Der Freistaat fördert im Rahmen eines Modellprojekts die Anbindung von Reha-Einrichtungen an die Telematik-Infrastruktur (TI) mit insgesamt 500.000 Euro. Dies teilt der Memminger Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbandes, Klaus Holetschek, mit. „Ich freue mich, dass die beiden Regierungsfraktionen jetzt beschlossen haben entsprechende Mittel über den Nachtragshaushalt bereitzustellen“, so der CSU-Politiker und BHV-Vorsitzende, der sich maßgeblich für die Förderung eingesetzt hat. Der Landtag muss den Beschluss noch endgültig bestätigen. Mit der Anbindung an die Telematik-Infrastruktur soll den Einrichtungen Zugriff auf die elektronischen Patientenakten (ePA) ermöglicht werden.
Das Modellprojekt ist auch Ausfluss des ersten Bayerischen Reha-Gipfels, den Klaus Holetschek gemeinsam mit Bernhard Seidenath im Herbst vergangenen Jahres initiiert hatte. Bayern ist Reha-Standort Nummer eins in Deutschland. Das belegt eindrucksvoll die Studie „Sozioökonomische Bedeutung der medizinischen Rehabilitation in Bayern“, die im Auftrag der Bayerischen Staatsregierung erstellt wurde. Danach befindet sich fast jede vierte deutsche Reha-Einrichtung im Freistaat. Im Jahr 2016 haben knapp 2,6 Millionen Patientinnen und Patienten Leistungen der medizinischen Rehabilitation bei uns in Anspruch genommen. Die rund 4.900 bayerischen Reha-Einrichtungen haben einen Umsatz von etwa 2,6 Milliarden Euro generiert und damit gut 33.000 Arbeitsplätze gesichert.
Die Reha-Kliniken fühlen sich von der Politik im Vergleich zu den Akutkrankenhäusern benachteiligt. „Sie dürfen beispielsweise in der Pflege nicht ausbilden, wurden beim Pflegestärkungsgesetz schlichtweg übersehen und waren bei den Förderprogrammen zur Digitalisierung nicht antragsberechtigt“, so Holetschek. „Letzteres haben wir jetzt mit unserem Beschluss zur Telematik-Infrastruktur geändert. Ich freue mich, dass wir unsere Reha-Kliniken im Rahmen des Modellprojektes unterstützen können. Angesichts der enormen Bedeutung der Reha-Kliniken in der Gesundheitsversorgung in Bayern müssen wir alles tun, um ihre Existenz zu erhalten.“
Foto: Klaus Holetschek, Copyright Roland Schraut