Land- & Forstwirtschaft

Bauernverband zur Protestwoche

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Bayerischer Bauernverband informiert: „Zu viel ist zu viel! Jetzt ist Schluss“: Große Demos in Bayern und zahlreiche regionale Aktionen. Die Streichungspläne der Bundesregierung bei Agrardiesel und KfzSteuerbefreiung treiben die Bäuerinnen und Bauern mächtig um. Am 8. Januar 2024 startet in  Abstimmung mit „Land schafft Verbindung“ deutschlandweit eine Aktionswoche.

In Bayern wird  zum Auftakt am 8. Januar eine Demo mit Kundgebung in München stattfinden. Dann geht‘ s weiter  am 10. Januar in Augsburg und am 12. Januar in Nürnberg. Und am 15. Januar wird dann zum Start  der Bundestagsberatungen wieder in Berlin demonstriert.
Große Demos in Bayern:
München 8. Januar 2024 ab 11:00 Uhr, Odeonsplatz / Ludwigstraße
Augsburg 10. Januar 2024 ab 11:00 Uhr, Plärrer
Nürnberg 12. Januar 2024 ab 11:00 Uhr, Volksfestplatz / Große Straße
Außerdem finden in den kommenden Tagen, insbesondere am kommenden Montag und auch im  Laufe der nächsten Woche zahlreiche Aktionen in ganz Bayern statt. Alle Infos und eine Übersicht  der regionalen Aktionen gibt‘s immer aktuell unter www.BayerischerBauernVerband.de. Organisatoren und Ansprechpartner für die regionalen Veranstaltungen des Bayerischen  Bauernverbandes sind unsere jeweiligen Geschäftsstellen:  www.BayerischerBauernVerband.de/Geschaeftsstellen
Der Anlass der Proteste: Am 13. Dezember haben Bundeskanzler Olaf Scholz,  Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesfinanzminister Christian Lindner zur  Überarbeitung des Bundeshaushalts 2024 vereinbart, dass der Land- und Forstwirtschaft einseitig  besondere Lasten bei den erforderlichen Einsparungen aufgebürdet werden sollen. Geplant ist, die  Rückerstattung der Energiesteuer beim Agrardiesel und die Befreiung von landwirtschaftlichen  Maschinen von der Kfz-Steuer zu streichen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die  Bundesregierung einige belastende Hiobsbotschaften für die Bauernfamilien: Statt zum Beispiel  das Tierwohl ausreichend mit vier Milliarden Euro jährlich zu unterstützen, stellt die  Bundesregierung nur eine Milliarde dafür bereit. Weiteres Beispiel: Die Bezuschussung der  landwirtschaftlichen Unfallversicherung wurde massiv gekürzt, was zu höheren Beiträgen führt.  Die nun von den Ampelparteien der Bundesregierung angekündigten Kürzungen würden für die  deutschen Landwirte rund eine Milliarde Euro pro Jahr an Belastung bedeuten. „Zu viel ist zu viel.
Jetzt ist Schluss!“, bekräftigen erneut der bayerische Bauernpräsident Günther Felßner und der  deutsche Bauernpräsident Joachim Rukwied. „Diese Pläne müssen bei den Beratungen des Bundestags zum Haushalt 2024 vom Tisch. Ich  appelliere an die Bundestagsabgeordneten, vor allem der Regierungsfraktionen von SPD, FDP und  Grünen, sich für Korrekturen bei den Beratungen ab Mitte Januar einzusetzen. Ansonsten würden  die Möglichkeiten der heimischen Landwirtschaft als Teil der Lösung für Ernährungssicherung,  Klimaschutz, Bioökonomie und Ressourcenschutz tiefgreifend beschädigt,“ warnt Felßner.

Der Bayerische Bauernverband fordert die Ampel-Koalition auf, die Streichungspläne bei der  Steuervergünstigung für Agrardiesel und bei der Kfz-Steuer-Befreiung von landwirtschaftlichen  Maschinen zurückzunehmen. Außerdem sollten regionale Biokraftstoffe steuerbefreit werden, denn  diese Kraftstoffe sind Teil der Lösung auf dem Weg zur Klimaneutralität.  Bereits am 18. Dezember hatten bei der Großkundgebung des Deutschen Bauernverbands rund  10.000 Bäuerinnen und Bauern mit bis zu 3.000 Schleppern vor dem Brandenburger Tor massiv  gegen die Pläne von Scholz, Habeck und Lindner protestiert. Die Kundgebung wurde von etlichen
agrarischen Verbänden und Organisationen unterstützt. Seither haben bundesweit viele,  angemessene Protestaktionen stattgefunden, auch in vielen Regionen Bayerns. Vor den  Weihnachtsfeiertagen haben der DBV und die Landesbauernverbände die Vorbereitungen für  weitere Aktionen gestartet. Es wird vom 8. bis 15. Januar 2024 eine Aktionswoche geben, in der  dezentrale Aktionen den erneuten Höhepunkt in einer weiteren Großkundgebung am 15. Januar  2024 in Berlin vor dem Brandenburger Tor finden werden.

Bericht: Bayerischer Bauernverband – Archiv-Foto: Hötzelsperger (Bulldogtreffen Prien-Atzing 2004)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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