„Der Helferkreis Ternopil erhielt weit mehr als 1000 Geldspenden aus der Bevölkerung, angefangen bei Kleinspenden bis hin zu ganz hohen vier- und fünfstelligen Beträgen. Dazu kamen noch viele Sachspenden aller Art, seien es Getränke aller Art, Jacke, Fahrräder oder auch Schulranzen und die Einrichtung einer Ferienwohnung, Matratzen, Betten und Decken, dazu Krankenbetten und EKG-Geräte. Wir haben bisher 18 Fahrten mit Hilfsgütern für die Menschen in der Ukraine zu unseren Partnern der Diözese Ternopil gemacht, seit Sommer 2022 wurden fünf Sattelzüge beladen, 1500 Kilometer beträgt die einfache Entfernung vom Chiemgau bis in die Westukraine nach Ternopil. Jeder einzelne Transport brachte Hilfsgüter im Wert von 25000 Euro, dazu kommen noch die Kosten von 2500 Euro für den Transport. Die Waren kommen direkt nach Zarvantsja oder ins Lager nach Ternopil und werden dort verteilt. Die Palette reichte dabei von Grundnahrungsmitteln wie Trinkwasser, Speisesalz und Kindernahrung, über Lebensmittel und medizinisches Gerät bis hin zu Windeln, Wolldecken, Schlafsäcken, Schuhen und Stromerzeugern. Wir beschränken uns darauf, das zu liefern, was im Raum Ternopil gebraucht wird und was von dort „angefordert“ wird“. Akribisch genau berichtete Katharina Schmid, die Vorsitzende des Helferkreises für die Diözese Ternopil – Ukraine bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Kampenwand in Aschau über alle Maßnahmen und Tätigkeiten der Vereinsführung und der externen Helferinnen und Helfer bei der Unterstützung und Hilfe für die Diözese und das Priesterseminar von Ternopil. „Der 24. Februar hat unser aller Leben verändert, wir haben der Diözese Ternopil mit unseren Mitteln geholfen“. Durch die schnelle Reaktion, die guten Verbindungen nach Ternopil und die dezidierten Wünsche aus Ternopil wurde der Helferkreis in der ganzen Region und weit darüber hinaus sofort als kompetente Organisation angesehen, die das Vertrauen der Spender rechtfertigte.
Die Vorsitzende bedankte sich bei allen Spendern für ihre schnelle und unbürokratische Hilfe und Unterstützung. Dabei reichte der Spendenumfang von 200000 Euro der BR-Aktion „Sternstunden“ zugunsten der Kinder in der Ukraine über 10000 Euro von Johannes Almer aus dem Verkauf seiner Formelsammlung, 5000 Euro vom Tonwerk, Fahrräder für 5000 Euro, Geburtstagsgeschenke für Pfarrer Höschler 2200 Euro und Altbürgermeister Fritz Tischner 7200 Euro bis hin zu 365 Euro von der Frauengemeinschaft Sachrang und 300 Euro vom Nikolausdienst Hittenkirchen – um nur wahllos und willkürlich in die Spenderliste zu schauen. 114000 Euro kamen so von ungezählten Spendern und aus Einzelaktionen von Vereinen und Institutionen zusammen, Geburtstagsgelder fanden sich ebenso wie Spenden anlässlich von freudigen oder traurigen Familienereignissen, alle Spenden wurden vermerkt und gebucht. Die Spender erhielten ein Dankschreiben und eine Spendenbescheinigung; diese Arbeit wurde von Katharina Schmid und ihrem Stellvertreter Fritz Tischner weitestgehend im Alleingang bewältigt. „Wir haben keinerlei Verwaltungsaufwand, daher wird jeder eingehende Euro in vollem Umfang sofort wieder für Hilfsmaßnahmen ausgegeben“.
Jakob Steiner berichtete von der Beladung eines großen Lastwagens mit Hilfsgütern: aufgeladen wurden 31 Paletten mit Lebensmitteln, Getränken, Molkereiprodukten und weiteren Großspenden, dazu kamen 148 Kartons mit Verbandsmitteln, Bettwäsche, Decken und Schlafsäcken sowie 23 Kartons mit Spielzeug und Süßigkeiten für die Ostertage. Obenauf kamen noch 75 Stühle und 15 tische aus dem Pfarrheim Heufeld, 22 Fahrräder, ein Rollstuhl und vier Rollatoren.
Katharina Schmid bedankte sich vor allem bei den Verantwortlichen der Marktgemeinde Prien, bei Bürgermeister Andreas Friedrich und Johannes Dreikorn. Der Bürgermeister habe ganz unbürokratisch sofort eine Halle im Feuerwehrhaus für die Annahme, Sortierung und Weitergabe der Hilfsgüter zur Verfügung gestellt, dazu mit Transportraum unterstützt. Andreas Friedrich machte die Zusage, dass die Marktgemeinde Prien die Aktionen des Vereins auch weiterhin unterstützen werde.
Katharina Schmid wies darauf hin, dass die Dinge des täglichen Bedarfs wie Milch, Mehl, Zucker oder Konserven palettenweise im Großen gekauft werden. Kleine, oft liebevoll zusammengestellte Geschenkpakete könnten so, wie vom Absender vorgesehen, nicht direkt ausgeliefert werden. Der Helferkreis bittet daher weiterhin vor allem um Geldspenden, um all die dringend benötigten Lebensmittel und sonstigen Hilfsgüter besorgen zu können. Für die Helferschar ist es klar: so schnell wird sich die Situation in der Ukraine nicht ändern – die Menschen dort – vor allem Frauen, Kinder und alte und kranke Menschen – werden lange Zeit auf Hilfe angewiesen sein. Der Helferkreis für die Diözese Ternopil bittet daher um Spenden an die Sparkasse Rosenheim, IBAN: DE 44 7115 0000 0000 0535 38; Spendenquittungen werden bei Angabe der genauen Anschrift im Überweisungsfeld gerne zugesandt. Der Verein sucht auch ständig nach neuen Mitgliedern und Mitarbeitern, die sich bei der Hilfe für Ternopil engagieren möchten.
Der Bericht der Vorsitzenden über weitere Tätigkeiten neben der Organisation der Hilfeleistungen verlief eher kurz: Trotzdem gelang es bei verschiedenen Märkten in der Region selbstgemachte Marmelade und verschiedene Handarbeiten zu verkaufen. Schatzmeister Josef Bauer trug seinen Kassenbericht vor: deutlich war zu erkennen, dass die vielen eingehenden Spendengelder sofort wieder für Hilfen verwendet werden. Derzeit reichen die Geldreserven für die satzungsgemäßen Aufgaben aus, der Verein kann alle Ausgaben aus eigener Kraft leisten. „In der Ukraine ist alles auf den Krieg ausgerichtet, die Menschen im Westen des Landes um Lemberg und Ternopil leben und arbeiten unter ständiger Kriegsbedrohung weitgehend wie vorher“, berichtete Katharina Schmid. „22 Kapläne aus der Diözese werden im Wechsel in der Ostukraine als Militärpfarrer an der Front eingesetzt. Der Wallfahrtsort Zarvanytsja hat durch den Krieg sehr viele Besucher verloren, aber der Betrieb im Priesterseminar und den dazugehörigen Einrichtungen kann aufrecht erhalten werden“.
Im kommenden Jahr wird der Verein versuchen, das Hilfsangebot mit den eingehenden Spenden aufrecht zu erhalten. Versorgungsfahrten werden bereits eingeplant, dazu sucht der Verein stets geeignete Fahrer und große Lastwagen.
Bericcht und Fotos: Heinrich Rehberg