Es ist eine gute Tradition und ein echtes Bekenntnis zum Glauben, zur Heimat und zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, der alljährliche Bittgang des Trachtenvereins, der dieses Jahr am Sonntag, den 8. September stattfand. Bei schönstem Wetter machten sich Kinder, Frauen und Männer von der Pfarrkirche Griesstätt auf den 3 km langen Weg nach Berg. Angeführt von den Ministranten mit Kreuz wurde dabei fleißig der Rosenkranz gebetet. Den feierlichen Gottesdienst, zelebrierte Pfarrer Herbert Weingärtner. Lesung und Fürbitten wurden, wie immer sehr schön vorgetragen von Helmut Schuster.
Pfarrer Weingärtner ging in seiner Predigt auf das Evangelium von der wunderbaren Heilung des Taubstummen ein. Auch wir sollen uns mit dem Taubstummen identifizieren, wir sind eingeladen die Begegnung mit Jesus zu suchen und unsere eigene Taubheit von Ohr und Herzen heilen zu lassen. Jesus, der uns dazu verhelfen will, dass wir selber wieder richtig reden und gut hören können. Für unser Gebet und das gute Miteinander ist es heilsam, sich ehrlich zu fragen, auf welchem Ohr bin ich denn taub oder abgestumpft, auf welche Stimmen höre ich, höre ich nur auf die Lauten, auf die Stimmen der vermeintlich Mächtigen, auf die, die sich durch ihr Lautsein durchsetzen wollen! Und überhör ich gerade leise Stimmen oder Rufe, die an mich herangetragen werden, bin ich manchmal taub für Bitt- und Hilferufe? Auf den Anruf Gottes!? „Gib uns das rechte Wort, wenn Menschen Trost und Rat suchen“, beten wir im Hochgebet, sagte Pfarrer Weingärtner. Dabei ist es eine Kunst immer die richtigen Worte zu finden. Jesus bittet uns, sich selber zu fragen, wo war ich einfach stumm obwohl ich hätte reden müssen, wo hätte ich meine Stimme erheben müssen, wo Unrecht gesprochen wird, wo Menschen verletzt und gedemütigt werden, wo ich weiß, dass es nicht so ist, wie andere es rumerzählen. Wo rede ich auch zu viel, Überflüssiges oder Unnötiges! Bitten wir immer wieder Jesus um sein heilsames Ephata, auch zu mir/zu uns zu sprechen: Öffne unsere Ohren, unser Herz und unseren Mund! Hören wir nicht weg und bleiben wir nicht stumm, wenn Unrecht geschieht!
Abschließend bedankte sich Pfarrer Weingärtner beim Trachtenverein herzlich für die Organisation und Durchführung des Bittgangs und das Gebet und er schloss die verstorbenen und auch lebenden Mitglieder mit ihren Anliegen in die heilige Messe und sein Gebet mit ein. Wunderbar und feierlich musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von den Griesstätter Sängerinnen Johanna und Julia und von den jungen Ziacherern Lorenz und Leonhard und vom Öttl Franz. Und danach traf man sich gemütlich im Freien zum Frühschoppen beim Schuster Schorsch und Andrea auf a Bier, gutes Essen, Kaffee und Kuchen. Herzlichen Dank und Vergelts Gott der Familie Schuster für die guate Herberg, an alle die so gut gegrillt haben und allen Damen für die Salate und guten Kuchen sowie natürlich allen Helferinnen und Helfern.
Text: Hanslmeier Pankraz – Fotos: Franziska Albersinger, Pankraz Hanslmeier