Kirche

Kardinal Marx tauft elf Erwachsene und spendet zweien die Firmung

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Elf Erwachsene hat Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, am Samstag, 11. Juli, in einem feierlichen Gottesdienst in der Jesuitenkirche St. Michael in München getauft und zwei weitere gefirmt. In seiner Predigt betonte Marx die Bedeutung der Sakramente der Taufe und der Firmung in dem Sinne, „dass uns Christen durch die Begegnung mit dem lebendigen Gott die Kraft geschenkt wird zur Unterscheidung, zum Hören und zum Verstehen sowie zum Auseinanderhalten von Gut und Böse, Falsch und Richtig“. Die Sakramente bedeuteten aber keinen Abschluss oder eine Vollendung im Glauben, so Marx, sondern es sei „wie eine Liebesbeziehung, die eine Bekräftigung erfährt und die von Gott her endgültig besetzt ist“.

Die Coronapandemie habe in den letzten Monaten Fragen aufgeworfen, so Marx. Etwa: „Was verändert sie in unserem Leben? Was bedeutet sie, welche Folgen wird sie haben und wie lange noch dauern?“ Zunehmend werde erkennbar, dass es kein klares Ende dieser Phase gebe, „wo wir sagen können: Jetzt ist alle so, wie es vorher war“. Wichtig sei in dieser Zeit das Besinnen auf die zwischenmenschliche Kommunikation. Sich lange nicht persönlich gesehen zu haben, sich nicht mehr die Hand zu geben, bei einem Gespräch nicht zu erkennen, „was denkt mein Gegenüber hinter der Maske wirklich?“ oder eine Videokonferenz statt eines Treffens abzuhalten bedeute „eine Beeinträchtigung unserer Kommunikationsformen“, so Marx.

Dabei sei laut dem Kardinal relevant, „dass wir erkennen, wie wichtig die Ebene der Beziehung ist“, denn erst „mit Wort und Antwort beginnt die Entwicklung des Menschen“. Es gelte, darauf zu achten, „dass wir in eine wahrhaftige, lebendige, wahre Kommunikation immer wieder hineinfinden. Gerade in der Zeit der Coronakrise, die vieles noch verwirrender gemacht hat“ und in der die Kommunikation oft „polarisierter, angespannter und schärfer“ werde. Die Taufe könne dabei helfen, bewusst „in einen neuen Raum der Kommunikation einzutreten und im Netzwerk des Reiches Gottes besser zu verstehen, kräftiger, mutiger, freier und liebenswürdiger zu werden“.

Die Getauften empfingen während des Gottesdienstes auch die Sakramente der Firmung und der Eucharistie. Die fünf Frauen und sechs Männer haben sich in der Glaubensorientierung der Erzdiözese München und Freising in St. Michael auf den Empfang der Sakramente vorbereitet. Sie wurden in die kirchliche Gemeinschaft eingeführt, lernten die Grundlagen der Heiligen Schrift, des katholischen Glaubens und der Liturgie kennen.

Derzeit rechnet die Glaubensorientierung für dieses Jahr mit 15 Taufen von Erwachsenen, die sich in Kursen der Glaubensorientierung des Erzbistums München und Freising auf die Taufe vorbereiteten. Neben in Deutschland – Bayern, Brandenburg, Berlin und Sachsen sowie Sachsen-Anhalt – geborenen Taufbewerbern finden sich unter ihnen auch Kandidaten aus Mosambik, dem Iran, den Niederlanden, den USA, Serbien, Brasilien und Polen. Hinzu kommen weitere Erwachsene, die sich in ihren künftigen Heimatpfarreien im gesamten Erzbistum München und Freising auf den Empfang der Sakramente vorbereiten. Erwachsenentaufen werden häufig in der Osternacht gespendet, was in diesem Jahr wegen der Coronapandemie nicht möglich war. (hs)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat

Foto: Stefan Mühle (Motiv in der Kirche St. Pankratius von Reit im Winkl)

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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