Wirtschaft

TH-RO-Hagelabwehr: Bayern fördert

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Das Forschungsprojekt „RO-BERTA“, das an der TH Rosenheim Wetterdaten für die Piloten der Hagelabwehr aufbereitet, bekommt eine Finanzspritze über 204.000 Euro. Das Geld stellt der Freistaat Bayern auf Betreiben der Landtagsfraktion der Freien Wähler für einen Zeitraum von drei Jahren zur Verfügung. Damit ist sichergestellt, dass die Hagelabwehr in der Region weiterentwickelt werden kann.

Die Zusammenarbeit zwischen den Hagelfliegern und der Technischen Hochschule begann 2007 mit dem Projekt RO-BERT. So hieß das Gerät, das meteorologische Daten sammelte, die in die Hagelzelle eingebrachte Silberjodid-Menge registrierte und die Position des Hagelflugzeugs aufzeichnete. Die gesammelten Informationen wurden im Anschluss mit den Bodenradar-Daten des Deutschen Wetterdienstes kombiniert. So gelang es erstmals, den Flugweg und die Hagelzelle visuell darzustellen. Im März 2024 wurde der Vertrag zur Kooperation bis 2028 verlängert. In den kommenden Jahren soll unter anderem die Wirksamkeit der Hagelabwehr im Allgemeinen und die Genauigkeit kurzfristiger Wettervorhersagen im Besonderen untersucht werden.

Geld wird für zusätzliche Stelle genutzt

Für die nächste Phase haben sich Projektleiter Professor Peter Zentgraf und seine Studierenden mehrere Ziele gesetzt: „Wir wollen die Öffentlichkeit soll noch mehr an der Hagelabwehr teilhaben lassen. Die Apps sollen einerseits moderner gestaltet und durch einen Livestream aus den Hagelfliegern aufgewertet werden. Zudem wollen wir die Möglichkeit der Kurzzeit-Wetterprognose mithilfe von künstlicher Intelligenz untersuchen, um gegebenenfalls die Einsätze früher beginnen zu lassen“, so Zentgraf. Ein weiteres Vorhaben sei, die Hard- und Software für den Datentransport von der Hochschule zu den Hagelfliegern robuster und wartungsarmer zu gestalten. Das Geld vom Freistaat soll nach Zentgrafs Worten vor allem für eine zusätzliche Stelle verwendet werden, unter anderem um die Aufarbeitung der Forschungsergebnisse zur Veröffentlichungsreife zu beschleunigen.

Josef Lausch (FW), MdL aus dem Landkreis Rosenheim, betont: „Mit der finanziellen Unterstützung stellen wir sicher, dass modernste Technologie und praxisnahe Forschung Hand in Hand gehen, um unsere Region besser vor Hagelschäden zu schützen. Die Zusammenarbeit der TH Rosenheim mit den Hagelfliegern zeigt, wie Wissenschaft und Praxis gemeinsam Lösungen für unsere Heimat entwickeln können.“ Nikolaus Kraus (FW) ergänzt: „Der Schutz unserer landwirtschaftlichen Betriebe und Gemeinden vor extremen Wetterereignissen ist uns ein zentrales Anliegen. Dieses Forschungsprojekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Staatsregierung aus CSU und Freien Wählern praxisnahe Innovationen unterstützt, die direkt den Menschen vor Ort zugutekommen.“

Bericht und Foto: TH Rosenheim/Anton Maier – Die Landtagsabgeordneten der Freien Wähler Nikolaus Kraus (links) und Josef Lausch (Zweiter von rechts) mit Andrea Lindner, Chefpilotin der Hagelflieger, und Professor Peter Zentgraf.


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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