Die Situation auf dem bayerischen Arbeitsmarkt ist besser, als es die konjunkturelle Lage vermuten lässt. Die Arbeitslosenquote ist im Oktober auf 3,1 Prozent saisonüblich gesunken (September 3,3 Prozent) und die Zahl der gemeldeten offenen Stellen ist mit 157.291 weiter auf Rekordniveau. „Der Arbeitsmarkt kann sich im Moment noch von der wirtschaftlichen Entwicklung entkoppeln“, so Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.
„Früher gab es viele offene Stellen, wenn die Wirtschaft brummte. Demografischer Wandel und Fachkräftemangel führen mittlerweile dazu, dass die Unternehmen trotz schlechter konjunkturellen Aussichten händeringend Arbeitskräfte suchen“, so der Minister.Dennoch droht die aktuelle konjunkturelle Krise schnell auf den Arbeitsmarkt durchzuschlagen, sollten die Unternehmen vermehrt gezwungen sein, die Produktion zu verringern oder gar einzustellen. „Die Energie-Einsparpotentiale der Unternehmen sind ausgeschöpft. Zudem drohen Gas-Lieferstopps in der Industrie aufgrund fehlender Anschlussverträge der Energieversorger. Unser wirtschaftliches Fundament darf nicht wegbrechen. Im Unterschied zur Corona-Pandemie ist diesmal unser industrielles Herz bedroht“, so Aiwanger.
Die Maßnahmen des Bundes, wie der Preisdeckel für Strom und Gas, kommen zu spät und sind nicht umfassend genug. „Kleine und mittelständische Unternehmen wurden nicht ausreichend berücksichtigt. Zudem fehlt nach wie vor eine Konkretisierung der Umsetzung. Wir brauchen die Strom- und Gaspreisebremse nicht erst im Frühjahr“, betont der Minister. Zudem muss der Bund schnellstmöglich die Risikoabsicherung übernehmen, wenn Industrieunternehmen von ihren bisherigen Energieversorgern keine Gasverträge mehr bekommen. Geboten wäre zudem die sofortige Senkung aller staatlichen Bestandteile am Strompreis „Der Bund muss handeln, um den Produktionsstandort Deutschland zu sichern. Nur das garantiert weiterhin einen stabilen Arbeitsmarkt.“
In den bayerischen Regierungsbezirken lagen die Arbeitslosenquoten zwischen 2,8 Prozent in Niederbayern und Schaben und 3,6 Prozent in Mittelfranken und somit überall weit unter dem Bundesdurchschnitt von 5,3 Prozent.
Bericht: Bayer. Wirtschaftsminiserium – Foto: Hötzelsperger