Naturbeobachtungen am Chiemsee –
Obwohl der Oktober viele schöne Tage bot, konnte ich zeitlich bedingt nur den 13. Oktober, einen sehr trüben Tag, nutzen um mit der Kamera an den Chiemsee zu fahren. Dennoch bot sich ein unvergesslicher Blick auf die lokale Vogelwelt.
Der Eisvogel, mit seinem leuchtend blauen und orangen Federkleid, wartete geduldig auf seinem Ansitz. Der Blick fest auf das Wasser gerichtet, bereitete er sich auf einen perfekten Jagdmoment vor.
Der Seeadler war an diesem Tag weniger erfolgreich. Mehrmals stürzte er sich in die Tiefe, doch seine Jagd blieb erfolglos. Trotz dieses Misserfolgs beeindruckte seine Größe und seine Flüge quer über die Bucht, die er zweimal majestätisch durchzog.
Vor dem Beobachtungsturm flog ein Rotmilan vorüber, seine elegante Silhouette gegen den bewölkten Himmel deutlich zu erkennen. Unter ihm tummelten sich zwei Zwergtaucher, vier Schwarzhalstaucher und zwei Haubentaucher im Wasser, alle auf der Suche nach Beute. Ihre ständigen Tauchgänge und das plötzliche Auftauchen verliehen der Szenerie Lebendigkeit, während sie unermüdlich nach Fischen jagten.
Ein Kormoran gesellte sich zu ihnen und suchte ebenfalls sein Glück vor dem Turm. Trotz ausgedehnter Tauchgänge kehrte er immer ohne Beute an die Oberfläche zurück und so flog er weiter und versuchte anderswo erfolgreich zu sein.
Am Rande der Bucht kreiste ein Mäusebussard, dessen scharfe Augen die Wiesen nach Beute absuchten. Mehrfach überquerten Schwärme von Staren die Bucht und eine Rohrweihe zog weit oben ihre Kreise.
Trotz des trüben Wetters war die Hirschauer Bucht an diesem Tag voller Leben, ein wahres Paradies für Naturbeobachter und Fotografen.
Text und Fotos: Thomas Alberer