Leitartikel

Frasdorfer Bürgermedaille für Rupert Wörndl

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

 „Frasdorf ohne die Dorfzeitung, Frasdorf ohne den Heimat- und Kulturverein, Frasdorf ohne Dorfmuseen – all das ist im Ort nicht mehr vorstellbar. Rupert Wörndl ist maßgeblich in allen Bereichen Kultur und Heimat vertreten und hat sich um die ganze Gemeinde Frasdorf verdient gemacht“, so Bürgermeister Daniel Mair. „Er bot zeitlebens das Bild eines engagierten und couragierten Mannes, der stets für die Allgemeinheit da war“. Zur Feier seines 70. Geburtstages verlieh Bürgermeister Mair Rupert Wörndl die Bürgermedaille der Gemeinde Frasdorf. Auf Vorschlag aus der Bevölkerung beschloss der Frasdorfer Gemeinderat einstimmig ihm diese Auszeichnung zukommen zu lassen; das Gremium ist sehr sparsam mit der Verleihung dieser höchsten Ehrung der Gemeinde. Erst sieben Männer und eine Frau erhielten bisher seit der Stiftung vor über 30 Jahren die Bürgermedaille: Bezirksmusikpfleger Wastl Fanderl, Altbürgermeister Franz-Xaver Stettner, der ehemalige zweite Bürgermeister Georg Buchauer, der ehemalige Lehrer und Dorfchronist Hans Hoesch, der ehemalige Gemeinderat und dritte Bürgermeister Andreas Freund, Altbürgermeister Benno Voggenauer, Spielgerätebauer und Mäzen Julian Richter sowie die Kümmerin von St. Florian Hildegard Osterhammer.

Wie außerordentlich diese Ehrung ist, ließ sich auch daran erkennen, dass Bürgermeister Daniel Mair – gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern Sepp Prankl und Gabriele Stein – Rupert Wörndl zu Hause besuchte und zu diesem Anlass die Medaille mitbrachte.

Ausführlich ging Daniel Mair in seiner Laudatio auf das Wirken von Rupert Wörndl für die Gemeinde Frasdorf und weit darüber hinaus ein. Rupert Wörndl wirkte 18 Jahre lang im Frasdorfer Gemeinderat mit und stellte in den Jahren 1996 bis 2004 am Ratstisch viele Weichen für die Zukunft des Dorfes an der Autobahn. Wörndl gehört zu den Gründungsmitgliedern des Heimat- und Kulturvereins Frasdorf; zunächst als Schriftführer tätig, führt er den Verein seit vielen Jahren als erster Vorsitzender. Seit über drei Jahrzehnten hat sich der rührige Vorsitzende mit seinem Verein weitreichende Ziele gesetzt. Sie reichen von der Redaktion und Herausgabe der weitum sehr geschätzten Dorfzeitung bis zum Betrieb des Dorf- und Höhlenmuseums sowie von der Beschilderung der Wanderwege und der einheimischen Sehenswürdigkeiten, bis hin zur Beteiligung bei den Maßnahmen der Dorferneuerung und der Städtebauförderung. Die turnusmäßigen Frasdorfer Kulturtage und die dazugehörigen Ausstellungen in den Räumen der Alten Schule entstanden auf seine Initiative hin, dazu kommen zahlreiche grundlegende Bücher über die Geschichte von Frasdorf vom „Flurnamenbuch der Gemeinde Frasdorf“ über die „Familien- und Hofgeschichten von Frasdorf, Umrathshausen und Wildenwart“ bis hin zu den „Frasdorfer Persönlichkeiten“. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand als Forstdirektor begann er im Frasdorfer Rathaus das gemeindliche Archiv zu sichten und zu ordnen und wirkt seitdem ganz offiziell als Gemeindearchivar mit. Funde seiner Archivarbeit veröffentlicht er regelmäßig in der Dorfzeitung, oder lässt sie den Ortsvereinen für ihre Chroniken zukommen. Von der Zeit der Besetzung Bayerns unter Kurfürst Max Emanuel, über die Entstehung der Gemeinden auf dem heutigen Gemeindegebiet bis hin zum Leben der einfachen Leute im 20. Jahrhundert werden alle Epochen abgedeckt. Erstmals hat Rupert Wörndl für die Gemeinde eine Topothek im Internet eingerichtet. Auf dieser Web-Seite sind Bilder aus den letzten hundert Jahren gesammelt, verbunden mit den Beschreibungen, den Namen und dem Hintergrund der Aufnahmen. Umfangreiche Recherchen sind zu vielen der gesammelten Bilder notwendig, um erschöpfende Auskunft geben zu können. Diese Topothek wächst unter seiner Regie und der Mitarbeit aus der Bevölkerung jeden Tag ein bisschen weiter.

Bericht und Foto: Heinrich Rehberg – Bürgermeister Daniel Mair (zweiter von links) und seine beiden Stellvertreter Sepp Prankl (rechts) und Gabriele Stein (links) bei der Verleihung der Bürgermedaille an Rupert Wörndl (zweiter von rechts).Bürgermeister Daniel Mair (zweiter von links) und seine beiden Stellvertreter Sepp Prankl (rechts) und Gabriele Stein (links) bei der Verleihung der Bürgermedaille an Rupert Wörndl (zweiter von rechts).

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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