Am heutigen Montag, 25. November wird der Namenstag der Heiligen Katharina von Alexandrien gefeiert. Sie ist unter anderem die Patronin für die Marktgemeinde Prien a. Chiemsee. Aus diesem Grunde wird heute abend ab 19 Uhr in der Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“ von Prien ein Gottesdienst gefeiert, zu dem Markt- und Kirchengemeinde einladen.
Bei wikipedia heißt es zur Heiligen Katharina von Alexandrien: Der Legende zufolge war die hl. Katharina eine geweihte Jungfrau, die sich Christus versprochen hatte. Sie soll die schöne Tochter des heidnischen Königs Costus und dessen Frau Sabinella aus Zypern gewesen sein, die um 300 n. Chr. im ägyptischen Alexandrien lebte und von einem Eremiten zum Glauben geführt wurde. Als der Kaiser Maxentius (so die älteste Überlieferung; nach späterer Überlieferung Maximinus oder Maximianus) Christen zum Märtyrertod verurteilte, trat Katharina ihm entgegen und fragte ihn, weshalb nicht er zum Christentum übertrete, statt von den Christen Götzenopfer zu verlangen. In einer öffentlichen Diskussion, zu der der Kaiser seine besten 50 Philosophen und Gelehrten aufgeboten hatte, brachte Katharina so einleuchtende und gelehrte Argumente für das Christentum vor, dass sich alle fünfzig zum Christentum bekehrten. Weil sie nicht vermocht hatten, Katharina vom christlichen Glauben abzubringen, schickte der Kaiser sie alle auf den Scheiterhaufen.
Von ihrer Intelligenz und Schlagfertigkeit beeindruckt, ging die gebildete Kaiserin Faustina selbst zu ihr ins Verlies, um sie zum Heidentum zu bewegen. Doch auch die Kaiserin wurde von Katharina zum Christentum bekehrt und wurde, wie zuvor die Philosophen, hingerichtet. Katharina wurde daraufhin zwölf Tage lang gegeißelt und ohne Nahrung in einem finsteren Verlies eingekerkert. Jedoch soll sie göttlichen Beistand durch Engel erhalten haben, welche die Wunden salbten, und durch eine weiße Taube, die Nahrung brachte. Auch Christus selbst sei gekommen, um ihren Glauben zu stärken und sie auf das Martyrium vorzubereiten. Folterwerkzeug ihres Martyriums sollte das Rad sein. Der Legenda aurea zufolge waren es vier „mit eisernen Sägen und spitzen Nägeln“ gesäumte Räder. Zwei davon sollten nach unten bewegt werden und die anderen entgegengesetzt nach oben und somit die Märtyrerin zerreißen. Auf Katharinas Gebet hin kam jedoch ein Engel und zerstörte das Folterinstrument mit solcher Wucht, dass zugleich 4000 Heiden getötet wurden. Letztendlich wurde Katharina enthauptet, und aus ihren Wunden floss Milch statt Blut. Engel brachten ihre sterblichen Überreste zum Berg Sinai. 500 Jahre später wurden ihre Reliquien dort gefunden, und der Heiligen zu Ehren wurde das Katharinenkloster an der Fundstelle gebaut. Aus dem Sarkophag fließt unaufhörlich ein für heilkräftig gehaltenes Öl.
Historischer Hintergrund
In der modernen Forschung wird als wahrscheinlich angenommen, dass die heilige Katharina eine erfundene Gestalt ist. Es gibt keine Belege für ihre historische Existenz, und ihre Passio, der überlieferte Bericht über ihr Martyrium, gilt in jeder Hinsicht als unglaubwürdig. Vermutlich basiert die hagiographische Darstellung Katharinas auf der Persönlichkeit und dem Schicksal der von Christen ermordeten Hypatia von Alexandria (ca. 355–415/416), wobei die Rollen von Christen und Heiden vertauscht wurden. Hypatia war eine griechische spätantike Mathematikerin, Astronomin und Philosophin. Sie unterrichtete öffentlich am Museion von Alexandria. Als Vertreterin einer nichtchristlichen philosophischen Tradition gehörte sie im überwiegend christlichen Alexandria der bedrängten paganen Minderheit an. Während eines Machtkampfs mit dem Präfekten Orestes sammelte der Patriarch Kyrill von Alexandria, der seit 412 amtierte, die Parabolani (eine christliche militante Laienbruderschaft) sowie rund fünfhundert gewaltbereite Mönche aus der Wüste in der Stadt. Nach einem vermutlich vom Patriarchen selbst gestreuten Gerücht bemächtigten sich die Christen der alten Philosophin, brachten sie in die Kirche Kaisarion, zogen sie dort nackt aus, töteten sie mit Scherben oder Ziegeln, und zerstückelten und verbrannten den Leichnam.
Verehrung
Reliquien der hl. Katharina werden in der der Verklärung des Herrn geweihten Basilika des Katharinenklosters am Fuße des Dschebel Musa verehrt, an der Stelle ihres angeblichen Fundes im 8. (oder 10.) Jahrhundert. Der Kult der hl. Katharina ist ab dem 7. Jahrhundert bezeugt. Sie war über Jahrhunderte eine der beliebtesten Heiligen. In der katholischen, anglikanischen und evangelischen Kirche ist ihr Gedenktag am 25. November, in Regensburg auch der 5. Juli als Tag der Übertragung der Gebeine. Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts bemühten sich kirchliche Würdenträger mehrmals, Katharina von Alexandrien aus dem Heiligenkalender streichen zu lassen. Wegen des Fehlens von Belegen für die historische Existenz der Heiligen wurde sie 1969 aus dem Allgemeinen Römischen Kalender gestrichen, 2002 jedoch wieder eingefügt. Außerdem wird sie im Martyrologium Romanum von 2004 am 25. November an erster Stelle aufgeführt. Im Volksmund ist der Merkspruch überliefert: „Kathrein stellt den Tanz ein“. Der Gedenktag der hl. Katharina ist eines der letzten Heiligenfeste vor dem Advent. Der Advent dient (analog zur Fastenzeit vor Ostern) als Bußzeit und sogenannte geschlossene Zeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. In diesen geschlossenen Zeiten waren früher öffentliche Tanzveranstaltungen verboten. Deshalb feierte man gerne vor dem Beginn des Advents den Kathreintanz.
Foto: Hötzelsperger – Heilige Katharina am Katharinen-Altar der Priener Pfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“