Grafenauer Jungtiere tragen nun schwarze Erkennungsringe
Mittlerweile ist es eine eingespielte Aktion, die sich alljährlich im Frühsommer rund um die Grafenauer Nationalparkverwaltung abspielt. Geschulten Auges manövriert die Feuerwehr-Drehleiter in den Hof des Nachbargebäudes. Im Anschluss fahren Helfer des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) nach oben und legen dem aktuellen Storchennachwuchs Erkennungsringe an, damit man die Tiere später wieder identifizieren kann. So geschehen auch heuer – am vergangenen Dienstag. Trotzdem war alles etwas anders: Es gab gleich zwei Premieren.
Zunächst einmal zu den Jungtieren selbst: Dieses Jahr haben die erwachsenen Weißstörche alle Hände voll zu tun. Gleich vier Nestlinge gilt es zu versorgen, so viele wie nie zuvor im Nest hoch über dem Grafenauer Stadtplatz. Und für die Beringung war heuer Alina Rudolf vom LBV zuständig: „Es ist tatsächlich das erste Mal, dass ich Störche beringe. Deswegen habe ich mir mit Markus Schmidberger auch nochmal erfahrene Unterstützung mitgenommen.“ Der musste aber nicht sonderlich zur Hand gehen, schließlich hat Rudolf schon viele Brachvögel beringt – „und die wehren sich da deutlich mehr als Störche“.
Geschützt unter einer Decke bekamen die vier Jungstörche ihre Erkennungsringe angelegt. (Foto: Markus Schmidberger)
Das noch nicht flugfähige Jungvogel-Quartett stellte sich einfach schlafend während es seine schwarzen Ringe angelegt bekam. Diese tragen heuer die Buchstaben-Ziffer-Kombinationen ABW 93, ABW 94, ABW 95 und ABE 99. In wenigen Minuten war die Prozedur auch schon vorbei und der Korb der Feuerwehr-Drehleiter machte sich wieder auf den Weg zum Boden. Gute Nachricht am Ende: Alle Vögel sind augenscheinlich wohlauf, so dass die Eltern bisher mit der Nahrungssuche gut zurechtkommen dürften.
Übrigens: Erst kürzlich wurde in Österreich einer der 2017 in Grafenau geborenen Störche gesichtet. Zuordnen konnte man den Vogel eben aufgrund des damals angelegten Erkennungsringes. Aktuell scheint es sich das Tier in der Steiermark häuslich eingerichtet zu haben.
Pressemitteilung Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald