Brauchtum

Das neue Trachtenkulturmuseum ist fertig – II

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Suchen Sie nach Ihren Wurzeln, dann fangen Sie mit Ihrem G‘wand an. Am Tag des offenen  Denkmals lädt der Bayerische Trachtenverband bei freiem Eintritt die ganze Bevölkerung recht  herzlich ein, das neue Trachtenkulturmuseum und das denkmalgeschützte Anwesen in Holzhausen  zu besichtigen.

Das unter Denkmalschutz stehende alte Pfarrhaus in Holzhausen 1, 84144 Geisenhausen wurde  umgebaut und barrierefrei erschlossen. Auf über 400 qm wird auf drei Etagen vieles geboten, was  man mit einem Trachtenkulturmuseum verbindet. Das neue Museum ist fertig und jeweils  Donnerstag und Freitag von 13 bis 17 Uhr und Samstag, Sonntag sowie an Feiertagen von 10 bis 17  Uhr geöffnet.

Der Schwerpunkt im Museum sind die Trachten im zweiten Stock und in der Galerie. „Da unsere  Trachtenbewegung lebt und nichts Verstaubtes ist, zeigen wir die Tracht in ihrer ganzen Vielfalt.  Und zwar wie sie heute getragen wird,“ sagt Günter Frey, der Landesvorsitzende des Bayerischen  Trachtenverbandes. „Das hebt uns von anderen Museen insofern ab, als dass dort meist alte Dinge  hinter Vitrinen gezeigt werden.“ Nichtsdestotrotz wird auch die Entwicklung der Tracht anhand alter  und seltener Stücke gezeigt. „Die historischen Stücke aus unserem Depot, die teilweise auf das 18.  Jahrhundert zurückdatieren, werden natürlich entsprechend in Vitrinen präsentiert, um sie auch für
die kommenden Generationen zu erhalten,“ so Frey weiter. Man sieht also, wie Trachten heute  getragen werden und woraus sie sich entwickelt haben. Der 1. Stock des alten Pfarrhauses ist der Trachtenbewegung mit ihrer Geschichte gewidmet, aber  auch den zugehörigen Sachgebieten Volkslied und -musik, Volkstanz und Schuhplatteln sowie  Brauchtum. Im Geschichtsraum wird die Entwicklung der Trachtenbewegung vom Beginn des  Königreichs Bayern bis in unsere Tage erlebbar. Der Brauchtumsraum ist den regionalen Bräuchen  aber auch der Mundart und dem Laienspiel gewidmet. Der Besucher kann in der Mundartbox die  verschiedenen bayerischen Dialekte nachhören und im Theater bekannte Volksschauspieler in ihren  Paraderollen erleben. Der Tanz- und Musikboden animiert dazu am Tanzmeister erste Plattlerschläge
und einfache Volkstänze selber auszuprobieren. Bei der feierlichen Eröffnung am Samstag (9. September) zeigte sich der Bayerische
Staatsminister der Finanzen und für Heimat, Albert Füracker, MdL, dessen Ministerium das  neueste Vorhaben des Bayerischen Trachtenverbandes im Rahmen von Förderungen  maßgeblich finanzierte, begeistert: „Tracht ist mehr als nur Kleidung – Tracht ist Ausdruck von  Identität und Lebensart in Bayern! Das neu gestaltete Trachtenmuseum in Holzhausen präsentiert  diese besondere Lebensart unter anderem durch Volkslieder, Tänze, Mundarten und die Ausstellung  von Trachten und Gewändern. Hier spiegelt sich die Vielfalt der bayerischen Regionen wider.  Bräuche und Traditionen sind kein Relikt der Vergangenheit, sie sind heute lebendig und werden
auch unsere Zukunft Bayerns maßgeblich prägen! Ich freue mich sehr, dass der Freistaat für die  Errichtung des neuen Trachtenkulturmuseums eine Förderung von 650.000 Euro bereitgestellt hat.  Unser gemeinsames Ziel ist es, die bayerische Trachtenkultur für künftige Generationen zu  erhalten!“

Neben dem neu gebauten Museum befindet sich ein Museumsladen und das Cafè Komod, das zu  einem schönen Abschluss des Museumsbesuches mit Getränken, selbstgebackenen Kuchen und  kulinarischen Köstlichkeiten einlädt.

Bericht: Bayerischer Trachtenverband/Anna Felbermeir/Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit

Fotos: Hans Kronseder – Eindrücke von der Eröffnung


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!