Nach einem turbulenten und bewegten Jahr kehrt etwas Ruhe ein, doch ein fester Termin steht turnusmäßig noch im Kalender des Pittenharter Künstlers Marco Bruckner, und zwar ist das die Weihnachtsausstellung in seiner Galerie in Nöstlbach bei Pittenhart. Von Freitag, 8., bis Sonntag, 10. Dezember, stehen jeweils von 14 bis 19 Uhr die Tore offen.
In seinen Werken bringt Bruckner die Bedrohung der Schöpfung sehr deutlich zum Ausdruck. Menschen, Tiere, Gebäude und Technik – alles strebe seit Anbeginn nach einem immer Größerwerden, was letztlich das genaue Gegenteil bewirken werde, so die Botschaft des Künstlers. Die Kunstwerke stellen auch die immer mehr schwindenden Reserven dar. Das Verhältnis zwischen Mensch und Natur gerate aus dem Gleichwicht. Bruckner sagt: „Die Welt gerät aus den Fugen“. Bemerkenswert dabei ist auch die Frage, wo in Figuren das Göttliche oder die Hoffnung zu sehen ist. An den beiden Endfiguren des Projektes „Krone der Schöpfung“, die mit hoher bildhauerischer Kunst gefertigt sind, sollen die hellen Stellen im Holz eine hoffnungsvolle Perspektive erahnen lassen. Am Ende des Skulpturenweges liegt die Krone auf dem Boden, was bedeutet, dass man seine eigenen Ansprüche hinterfragen soll. Eine Botschaft mit der Marco Bruckner die Menschen zum Aufwachen bewegen möchte. Rund 25000 Kilometer ist der Chiemgauer heuer mit seinen Skulpturen quer durch Deutschland und die angrenzenden Nachbarländer gefahren und hat viele Ausstellungen in Kirchen, Rathäusern, Galerien und Freigeländen auf- und wieder abgebaut.
Neben der Ausstellung im heimatlichen Pfarrverband in Obing waren die beiden Ausstellungen in der Michaelskirche und der Thomaskirche in Berlin-Mitte beziehungsweise Kreuzberg große Erfolge. Im Herbst konnten dort zwei Monate lang die Werke des Bayern bewundert werden. Nicht nur dass die beiden Ausstellungen sehr viele Menschen angezogen haben, auch ist damit ein lang gehegter Wunsch von Marco Bruckner in Erfüllung gegangen. Alleine in der Michaelskirche wurden während den Ausstellungsöffnungszeiten circa 400 Besucher gezählt. Der Künstler, der seine Ausbildung zum Holzbilderhauer an der Berufsfachschule für Holzschnitzerei und Schreinerei in Berchtesgaden gemacht hat, verfolgt mit Ausdauer und Zielstrebigkeit, eine Botschaft zu den Menschen zu bringen und sie zum Nachdenken und Umdenken anzuregen. Seine oft rauen und nur unmittelbar Kontur zeigenden Exponate bieten oft erste Impulse zur inhaltlichen Vertiefung der Gedanken. Das fordert den Betrachter heraus und verlangt ihm eine persönliche Stellungnahme ab.
Bericht und Foto: Marco Bruckner