Am Samstag, den 28. Oktober 2023 findet in ganz Bayern die Aktion Rettet Berta statt. Auch der BBV Kreisverband Rosenheim beteiligt sich und lädt um 13 Uhr ein zur Kundgebung bei der Liftstation Hocheck.
Die Begrüßung übernimmt Kreisbäuerin Katharina Kern und Kreisobmann Sepp Andres. Dabei werden sie die Bedeutung der Tierhaltung für unsere Region erläutern. Es werden bei der Kundgebung Milchprodukte aus der Region angeboten.
Ausweichort bei schlechtem Wetter ist das Rathaus Oberaudorf.
Rettet Berta!
Ohne Berta und ihre Kolleginnen wird es ein Bayern, so wie wir es kennen und lieben/schätzen, in Zukunft nicht mehr geben! In Bayern wächst die Sorge um die Akzeptanz der sogar vom deutschen Lebensmitteleinzelhandel akzeptierten Kombihaltung in der Rinder- und vor allem Milchviehhaltung. Der Druck von Politik, Stichwort „Vorgabe im Koalitionsvertrag“, und auch von NGOs nimmt beständig und für die Beteiligten auf zermürbende Weise immer mehr zu. Sogar die bayerischen Grünen, eigentlich Verfechter von kleineren Strukturen und Diversifizierung, haben in ihrem Regierungsprogramm zur Landtagswahl der Kombihaltung mit der hinlänglich bekannten Definition von Bewegungsmöglichkeiten nur eine Übergangsfrist eingeräumt. Das führt zu immer stärkerer
Verunsicherung bei Betrieben, die zur Rinder- und Milchviehhaltung keine Alternative haben, aber unter den gegenwärtigen Vorgaben und Vorzeichen jegliche weitere Investition in
Tierwohlmaßnahmen meiden. Alles in allem ein Frontalangriff auf Bayern und den süddeutschen Raum mit seinen kleinen Strukturen, die die Gesellschaft wünscht und die Politik bekanntlich fördern will. Das sind genau die Betriebe, die unsere Kulturlandschaft geprägt haben und prägen. Die uns allen einen Lebensraum schaffen für Freizeit und Sport in der Natur.
Das offene Grünland trägt besonders auch zur Bindung von CO2 und Erhaltung der Biodiversität bei und ist somit gelebter Klimaschutz. Die nachhaltig erzeugten Lebensmittel sichern so die gesunde Nahversorgung.
Regionale Wertschöpfungsketten erhalten und stärken
Die drohende Konsequenz aus den aktuellen bundespolitischen Vorhaben ist ein Strukturbruch der Tierhaltung im konventionellen sowie auch im Biobereich und eine unmittelbare Folge für die
regionalen Wertschöpfungsketten. Einerseits sind regionale Schlachtung und Verarbeitung sowie kurze Transportwege gesellschaftlich und politisch erwünscht. Andererseits werden bestehende Strukturen – ob Schlachthöfe, Molkereien oder Metzgereien – nur dann eine Zukunft haben, wenn auch weiterhin Nutztiere in entsprechendem Umfang in Bayern gehalten werden. Wir fordern daher durch verlässliche politische Rahmenbedingungen und praktikable Förderansätze klare Signale für die Erhaltung und Stärkung regionaler, leistungsfähiger Wertschöpfungsketten zu setzen. Dies dient dem Tierschutz, der Qualität von Milch und Fleisch und letztlich auch dem Bild Bayerns.
Bericht: BBV – Foto: Hötzelsperger