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Alois Wisböck, „da Lanei“ wurde 95 Jahre

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In den Jahren zwischen den Kriegen- 1926 geboren- erlebte der Neubeurer Alois Wisböck die Kinder -und Jugendzeit wie viele seiner Zeitgenossen. Entbehrungen,unruhige Zeiten die Eindrücke der beginnenden nationalen Zeit. So mußte er in jungen Jahren an die Front nach Frankreich zusammen mit zwei Jugendkameraden, die dort ihr Leben verloren. Er selbst kam nach einem Durchschuss im Oberarm  in ein Lazarett, von dort nach seiner Genesung an die Front nach Rußland, an das Ochoischen Meer. Nach den Kriegshandlungen wurde er dort in ein Straflager beordert.  Viele bleibende Erinnerungen an Kälte und Hunger haben sich eingeprägt, so seine Erzählungen. Zusammen mit russischen Mitbürgern sei man gemeinsam  um Essen betteln gegangen. Die Verhandlungen von Kanzler Adenauer ermöglichten dann auch seine Entlassung zum Jahreswechsel 1947/48. Nach einem wochenlangen Rücktransport kam er in seinem Heimat Freibichl zurück. Bei der Baufirma Leitner aus Rohrdorf fand er eine erste Anstellung und Einkommen. Viele Arbeiten waren im Zementwerk Rohrdorf zu tätigen, weiß er zu berichten. Aber auch um und im elterlichen Anwesen mit der Landwirtschaft gab es immer viel zu tun. Nach der Hochzeit  mit seiner Frau Betty und der größer werden Familie galt es den ausreichenden Platz zu schaffen. Eine Tochter und drei Söhne vergrößerten die Familie.  In späteren Jahren bis zu seinem Ruhestand war er 35 Jahre im Innkieswerk Neubeuern tätig. Aber auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand war seine Mitarbeit dort weiter gefragt ebenso wie im Werk in Fischbach. Über viele Jahre war das Anwesen auch Zielort zahlreicher Urlaubsgäste,  welche dort versorgt wurden. Der sonntägliche Kirchgang mit anschließendem Frühschoppen, so wie es früher der Brauch war, gehörte zu seinem Ritual. Die vielen Veränderungen welche die Zeitgeschichte mit sich brachten, von der Flurbereinigung bis zur Gemeindezusammenlegung von Alten-und Neubeuern wurden oft hitzig diskutiert. Im Gespräch vermittelt der „Landl Lois“ auch heute noch oft sein umfangreiches Wissen um Veränderungen,cBeziehungen,Tagesgeschehen der damaligen Zeit. Sein Gesundheitszustand  ermöglichte noch lange Arbeiten im Obstgarten und um das Haus. Noch täglich führt ihn der Weg von Freibichl hinunter nach Holzham, um sich aus dem Kasten seine Tageszeitung zu holen.  Und wenn es passt geht er von dort nach Altenbeuern, besucht  das Familiengrab, wo seine Frau bestattet ist, mit der er die Diamantene Hochzeit feiern konnte. Er besucht das Kriegerdenkmal, wo die Namen seiner Jugendfreunde verewig sind. Über Althaus und Wieslering führt ihn dann der Weg zurück. Einem Gespräch auf dem Weg ist er nicht abgeneigt. Dem Trachtenverein Immergrün Altenbeuern ist er über viele Jahre treues Mitglied. Eng verbunden ist seine Mitgliedschaft im Krieger-und Veteranenverein. Er ist einer der wenigen Mitglieder, welche die aktive Wehrzeit noch mit erlebten. Die Teilnahme am Jahrtag, zuletzt 2019  waren selbstverständlich. Betreut von Tochter, Schwiegertöchter, Söhnen vollzieht sich sein Leben, wenn er auf der Hausbank sitzend den weiten Blick in das Inntal genießt. Seinen sechs Enkeln gilt seine Aufmerksamkeit und Anteilnahme an Beruf und Ausbildung. Stolz erfüllt ihn die kürzliche Geburt seines Urenkel.

Das Foto zeigt den Jubilar an seinem Platz vor dem Anwesen mit den Inntaler Bergen

Bericht  Thomas Schwitteck  – Die weiteren Fotos zeigen Alois Wisböck bei der Heldenehrung auf dem Foto ganz links sowie bei einer Auszeichnung des Veterenverein für seine 60 jährige Mitgliedschaft zusammen mit Hans
Schwaiger Foto links und Hans Heibler-rechts-sowie beim Hochzeitsjubiläum mit Ehefrau Betty und dem damligen Bürgermeister Josef Trost

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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