Eine überaus große Anzahl von Angehörigen, Mitarbeitern, Freunden, Nachbarn und Vereinskameraden verabschiedete sich in der Pfarrkirche „St. Margaretha“ und auf dem dortigen Friedhof von Frasdorf von Johann Huber. Der „Anderl Hans“ vom Anderlbauer verstarb völlig überraschend im Alter von 58 Jahren, er hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder sowie ein Unternehmen, dessen Aufbau seine Handschrift trägt.
„Der Hans war weit mehr als der Inhaber der Anderlbauer Käsespezialitäten, er war ein Visionär, ein leidenschaftlicher Landwirt und ein gestandener Mann, der als gelernter Zimmerer mit seiner Heimat und mit der Natur auf das Engste verbunden war“ – so zu Beginn des in der Kirche verlesenen Nachrufes seiner Angehörigen. Johann Huber war das älteste von vier Geschwistern, er wuchs auf dem elterlichen Bauernhof auf, leistete nach der Lehre seinen Bundeswehrdienst und hatte bis zuletzt anhaltende Freundschaften aus dieser Zeit. In der anschließenden Winterschule lernte er seine Frau Margarita kennen, der Hochzeit im Jahr 1995 und der Ehe entstammten drei Kinder und es begann sein wichtigstes berufliches Projekt, dazu hieß es: „Im Millikammerl unter der Tennenbrücke schuf er von der Milch der eigenen Schafe seinen ersten Schafskäse, aufgrund seinem stetigen Streben und Suchen nach Besserem wurde das Unternehmen zu einem Erfolgsprojekt über die Gemeinde- und Chiemgau-Grenzen hinaus“. Der Anderlbauer war bekannt als zuvorkommender Mensch, als großzügiger Gastgeber und als ein Mensch mit viel Witz und Humor, in diesem Sinne wurde er gerne von den Kindern als „Schwindler-Hans“ bezeichnet. Er hatte mit seinen Wertevorstellungen klare Ziele, stellte manche Bürokratie in Frage und er war trotz seiner Bestimmtheit ein fürsorgender Mensch, dessen Lebenswerk die Käserei wurde. Dabei unterstützte und schützte er den Bio-Fachverband, die Direktvermarktung und auch die Regionalwährung. „Viele von ihm selbst geschaffenen Baustellen hinterlassen ein großes und leeres Warum, was bleibt sind sein Lebenswerk sowie die Erinnerung an sein Lachen und an seine Geschichten, seine Spuren machen ihn unvergesslich“ – so abschließend im Nachruf seiner Angehörigen.
Pfarrer Gottfried Grengel erinnerte in seiner Predigt an das Johannes-Evangelium und tröstete mit den Worten: „Das Leben ist stärker als die Finsternis. Das Licht des Lebens besteht aus Verzeihen und aus den göttlichen Eigenschaften Glaube, Liebe und Hoffnung. Mit unserem Glauben gewinnen wir das Licht auch in dunkler Nacht“. Die musikalische Gestaltung der Trauerfeierlichkeiten erfolgten durch Chorgesang, Orgelbegleitung und Musikanten aus den Reihen der Trauerfamilie in der Kirche sowie durch Bläserweisen auf dem Friedhof durch Peter Aicher und Peter Fischer. Am offenen Grab senkten sich die Fahnen der Ortsvereine (Trachtenverein, Feuerwehr, Schützenverein und Veteranenverein) zum letzten Gruß. Dabei wurde mit einem gemeinsamen Vaterunser auch daran erinnert, dass Johann Huber als Fähnrich der Thomasschützen von 1992 bis 2005 mit den Ortsvereinen aktiv und freundschaftlich verbunden war.
Sterbefoto: Johann Huber, Anderlbauer von Frasdorf verstarb mit 58 Jahren
Fotos: Hötzelsperger – Trauergottesdienst in der Frasdorfer Kirche mit den Ortsvereins-Fahnen für Anderbauer Johann Huber