Kultur

Eröffnung der Volksmusikakademie in Freyung

Nach gut dreijähriger Bauzeit wurde am Samstag in Freyung die Volksmusikakademie in Bayern mit 400 geladenen Gästen und einem anschließenden Tag der Offenen Tür, den tausende Besucher nutzten, feierlich eingeweiht.

Bürgermeister und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich verglich das Gebäude mit einem Edelstein, der zunächst ausgegraben und dann von vielen Menschen gemeinsam geschliffen und poliert wurde. Als sich 2011 der Stadtrat zu diesem Projekt entschied – der historische Rösserstall der Brauerei war dank weiser Voraussicht früher schon von der Stadt angekauft worden – habe sich „keiner vorstellen können, welch Ergebnis wir heute sehen“, so Heinrich. Allen, die daran mitgewirkt haben, dankte er und hoffte, dass jeder Besucher den Geist, der von der Musik ausgeht, hier spüren werde. Besonderer Dank galt dem Freistaat Bayern und den Verantwortlichen der Städtebauförderung an der Regierung von Niederbayern, die mit ihrer Unterstützung das Projekt erst ermöglicht hatten. Genauso dankte Heinrich den Mitgliedern des Bezirkstags für ihre einstimmige Entscheidung, dass der Bezirk den laufenden Betrieb dieser einzigartigen Einrichtung für Kultur- und Heimatpflege in Niederbayern unterstützt und auch die fachliche Leitung übernommen hat.

Dass die Volksmusikakademie schon heute ein Riesenerfolg sei, befand Festredner Kultusminister Bernd Sibler. Er hatte den Bau regelmäßig besichtigt und erinnerte sich noch gut an den Urzustand. Als besonders gelungen bezeichnete er die Kombination aus schallisolierten Räumen, die Rückzug und Konzentration auf die Musik erlauben, und  gleichzeitiger Offenheit der Architektur, die sehr einladend auf den Besucher wirke. „Hier sieht man, was Menschen erreichen können, wenn sie gemeinsam anschieben“, lobte der Minister und hob zugleich die Rolle von Dialekt und Heimatgefühl in Zeiten der Globalisierung hervor.

Diesen Aspekt führte MON-Vorsitzender Dr. Marcel Huber fort, der als damaliger Minister die Schirmherrschaft über die Volksmusikakademie übernommen hatte. Als selbst aktiver Musikant kennt er die positiven Folgewirkungen, von denen junge Menschen ein Leben lang profitieren, wenn sie einmal die Gemeinschaft in einer Musik- oder Tanzgruppe erlebt haben. „Noch nie wurde so viel Musik gehört wie heute und dennoch sinkt die Zahl der Haushalte, in denen ein Musikinstrument gespielt wird“, so Huber, der davon überzeugt ist, dass die neue Volksmusikakademie in Bayern die Szene nachhaltig bereichern wird. Doch auch darüber hinaus sei sie ein „Glücksfall für die gesamte Region“, denn viele, die als Musikanten hierher kommen, werden zurückkehren. „Die Einrichtung ist ein Beispiel dafür, wie schön ganz Niederbayern und der Bayerische Wald sind“, so Huber und fügte schmunzelnd hinzu: „Und das sage ich als Oberbayer.“

Wie begeistert auch der Bayerische Musikrat von der Volksmusikakademie ist, unterstrich dessen Generalsekretärin Karin Rawe: „Wir sind sehr dankbar für diese Initiative und die Kraft aller Beteiligten, die diese Einrichtung geplant und gebaut haben und nun mit Leben füllen werden.“ Sie persönlich sei nicht nur beeindruckt von der Architektur und dem handwerklichen Können, sondern vor allem auch von der Liebe, die in jedem Detail stecke.

Nach der kirchlichen Segnung und dem Eintrag der Ehrengäste in das Goldene Buch der Stadt, war die Volksmusikakademie in Bayern bis spätabends für die Bevölkerung geöffnet. Zig Musikgruppen spielten dazu in den verschiedenen Räumen auf und demonstrierten die hervorragende Akustik. Tausende Besucher nutzten die Gelegenheit und besichtigten die Einrichtung. Der Wunsch der Akademieleitung aus Roland Pongratz und Monika Seibold, dass der Funke überspringen solle, ging damit schon am ersten Tag mehr als in Erfüllung.

Fotos: Lang/Bezirk Niederbayern


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!