Brauchtum

Eichenlaubschießen beim Patenbitten in Wambach

Jetzt ist sie besiegelt die Übernahme der Patenschaft durch den Schützenverein „Tannengrün Geislbach“ für das 150-jährige Gründungsfest das die Eichenlaubschützen Wambach mit einem dreitägigen Fest, in der Zeit vom 24. bis 26. Mai 2024 feiert. Da man seit Jahren immer gute Kontakte mit den Nachbarsschützen pflegte, fiel die Wahl des gesamten Festausschusses und der Schützenvorstandschaft auf die Geislbacher Schützen, sie freuten sich über diese Ehre erbaten aber um Bedenkzeit.

Natürlich seien sie sich der Ehre bewusst, meinte der Geislbacher Schützenmeister Norbert Hierl aber bevor er „Ja“ sage, müsse man schon die Würdigkeit der Festverantwortlichen der Wambacher Schützen testen. Er machte jedoch klar, dass nach alter Tradition zuerst einige Aufgaben erfüllt werden müssen und nach alter Sitt auch auf ein Scheitlknien folgen müsse. Wie es sich gehört, hatten der angehende Patenverein einige Aufgaben insgesamt drei vorbereitet, um die Ernsthaftigkeit und den Zusammenhalt der Wambacher Schützen-Festverantwortlichen zu testen.

Ein kurzweiliges und einstündiges Rahmenprogramm beim Patenbitten, herrschte am Freitagabend, 25. August, in der vollen Pölsterl-Feststadl in Geislbach. Nach dem humorvollen Abendrahmenprogramm, das mit dem obligatorischen Scheitlknien endete, erklärten sich die Geislbacher Schützen schließlich bereit, die Patenschaft zu übernehmen. Zuvor waren aber bei den jeweils gestellten Aufgaben Tatkraft, Wissen, Einsatz- und Teamfähigkeit sowie Zusammenhalt, Kameradschaft und Gemeinschaft der Wambacher Vorstandschaft und Festausschuss sowie des Bürgermeister und Schirmherrn Stefan Haberl im Beisein der ersten Gauschützenmeisterin Gertraud Stadler des Schützengaues Dorfen gefragt, „die auf Herz und Nieren“ geprüft wurden, ehe sie nach umfangreichen Prüfungen gerne zusagten, dieses Ehrenamt zu übernehmen. Die Moderation durch den Abend führten gekonnt die beiden Schützenmeister Gerhard Grasser (Wambach) und Norbert Hierl (Geislbach).

Die rund 130 Anwesenden wurden musikalisch durch das „Isartaltrio“ bestens unterhalten, hatten nicht nur Spaß beim Patenbitten, sie wurden vor allem auch hervorragend bewirtet. Der Geislbacher Schützenmeister Norbert Hierl begrüßte eingangs humorvoll die Gäste und fragte sie dann herausfordernd, was eigentlich die Wambacher Schützen-familie mit ihrem zahlreich geschätzten Aufgebot hier eventuell für ein gemeinsames Vergleichsfreundschaftswatten anzutreten. Gerhard Grasser erklärte dann den Grund des Besuches. Die Festmutter Claudia Hartl  und die Festbraut Daniela Kordick brachten jeweils in humorvollen Reim- und Bittform ihr Ansinnen vor. Anschließend ließen sich die Geislbacher Schützen das dreitägige Festprogramm der Wambacher Schützen erklären und stellten die Frage was sie dabei tun müsse und was  ihnen diese Patenübername wert sei.  Nach den zähen Verhandlungen wurde man sich jedoch bald handelseinig. Einhundert Liter Freibier gemeinsam gestiftet vom Schirmherrn und des Festvereins sowie zwei Karton guten Wein für die Frauen war die Folge. Das anschließende obligatorische „Scheitlknien“ stellte dann den Hauptpunkt dar. Neben dem Schützenverantwortlichen Festmutter, Festbraut und Schirmherrn Bürgermeister Stefan Haberl die unliebsame Bekanntschaft mit dem scharfkantigen Scheitl machten. Nach dem gemeinsamen auslöffeln einer deftigen Nudel-Gemüsesuppe brachten alle Beteiligten auf dem Scheitl knieenden ebenfalls nochmals ihr Bittanliegen vor. So konnten die Geislbachern nichts anders als „Ja“ sagen, um damit die Knieenden endlich zu erlösen.

Unter großen Beifall und einem Tusch der Musikanten wurde die Übernahme offiziell per Handschlag besiegelt. Damit übernimmt der Geislbacher Schützenverein nicht nur die Patenschaft für den Fest- und Jubelverein Wambach, sondern sie wollen damit auch ein Zeichen setzen für eine intensive, konstruktive Zusammenarbeit. Im Mai 2024 wird dann groß miteinander gefeiert. Mit dem Patenbitten ist nun ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Gründungsfest gemacht worden. Bis spät in die Nacht wurde in geselliger Runde an den Tischen gemeinsam gefeiert und auch getanzt.

Bericht und Fotos: Hans Kronseder

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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