Natur & Umwelt

Auf Parkplätzen im Nationalpark wird bald gezählt

Veröffentlicht von Günther Freund

Vorarbeiten zum Verkehrskonzept des Nationalparks Bayerischer Wald starten – Ziele: Bessere Besucherlenkung und Anwohnerentlastung

Gerade an schönen Herbst- oder Ferientagen kam es in den vergangenen Jahren in einigen hochfrequentierten Orten im und am Nationalpark zu chaotischen Szenen. Überlastete Parkplätze, verstopfte Straßen und vollgestellte Anwohner-Einfahrten. Dieses Bild soll bald der Vergangenheit angehören. Dazu arbeitet die Nationalparkverwaltung aktuell mit den Landkreisen und Gemeinden der Region an einem Verkehrskonzept. Die ersten Vorarbeiten dazu laufen gerade an – dank des Förderprogramms „Tourismus in Bayern – Fit für die Zukunft“ des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.

Ziel des Projekts ist es, künftig den von Besuchern verursachten Verkehr besser zu lenken. Im Idealfall wird der Individualverkehr reduziert und gleichzeitig der öffentliche Personennahverkehr, vornehmlich die Igelbusse und die Waldbahn, gestärkt. Zur besseren Verkehrslenkung sind vor allem Daten in Echtzeit zur Auslastung von Parkplätzen notwendig.

Diese Informationen sollen dann zukünftig beispielsweise mittels digitaler Schilder entlang der Zufahrtsstraßen sowie über digitale Angebote wie den Ausflugsticker Bayern, die übers Smartphone abgerufen werden können, an Besucher kommuniziert werden. So soll verhindert werden, dass bereits überfüllte Parkplätze angefahren werden. Gleichzeitig sollen dabei bereits Alternativen aufgezeigt werden – zum Beispiel P+R-Parkplätze am Nationalparkrand, wie den jüngst ausgebauten Parkplatz Graupsäge an der Nationalparkstraße. Von dort können Wanderer und Co. bequem in Igelbusse umsteigen, in denen auch das Deutschlandticket akzeptiert wird.

In einer ersten Pilotphase werden derzeit einige Parkplätze im Nationalpark und dessen Vorfeld mit den nötigen Sensoren ausgestattet. Zunächst rüstet der Nationalpark den P+R-Parkplatz in Spiegelau und den an der Graupsäge sowie die Stellflächen in Zwieslerwaldhaus und an der Fredenbrücke unterhalb von Waldhäuser mit der modernen Technik aus. Der im Bergdorf liegenden Parkplatz Waldhäuser wird von der Gemeinde Neuschönau und vom Landkreis Freyung-Grafenau versorgt. Die Gemeinde Mauth übernimmt den Parkplatz am Finsterauer Skistadion. Der Parkplatz Wistlberg soll seitens des Nationalparks folgen, wenn die dortigen Bauarbeiten im Zuge der letztjährigen Nationalparkerweiterung abgeschlossen sind.

 

Eine der Stellflächen, die mit der Sensorik ausgestattet werden, ist der P+R-Parkplatz Graupsäge an der Nationalparkstraße. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)

Die aktuell zu installierenden Sensoren erfassen die Anzahl der Fahrzeuge, die in die Parkplätze ein- und ausfahren. Daraus können dann die Auslastung und die Anzahl noch freier Parkplätze errechnet werden. Die zum Einsatz kommenden Kameras, werden an den Ein- und Ausfahrten der Parkplätze an Stahlmasten, ähnlich Straßenlaternen, so installiert, dass nur die notwendigen Straßenbereiche erfasst werden.

Die Auswertung der Bilddaten erfolgt mittels integriertem Computer direkt in der Kamera. Die Bilder der Kamera werden also direkt im Gerät verarbeitet und zu keiner Zeit gespeichert oder gar versendet. Versendet werden lediglich die numerischen Werte der Anzahl der Fahrzeuge. Dies geschieht mittels Mobilfunk. Somit ist das System voll und ganz datenschutzkonform. Es erfolgt zu keiner Zeit eine Erfassung oder Speicherung personenbezogener Daten. Die technische Umsetzung erfolgt durch die Firma SONAH GmbH aus Aachen.

Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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