Kirche

Stefani-Messe in Ainring

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Am zweiten Weihnachtsfeiertag steht liturgisch gewöhnlich die Botschaft des ersten Märtyrers Stefanus im Mittelpunkt. Auf eine Predigt dazu verzichtete der Zelebrant, Ruhestandspfarrer Peter Albers in der vollbesetzten Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt jedoch zugunsten der musikalischen Verkündigung. Der Kirchenchor Feldkirchen-Mitterfelden sang unter der Leitung von Ralf Halk die Pastoralmesse in F von Anton Diabelli und wurde von einem Orchester aus Streichern, Blech- und Holzbläsern, Pauken und Truhenorgel (Kristian Aleksic) kongenial begleitet.

Kirchenmusiker Kristian Aleksic begleitete auch den, vom Volk, dem Chor und den Musikern gemeinsam musizierten Choral „O du fröhliche“ auf der großen Orgel auf der Empore. Einer der Höhepunkte kam auch von Sarah Emmert, Violine und Ralf Halk, Truhenorgel, die nach der Lesung virtuos den dritten Satz aus dem Konzert für Orgel und Violine in d-Moll von Antonio Vivaldi vortrugen. Mit der andächtigen Méditation aus Thaïs von Jules Massenet begleiteten sie die Gläubigen bei der Kommunion.

Die Verkündigung des Wortes Gottes geschah in dieser Messe, deren Teile sehr oft im 6/8-Takt komponiert sind, in verdichteter Form und auf verschiedenen Ebenen, die alle miteinander verbunden waren. Der pastorale Aspekt (aus dem Lateinischen „pastor“ – der Hirte) bezieht sich inhaltlich auf die Weihnachtsbotschaft, die die Hirten von den Engeln erhalten haben. Musikalisch dargestellt ist dies bereits im Kyrie im tänzerischen Dreiertakt und wird immer wieder bestätigt durch die pastoral und volksmusikalisch wirkenden Tonfiguren in den Holzbläsern.  Gemeinsam mit dem festlichen Lob Gottes im Gloria und im mystischen Sanctus sprachen die Sänger und Musiker direkt zu den Herzen der Gottesdienstbesucher.

Dramatik und Spannungsaufbau standen im Kontrast zu gefühlvoll dargebotenen, melodischen Passagen, etwa zu Beginn des Kyrie oder des Agnus Dei. Besonders berührend gerieten die Solostellen im Credo („Et incarnatus est“) oder im „Benedictus“. Die choreigenen Solisten Regina Winkler mit kristallklarem Sopran, besonders auch bei den Koloraturen, Angela Stein und Rosa Galler, beide mit samten-stützendem Alt, Hans Winkler und Carsten Schwantes mit zuverlässigem Tenor und Bass, gestalteten ihre Partien professionell und mit wunderbarem Klang. Bass und Tenor begannen das „Benedictus“ im gut aufeinander abgestimmten Duett und mit perfekter Intonation, worauf die Frauenstimmen ebenso wohlklingend antworteten, bevor das Quartett gemeinsam und mit Tiefgang sein Gebet zum Himmel sandte und der Chor mit dem „Osanna in excelsis“ einstimmte

Zwei große Chor-Fugen im Gloria („Cum Sancho Spirit“) und im Agnus Dei („Dona nobis pacem“) mit einer enormen Dynamik bei der Engführung – Einsetzen der verschiedenen Stimmregister in kürzeren Abständen – krönten die intensive Probenarbeit des Chorleiters. Zum Schluss gab es viel Applaus von den Gottesdienstbesuchern und Lob von Pfarrer Peter Albers.

Bericht und Fotos: Brigitte Janoschka

502: Der Kirchenchor Feldkirchen-Mitterfelden brilliert mit einem Orchester unter der Gesamtleitung von Ralf Halk mit der Pastoralmesse von Diabelli beim Stefani-Gottesdienst in der Pfarrkirche Feldkirchen.

505: Dirigent Ralf Halk führt Chor und Orchester durch die Pastoralmesse von Diabelli.

509: Sarah Emmert und Ralf Halk erfreuen mit der „Méditation“ von Jules Massenet.

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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