Neuer Nationalpark-Podcast rund um die Borkenkäfer – Bereits 7000 Festmeter aufgearbeitet
Warum kann sich der Fichtenborkenkäfer plötzlich massenhaft vermehren? Wo, wie und warum wird im Nationalpark Bayerischer Wald Borkenkäfermanagement betrieben? Welche Baumarten wachsen nach einem Borkenkäferbefall nach? Warum ist Totholz so wichtig und welche Lebensräume entstehen? Das sind die zentralen Fragen um die sich eine neue Podcast-Serie des Nationalparks dreht: Wildnis schafft Wissen – Spezial.
„Spätestens seit der Borkenkäferkalamität rund um den Großen Falkenstein wirft die Öffentlichkeit wieder verstärkt einen Blick auf den Nationalpark und das Thema Borkenkäfer“, erklärt die Leiterin der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, Ursula Schuster. „Uns ist es ein großes Anliegen, transparent und umfassend über unsere Aktivitäten zu informieren, angefangen beim Borkenkäfermanagement über die Maßnahmen zum Schutz besonders sensibler Natura 2000-Lebensräume bis hin zur Rolle des Fichtenborkenkäfers bei der natürlichen Waldentwicklung.“
Und so gibt es ab Ende Mai monatlich eine neue Folge, die das Thema Borkenkäfer aus einem jeweils anderen Blickwinkel und mit unterschiedlichen Protagonisten beleuchtet. Zum Start war Nationalpark-Podcasterin Julia Reihofer mit Ingo Brauer, dem Leiter der Nationalparkdienststelle Scheuereck, und Martin Scholz, dem stellvertretenden Leiter des Sachgebietes Wald- und Flächenmanagement, unterwegs und hat sich von ihnen das Borkenkäfermonitoring und die aufwendige Suche nach vom Borkenkäfer befallenen Fichten in der Managementzone des Nationalparks erklären lassen.
Um ein möglichst breites Publikum zu erreichen, werden die Podcasts nicht nur über die Homepage des Nationalparks abrufbar sein, sondern auch auf den Plattformen YouTube, Facebook und bei den gängigsten Podcast-Anbietern. „Bei der Öffentlichkeitsarbeit des Nationalparks setzen wir Podcasts bereits seit ein paar Jahren erfolgreich ein, um zeitgemäß und dezidiert über uns und unsere Aufgaben zu informieren“, so Ursula Schuster. „Daran wollen wir nun auch beim wichtigen Thema Borkenkäfer anknüpfen.“
Dabei gab’s heuer auch ein Novum, wie Prof. Jörg Müller, stellvertretender Nationalparkleiter, zu berichten weiß: „Wir haben dieses Jahr extrem früh Buchdrucker-Schwärmflüge im Inneren Bayerischen Wald beobachtet. Das ging schon am 6. und 7. April los, so früh wie nie zuvor.“ Die spätere Kältewelle hätte die Entwicklungen der Käferpopulationen zwar nochmal gebremst, trotzdem seien mittlerweile schon 7200 der 10.500 erfassten Festmeter Borkenkäferholz in den Managementzonen des Nationalparks aufgearbeitet worden, wie Sachgebietsleiter Franz Baierl bilanziert. „Da wir im Winter bereits viele Rahmenverträge mit Forst-Unternehmen geschlossen hatten, können wir das bis dato angefallene Borkenkäferholz schnell und effizient managen.“
Dabei kommen je nach Standort, Menge und Bodenbeschaffenheit verschiedene Techniken zum Einsatz, neben motormanueller Behandlung etwa auch der Einsatz von Harvestern. Zum Teil sind diese mit Entrindungsköpfen ausgestattet, so dass das Holz sofort vor Ort entrindet und somit für brutuntauglich gemacht werden kann. Gleichzeitig kann das Holz dann als Biomasse im Wald verbleiben. Selbes Prinzip gilt auch beim streifenförmigen Entrinden durch Waldarbeiter-Trupps, die vor allem auf sensiblen Böden oder in unwegsamem Gelände zum Einsatz kommen. Weitere Infos zu den verschiedenen Managementtechniken gibt’s demnächst in der zweiten Folge des neuen Nationalpark-Podcasts.
Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald