Der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V. hat den Feuersalamander zum Höhlentier des Jahres 2023 gewählt. Seit 2009 findet diese Aktion statt. Die Wahlen dienen vor allem dazu, auf die Gefährdung und den Schutz von verschiedenen, teilweise gefährdeten Höhlenbewohnern aufmerksam zu machen. Durch den Schutz des Feuersalamanders profitiert auch viele weitere Tierarten wie beispielsweise der Grasfrosch, die Erdkröte oder der Bergmolch.
Der Feuersalamander ist mit seiner gelb-schwarzen Färbung unverwechselbar und trotzdem überraschend gut getarnt. Der Schwanzlurch kommt in Deutschland vor allem im alpinen Gelände und in den Mittelgebirgen in feuchten Laubmischwäldern mit Quellbächen vor. Eine Besonderheit der Tiere ist ihre Fortpflanzung. Nachdem sich die Salamander an Land gepaart haben, setzen die Weibchen bis zu 60 kiementragende Larven in die Laichgewässer ab, wo diese in der Regel bis zum Spätsommer zu vollentwickelten Jungtieren heranwachsen und an Land gehen. Bis zur Entwicklung zum voll entwickelten Feuersalamander, ernähren sich die Larven von Bachflohkrebsen und Wasserinsekten im Larvenstadium, so zum Beispiel Stein- oder Eintagsfliegen. Feuersalamander sind nachtaktive Tiere und verstecken sich tagsüber in Höhlen, unter Baumwurzeln oder Steinhaufen. Lediglich während und nach Regen kann man die Tiere auch tagsüber im Freien beobachten. Als Nahrungsgrundlage dienen dem adulten Salamander verschiedene Insekten, wie Asseln oder Käfer, aber auch Schnecken und Regenwürmer. Wenn der Sommer vorbei ist, verstecken sich die Tiere in Höhlen, unter Baumstümpfen oder Felsspalten, um hier zu überwintern.
Vor einiger Zeit war der Schwanzlurch im Alpenraum noch weit verbreitet, mittlerweile verzeichnet die Population einen Rückgang. Die Hauptursache hierfür ist der schrumpfende Lebensraum sowie stetig zunehmender Rad- und Autoverkehr. Zusätzlich breitet sich derzeit ein für die Tiere tödlicher Hautpilz aus. Dieser wurde inzwischen auch in Bayern vereinzelt nachgewiesen. Um einer Ausbreitung des Pilzes entgegen zu wirken, sollte bei Wanderungen immer genügend Abstand zu Quellgewässern eingehalten und direkter Kontakt mit den Tieren vermieden werden, da eine Infektion innerhalb von ein bis zwei Wochen zum Tod des Tieres führt. Außerdem empfiehlt es sich, seine Schuhe nach dem Wandern zu Hause gründlich zu reinigen. Gebietsbetreuerin Elisabeth Rudischer betont weiterhin, dass jeder zum Schutz der Tiere beitragen kann: „Zwischen 20 Uhr und 7 Uhr sollten Waldwege, besonders im Frühjahr, nicht oder nur im Schritttempo befahren werden, um die nachaktiven Tiere rechtzeitig zu erkennen und ausweichen zu können.“ Ihre Kollegin und Gebietsbetreuerin Katharina Amelung fügt hinzu, dass eine naturnahe Waldbewirtschaftung mit viel Totholzanteil und der Erhalt von Höhlen als Tagesverstecke für die Art förderlich ist. Außerdem ist die Sicherung oder Wiederherstellung von Quellgewässern als Laichplätze ein wichtiger Schritt zum Erhalt der Art.
„Ich freue mich sehr, dass es hier in den Rosenheimer Alpen noch Vorkommen von Feuersalamandern gibt“, betont Elisabeth Rudischer. „Umso mehr freut es mich, dass in der Gemeinde Frasdorf vom Landesbund für Vogelschutz, gemeinsam mit dem Landesverband für Amphibien und Reptilienschutz und dem BUND Naturschutz Maßnahmen zum Schutz der Tiere ergriffen wurden.“ Als Gebietsbetreuerinnen der Rosenheimer Alpen sind Katharina Amelung und Elisabeth Rudischer vor allem für die Erarbeitung von Maßnahmen zu einer naturverträglichen Besucherlenkung zuständig. Das Ziel ist dadurch den steigenden Besucherdruck auf die Natur zu lindern, wodurch gleichzeitig auch Tiere und Pflanzen, so auch der Feuersalamander, geschützt werden.
Bericht: LRA Rosenheim – Fotos: LRA und Hötzelsperger