Kultur

Vom Römerstein zum Bayernherzog – Vortrag auf Frauenwörth

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Vorsitzende des Freundeskreises der Abtei Frauenwörth, Frau Annemarie Biechl, konnte  anlässlich der Auftaktveranstaltung zum 25jährigen Bestehen des Freundeskreises Herrn Dr. Bernd Steidl, Stellvertretender Sammlungsdirektor der Archäologischen Staatssammlung in München, im voll besetzten Plenarsaal der Abtei Frauenwörth, begrüßen. Gebannt verfolgten die Zuhörer den äußerst spannend und minutiös vorgetragenen Ausführungen des Referenten.

Ausgehend von der Überschrift: „Vom Römerstein zum Bayernherzog – Die Klostergründung Tassilos III. auf Frauenchiemsee„, eröffnete Dr. Steidl anhand eines schon seit über 100 Jahren bekannten römischen Inschriftensteins aus Marmor von der Fraueninsel, der über verschiedene Stationen seinen Weg in die heutige Archäologischen Staatssammlung fand und dort unbeachtet an einer Wand hing, eine kriminalistische Spurensuche, die überraschende neue Perspektiven auf die Gründung des Inselklosters frei gibt.

Mittels dieses Marmorsteins, der nachweislich auch als Abdeckplatte des ursprünglichen Grabes der Seligen Irmingard fungierte, führte seine Spurensuche durch die Jahrhunderte der Klostergeschichte, und enthüllte schließlich den Anlass für die Stiftung des Frauenkonvents durch Herzog Tassilos III. und seiner Gemahlin Liutpirc im Jahr 782 n. Chr.. Nach der These des Referenten war die Intention Tassilos, Frauenwörth als Herzstück seiner Gründungen und zum Ort seiner Grablege zu erwählen.

Dr. Steidl schloss seinen Vortrag mit einer provokanten Frage: „War der berühmte Tassilokelch ursprünglich für das Frauenkloster auf der Fraueninsel bestimmt?“

Man darf gespannt einer Veröffentlichung dieser „Spurensuche“ durch den Referenten entgegen sehen.

Bericht und Fotos: Sr. Hanna, Kloster Frauenchiemsee


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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