Gesundheit & Corona

COVID-19-Lagebericht für Stadt und Landkreis Rosenheim

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der vorliegende Lagebericht soll die aktuelle Situation in Stadt und Landkreis Rosenheim zu Erkrankungen mit dem neuartigen Coronavirus (COVID-19) widerspiegeln. Die Daten beruhen auf den Meldedaten nach dem Infektionsschutzgesetz bis zum 08.09.2022, 24 Uhr. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen.

  1. Fallzahlenentwicklung:

Seit dem letzten COVID-19-Lagebericht mit Stand 25.08.2022, 24 Uhr wurden dem Gesundheitsamt 1.507 neue Fälle für Stadt und Landkreis Rosenheim (letzter COVID-19-Lagebericht: 1.289) gemeldet.

Laut Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, hat die Infektionsaktivität seit dem letzten COVID-19-Lagebericht deutlich zugenommen, das Wellental nach abgeklungener Sommerwelle scheint beendet. Die 7-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile in der Stadt Rosenheim knapp unter 400 und hat sich damit mehr als verdoppelt. Der Landkreis steuert auf 300 zu. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in die Statistik der Fallzahlen nur positive PCR-Befunde eingehen, nicht aber Antigen-Schnelltests. Eine separate Auswertung zeigt die Zahl der gemeldeten positiven Antigen-Schnelltests, bei denen kein PCR-Untersuchungsergebnis vorliegt. Vor dem Hintergrund des Endspurts am Rosenheimer Herbstfests mahnt Hierl weiterhin zu überlegtem Verhalten: „Wir sehen einen klaren Zusammenhang zwischen der Rosenheimer Wiesn und dem Anstieg der Infektionszahlen. Das zeigen uns auch die Erfahrungen anderer Kommunen, wie zuletzt mit dem Gäubodenvolksfest in Straubing und dem Volksfest in Dachau. Noch ist es zu früh, um sich abschließend über den Effekt auf das Infektionsgeschehen zu äußern, noch ist nicht klar, wie sich die Zunahme der Infektionsfälle beim Personal auf den Betrieb von Heimen und Kliniken auswirken werden. Aber eines ist klar: Bierzelte und dichtes Gedränge in Menschenmassen sind Hotspots für Virusübertragungen.

Ich appelliere dringend an alle Bürgerinnen und Bürger, die Rosenheimer Wiesn nur mit vollständigem Corona-Impfschutz zu besuchen. Personen, die durch ihr Lebensalter, durch eine Beeinträchtigung des Immunsystems oder aufgrund chronischer Vorerkrankungen besonders gefährdet sind, sollten sich einen Besuch der Bierzelte gut überlegen. Bei typischen Erkältungssymptomen ist die Wiesn absolut tabu. Darüber hinaus empfehle ich dringend, vor und zwei Tage nach dem Wiesn-Besuch einen Corona-Selbsttest durchzuführen. Das gleiche gilt, wenn Sie bis zu 14 Tagen nach dem Besuch Kontakt mit vulnerablen Personen haben. Dort wo die gesetzlichen Regeln enden beginnt das mitmenschliche Verantwortungsgefühl.“ „Auch bei Dominanz der Omikron-Variante besteht laut RKI für vollständig geimpfte Personen aller Altersgruppen – insbesondere für Personen mit Auffrischimpfungen – weiterhin eine hohe Schutzwirkung gegenüber einem schweren COVID-19-Verlauf“, erläutert Hierl.

Tabelle 1: Gemeldete Fälle und Gesamtzahl der Fälle (PCR-positiv), berechnete 7-Tage-Inzidenz und Verstorbene in den Berichtszeiträumen (Stand: 08.09.2022 24 Uhr)

  aktueller Berichtszeitraum

(26.08. – 08.09.2022 24 Uhr)

letzter COVID-19-Lagebericht

(12.08. – 25.08.2022 24 Uhr)*

  Stadt und Landkreis Rosenheim Stadt Landkreis Stadt und Landkreis Rosenheim Stadt Landkreis
Neufälle 1.507 361 1.146 1.291 246 1.045
Fälle gesamt 158.044 30.375 127.669 156.537 30.014 126.523
Verstorbene (an und mit COVID) 888 133 755 886 132 754
7-Tage-Inzidenz 302,79 393,14 280,83 196,12 160,40 204,80

*Aufgrund von Aktualisierungen bei den Fallmeldungen (Nachmeldungen, Korrektur der Wohnanschrift, Streichungen) kann es zu geringfügigen Abweichungen der Zahlen zum Datenstand im letzten COVID-19-Lagebericht kommen.

Tabelle 2: Gemeldete positive Antigen-Schnellteste, bei denen kein PCR-Untersuchungsergebnis vorliegt und die nicht in die Auswertung der Fälle eingehen, in den Berichtszeiträumen (Stand: 08.09.2022 24 Uhr)

  aktueller Berichtszeitraum

(26.08. – 08.09.2022 24 Uhr)

letzter COVID-19-Lagebericht

(12.08. – 25.08.2022 24 Uhr)*

  Stadt und Landkreis Rosenheim Stadt Landkreis Stadt und Landkreis Rosenheim Stadt Landkreis
Neumeldungen positive Schnelltests 122 16 106 100 12 88

Von den 888 verstorbenen Personen mit positivem COVID-19-Nachweis waren 40 (am 25.08.2022: 40) Personen unter 60 Jahren. 587 (am 25.08.2022: 586) Verstorbene waren über oder gleich 80 Jahre alt. Seit dem letzten COVID-19-Lagebericht wurden dem Gesundheitsamt zwei verstorbene Personen (am 25.08.2022: 1) gemeldet. Eine Person ist in den letzten 14 Tagen verstorben. Beide verstorbenen Personen waren in einem Heim betreut worden.

  1. Situation in den Krankenhäusern:

Dr. Hierl bewertet die Lage zu Corona-Patienten in den Kliniken folgendermaßen: „Die Fallzahlen in den Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim waren auf den Normalstationen in den letzten zwei Wochen im Durchschnitt leicht rückläufig, auf den Intensivstationen konstant. Seit dem letzten COVID-19-Lagebericht kam es zu keinen bedeutenden neuen Ausbrüchen in Kliniken. Stationen mussten nicht geschlossen werden. Es wurden insgesamt mehr Fälle unter Mitarbeitern gemeldet. Schwere Verläufe oder Todesfälle sind dem Gesundheitsamt nicht bekannt.Problematisch bleibt jedoch der hohe krankheitsbedingte Personalausfall im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Dadurch kommt es in den RoMed Kliniken zu einer massiven Belastung des Betriebs, weiterhin müssen elektive Eingriffe abgesagt oder verschoben werden und Betten können nicht betrieben werden. Die Zentralen Notaufnahmen sind durch die permanent hohe Zahl an Patienten und den Krankenstand des Personals stark belastet. „Das Gesundheitsamt beobachtet und analysiert die weitere Entwicklung sehr genau“, so Hierl.

Tabelle 3: Bettenbelegung der Kliniken in Stadt und Landkreis Rosenheim durch Patienten mit einem COVID-19-Nachweis (Stichtage 25.08. und 08.09.2022)

08.09.2022 25.08.2022
Patienten in stationärer Behandlung 60 71
davon Intensiv­stationen 6 8

 

  1. Situation in den Heimen:

In den Heimen in Stadt und Landkreis ereigneten sich bei Bewohnern und Mitarbeitern weiterhin Infektionen, insgesamt ist die Infektionsaktivität in den Einrichtungen seit dem letzten COVID-19-Lagebericht rückläufig. Die Verlaufsformen sind in der Regel milde und es erfolgten zwei Hospitalisierungen bei Bewohnern. Aktuell bestehen COVID-19-Infektionsgeschehen in 10 (vor zwei Wochen: 14) Alten- und Pflegeheimen, in einer Einrichtung ereignete sich dabei ein Ausbruch mit mehr als 3 Fällen bei Bewohnern. Betroffen waren insgesamt 11 (vor zwei Wochen: 32) Bewohner und 8 (vor zwei Wochen: 22) Mitarbeiter.

  1. Situation in Kindertagesstätten und Schulen:

Für den Zeitraum der letzten zwei Wochen wurde keine Gruppenschließung in Kitas übermittelt.

  1. Impfungen:

Bis zum Redaktionsschluss lagen dem Gesundheitsamt keine Meldungen über durchgeführte Impfungen vom Impfzentrum vor.

Aktuell können impfwillige Bürger ab 5 Jahren im Impfzentrum in Rosenheim geimpft werden. Eine Registrierung ist unter www.impfzentren.bayern sowie in Ausnahmen telefonisch unter

08031/ 58 169 6666 möglich. Auf diesen Wegen können Termine für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen vereinbart werden. Daneben können im Impfzentrum auch Impfungen ohne vorherige Terminvereinbarung durchgeführt werden. Dabei kann es allerdings zu längeren Wartezeiten kommen, sodass eine Terminvereinbarung dringend empfohlen wird.

Seit Montag, den 27. Juni 2022 findet der Betrieb des gemeinsamen Impfzentrums von Stadt und Landkreis Rosenheim im Malteserhaus, Rathausstraße 25, 83022 Rosenheim stat

  1. Fallzahlen in den Gemeinden:

Bei der berichteten Verteilung der Fälle auf die Gemeinden kann es durch festgestellte Ausbrüche, z.B. in Pflegeeinrichtungen, Kliniken, zu einer deutlich höheren Fallzahl kommen als in umliegenden Gemeinden. Im Rahmen von Reihenuntersuchungen werden hier Fälle entdeckt, die in anderen Gebieten nicht entdeckt wurden, so dass die Fallzahlen kein Abbild der Erkrankungen in der Bevölkerung darstellen. Zusätzlich kann das Testverhalten zu regionalen Unterschieden führen. Deshalb kann man keine Rückschlüsse auf eine höhere oder niedrigere Gefahr in den unterschiedlichen Gemeinden ziehen. Aufgrund von Aktualisierungen kann es zu Veränderungen kommen. Zu beachten ist, dass sich die Gesamtzahl der Fälle sich auf 2022 bezieht.

Bericht und Foto: LRA Rosenheim

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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