Tourismus

LEADER-Förderbescheidübergaben in Kiefersfelden

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zwei neue LEADER-Projekte werden im LAG Mangfall-Inntall demnächst umgesetzt. Eines davon soll dabei grenzenloses Radfahren entlang des Inns ermöglichen, ein weiteres einen neuen Erlebnisweg zum Thema Energie in Kiefersfelden implentieren.

LEADER- Projekt: Bayern und Tirol noch enger vernetzen

Bayern und Tirol wachsen enger zusammen. Deshalb wollen Kufstein und Kiefersfelden Einheimischen und Touristen „Grenzenloses Radfahren“  erleichtern. Inhalt des neuen LEADER-Projekts „Grenzenlos Radfahren“ ist ein grenzüberschreitendes Radwegekonzept zwischen den Partnergemeinden Kiefersfelden, Oberaudorf und Flintsbach auf bayerischer und Niederndorf, Kössen und Walchsee auf Tiroler Seite.

Gleich zwei Streckenziele verfolgen die Partner mit diesem Konzept: „Zum einen soll eine bessere Verbindung zwischen Bayrischzell und dem Inntal geschaffen werden, zum zweiten soll das Kaisergebirge ohne Nutzung von Hauptstraßen umrundet werden können“, erklären Hajo Gruber, Bürgermeister der Gemeinde Kiefersfelden und Christian Ritzer, Bürgermeister von Niederndorf. Zudem wollen die Partner auf beiden Seiten der Grenze mit dem Konzept den Radverkehr am bestehenden Inndamm-Radweg entlasten und Möglichkeiten untersuchen, wie heute noch gegenwärtige Lücken des touristi- schen Wege-Angebots geschlossen, Gefahrenstellen beseitigt und einzelne Gemeinden besser an vorhandene Wege angebunden werden können.

Auch der österreichische Tourismusverband TVB-Kufsteinerland und sein Pendant auf bayerischer Seite – der Chiemsee-Alpenland-Tourismusverband CAT unterstützen das Projekt. Stefan Pühringer, Direktor des TVB, findet, „es ist nicht nur touristisch nötig, dass wir den Verkehr grenzüberschreitend aufle- ben lassen wollen. Es soll auch ein Zeichen an die Politik sein, dass wir vor Ort grenzenlos arbeiten.“

Sebastian Wittmoser, LEADER-Koordinator der Förderstelle im AELF Rosen- heim stellt bei der offiziellen Übergabe des Förderbescheids den Hintergrund der LEADER-Förderung vor. „Das grenzübergreifende Kooperationsprojekt wird mit einem Fördersatz von 70 % mit EU-Fördermitteln unterstützt – das entspricht ca. 36.000 €“. Ein Drittel entfällt dabei auf die bayerische Seite, zwei Drittel auf die Österreichische.

„Die inhaltlichen Aspekte des Projekts ergeben einen bedeutenden touristi- schen Mehrwert für die Inntalgemeinden und verbessern damit die Lebens- qualität in unserer ländlichen Region der LAG besonders“, betont Hubert Wildgruber, der 2. Vorstandsvorsitzende der LAG Mangfalltal-Inntal und Bür- germeister von Oberaudorf in seiner Rede. Das Projekt nehme zudem aus gleich zwei Gründen einen speziellen Stellenwert ein, erklärt er weiter, „zum einen handelt es sich hierbei um das erste grenzübergreifende Projekt der LAG Mangfalltal-Inntal und zum anderen um ein Startprojekt der aktuellen Lokalen Entwicklungsstrategie der LAG.“ Letzteres trägt zur Erfüllung der Entwicklungsziele – hier Entwicklungsziel 3 im Themenfeld Regionale Wirt- schaft, Energie und Mobilität – in besonderem Maße bei.

LEADER-Projekt: Kiefersfelden plant neuen Erlebnisweg zum Thema Energie

Die Gemeinde Kiefersfelden ist eine der rührigsten Mitglieder der LAG Mangfalltal-Inntal: „Seien es die LEADER-Projekte des barrierefreien Ausbau Blaahaus in Kiefersfelden oder das grenzüberschreitende Radwegeprojekt gemeinsam mit den Gemeinden Oberaudorf und Flintsbach und den Kufsteiner Kollegen, die Akteure sprudeln nur so vor Ideen“, freut sich Hajo Gruber, Bürgermeister der Gemeinde Kiefersfelden und bedankt sich bei allen Beteiligten.

Als neuestes Förderprojekt will die Gemeinde nun entlang des Kieferbachs einen Energie-Erlebnis- und Wanderweg auf die Füße stellen. Projektinitiator Sebastian Bleier erklärt: „Erlebnisangebote werden dabei beispielsweise ein Schaukraftwerk am Bergwirtwehr, die Darstellung, was der Name des Ortsteils Kohlstatt mit Energie zu tun hat, wie man mit Wasser Getreide mahlen kann,  die Geschichte der Bleiersäge und weitere explosive Geschichten in Kiefersfelden.“

Ziel des Energieweges ist es, auswärtigen und einheimischen Interessierten die Orts- und insbesondere die Industriegeschichte Kiefersfeldens nahezubringen. Der Weg – ist er einmal fertig gestellt – soll damit zum Entdecken und Erleben einladen. Der Naturgenuss kommt dabei auch nicht zu kurz, denn der Weg führt durch die herrliche und teilweise auch recht wilde Flusslandschaft entlang des Kiefersfeldener Kieferbachs. Das Projekt ist im Entwicklungsziel 3 der Lokalen Entwicklungsstrategie der LAG Mangfalltal-Inntal verankert, das sich dem Themenfeld Regionale Wirtschaft, Energie und Mobilität widmet.

Laut Sebastian Wittmoser, dem LEADER-Koordinator im AELF Rosenheim, erhält die Gemeinde für den Energieweg einen Zuschuss in Höhe von 50 % der förderfähigen Kosten aus LEADER-Mitteln. „Mit diesen gut 37.000 € sollen die zahlreichen Erlebnisstationen mit Infotafeln bestückt, ein Wanderparkplatz und die wegweisende Beschilderung unterstützt werden“, erklärt er weiter.

Der Mehrwert für die LAG stellt sich ganz deutlich in einem neuen touristischen Wander- und Erlebnisangebot mit Bildungsaspekt dar. „Die Inhalte des Energiewegs spiegeln sehr schön die Industriegeschichte im engen Inntal wider, sind aber gleichzeitig auch ein Beweis dafür, wie findig die Menschen hier im- mer schon waren: aus den engen Gegebenheiten der Landschaft haben sie das Beste gemacht“, betont Hubert Wildgruber, der 2. Vorsitzende der LAG Mang- falltal-Inntal und Bürgermeister von Oberaudorf in seiner Rede.

Die LAG Mangfalltal-Inntal ist ein Zusammenschluss von 16 Gemeinden, die unter Beteiligung der Bürgerschaft und der lokalen sowie regionalen Akteure eine gemeinsame Lokale Entwicklungsstrategie (LES) für die LEADER- Förderperiode 2014 – 2020 erarbeitet haben und diese nun unter Nutzung von LEADER-Fördermitteln umsetzen. Wenn Sie mehr erfahren oder aktiv mitwirken wollen, besuchen Sie die Website: http://www.lag-mangfalltal-inntal.de oder rufen Sie an unter: 08061 / 90 80 71.

Bericht und Fotos: LAG Mangfalltal-Inntal.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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