Tourismus

Das Nationalpark Café öffnet seine Türen

Veröffentlicht von Günther Freund

„Naturerlebnis Wistlberg“ steht im Zeichen der Barrierefreiheit 

Der Nationalpark Bayerischer Wald ist in puncto Barrierefreiheit wieder einen großen Schritt nach vorne gekommen. Im Beisein vieler Ehrengäste konnte heute das Herzstück des neuen Besucherzentrums „Naturerlebnis Wistlberg“ nahe Finsterau feierlich eröffnet werden: das Nationalpark Café.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber schickte die besten Grüße nach Finsterau. „Vor etwas mehr als zwei Jahren haben wir die Erweiterung des Nationalparks um 700 Hektar gefeiert – davon gut 600 Hektar im Bereich Mauth-Finsterau“, so Glauber. „Heute gibt es mit der Eröffnung des Nationalpark-Cafés ein weiteres Upgrade – dieses mal für die Infrastruktur.“ Insgesamt habe der Freistaat Bayern am Wistlberg 3,5 Millionen Euro investiert. Neben dem Café wurde bereits im vergangenen Jahr der barrierearme Steg durch das Finsterauer Filz errichtet. Derzeit werden die 75 Quadratmeter große und zehn Meter hohe Aussichtplattform „Lusenblick“ sowie ein „Spielplatz für Alle“ gebaut. Bereits fertiggestellt ist der neu gestaltete Parkplatz inklusive barrierefreien Bushaltestellen. „Der Wistlberg wird zum Vorzeigebeispiel für barrierearmes Naturerlebnis.“

Auf diesen Aspekt ging auch Nationalparkleiterin Ursula Schuster in ihrer Rede ein. „Mit diesem Besucherzentrum richten wir uns speziell an Menschen mit Handicap oder an Familien mit Kinderwagen und ermöglichen ihnen in vielerlei Facetten ein Naturerlebnis.“  Schuster erklärte, dass es „der Nationalparkverwaltung seit Jahren eine Herzensangelegenheit ist, ein Nationalpark für alle zu werden“. Neben dem Steg durch das Finsterauer Filz wurden drei weitere Wege barrierearm ausgebaut. „Das Naturerlebnis Wistlberg ist die Krönung unserer bisherigen Bemühungen“, so Ursula Schuster. Ihr Wunsch sei es, dass mit dem Nationalpark Café ein Ort der Begegnung zwischen Einheimischen und Besuchern entstehe und eine Brücke gebaut werde zwischen Geselligkeit und Naturerlebnis.

Dass der Nationalpark und der Landkreis eng miteinander verbunden sind, erklärte Landrat Sebastian Gruber. „Die Erweiterung des Nationalparks ist ein bedeutender Meilenstein für die gesamte Regionalentwicklung.“ Mit dem Café Wistlberg sei, gemeinsam mit den weiteren Einrichtungen im Umfeld, ein sehr gutes, qualitätvolles Angebot für Einheimische und Gäste geschaffen worden. „Danke an den Freistaat Bayern und die Nationalparkverwaltung für die Umsetzung. Das größte Dankeschön gilt aber der Bevölkerung der Gemeinde für die breite Akzeptanz der Erweiterung.“

 Stellvertretender Bürgermeister Heiner Kilger erklärte, dass es durch die Nationalparkerweiterung nahe Finsterau viele Gewinner gebe. „Die wichtigsten sind der Naturschutz und die Artenvielfalt, aber der größte Gewinner ist die Gemeinde Mauth.“ Laut Kilger habe sich der frühere Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl bei der Erweiterung des Schutzgebietes durch Ehrlichkeit und Offenheit das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde erworben. „Frau Schuster geht diesen Weg mit uns genauso weiter, wofür ich mich herzlich bedanken möchte.“

Architekt Werner Pauli gab in seinem Grußwort einen Einblick in die Planungen. Man wollte mit dem Bau von zwei kleineren Gebäuden einen Hüttencharakter herstellen. „Mit einem gemeinsamen Dach haben wir das Hauptgebäude mit der Funktionshütte verbunden und gleichzeitig auch ein Schutzdach für den Außenbereich geschaffen.“ Die Gebäude wurden in Massivholzbauweise erstellt. „Sowohl die Stromversorgung mittels Photovoltaik-Modulen wie auch die Beheizung mit einem Einzelofen bewirken, dass sich die Gebäude selbst versorgen, also mehr oder weniger autark betrieben werden können.“ Pauli ging insbesondere auf die großen Fenster ein, die nicht nur Ausblick bieten, sondern auch Blickkontakte zulassen, und dankte der Nationalparkverwaltung für das Vertrauen.

  Freuen sich, dass das Nationalpark Café Wistlberg den Betrieb aufgenommen hat: Architekt Werner Pauli (von links), Pächter Bernhard Fuchs, Johannes Pain, Referatsleiter im Umweltministerium, Nationalparkleiterin Ursula Schuster, Johannes Dick, Mitarbeiter des Nationalparks, Dr. Franz Leibl, ehemaliger Leiter des Nationalparks, Landrat Sebastian Gruber und stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Mauth, Heiner Kilger. (Foto: Nationalpark Bayerischer Wald)  

Vom Café begeistert zeigte sich auch Pächter Bernhard Fuchs. „Die Idee des Nationalparks ist eine Erfolgsgeschichte, die wir jetzt um ein weiteres großes Kapitel gemeinsam fortschreiben dürfen.“ Auch im Café sollen die Werte der Idee von „Natur Natur sein lassen“ vermittelt werden. „Wir wünschen uns, dass sich sowohl Kinder als auch Erwachsene hier wohl fühlen. Wir wollen eine nachhaltige Adresse und ein Ort zum Verweilen für Einheimische und Urlaubsgäste gleichermaßen sein“, so Fuchs, der die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Nationalparkverwaltung hervorhob.

Die Segnung des Nationalpark Cafés übernahmen Diakonin Gabriele Neumann-Beiler und Dekan Magnus König. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Jame.Band.

 

Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald 

Redaktion

Günther Freund

1944 in Bad Reichenhall geboren, Abitur in Bad Reichenhall, nach dem Studium der Geodäsie in München 3 Jahre Referendarzeit in der Vermessungs- und Flurbereinigungsverwaltung mit Staatsexamen, 12 Jahre Amtsleiterstellverteter am Vermessungsamt Freyung, 3 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Zwiesel und 23 Jahre Amtsleiter am Vermessungsamt Freyung (nach Verwaltungsreform mit Vermessungsamt Zwiesel als Aussenstelle). Seit 2009 im Ruhestand, seitdem in Prien am Chiemsee wohnhaft.

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