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Stadt Wasserburg: „Alte Archiv“ online – Mühlpläne des Jahres 1610

Viele Archivalien des Stadtarchivs Wasserburg sind noch nicht ausgewertet oder weitergehend erforscht. Hierzu zählen auch Konstruktions- und Baupläne für eine „Mahlmühle“ aus dem Jahr 1610. Durch die Digitalisierung und Online-Stellung wird die Erforschung der Altbestände nun ortsunabhängig möglich.

Bis in das Jahr 1405 lässt sich das Mühlwesen Wasserburgs am städtischen Archivgut zurück verfolgen. Die überlieferten Urkunden des Spätmittelalters geben hauptsächlich Auskünfte zu besitz- und lehensrechtlichen Angelegenheiten der Mühlen. Im Jahr 1463 erteilte Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut (* 23. Februar 1417, † 18. Januar 1479) dem Heilig-Geist-Spital die Erlaubnis auf dem Gries einen Mühlschlag zu errichten. Ebenfalls im Eigentum des Spitals war zu der Zeit die Obermühle an der Wuhr in Bachmehring, von welcher dieses Stiftsgelder erhielt. Auch drei Schiffsmühlen am Inn gehörten dem Spital.

„Vor der Innbrücke“, befanden sich die Stein- und Schleifmühlen, welche durch die Wasserkraft der Wuhr angetrieben wurden. Vermutlich im Umfeld des hier gelegenen, sogenannten Schleifangers sollte im Jahr 1610 eine weitere Mühle – eine Mahlmühle – errichtet werden. In der hierzu überlieferten Archivakte (Stadtarchiv Wasserburg, I1b207) befinden sich einige schöne Konstruktionszeichnungen und Baupläne sowie ein Baukostenanschlag zum Bau dieser Mühle.

Weitergehend ausgewertet ist diese Akte bisher nicht. Auch die Baupläne, die zu den ältesten des Stadtarchivs Wasserburg gehören, dürften der Forschung bisher unbekannt geblieben sein.

Mit der Online-Stellung der Wasserburger Archivalien – ein Angebot, welches in den nächsten Monaten stetig erweitert wird – ist die Zugänglichkeit des „Alten Archivs“ nun stark vereinfacht.
Das Stadtarchiv Wasserburg  hofft in diesem Zusammenhang auf eine gute Aufnahme dieser im Netz verfügbar gewordenen Quellen (nicht nur) durch die Geschichtswissenschaft.

Vielleicht fließen ja auch die hier nur kurz vorgestellten Mühlpläne schon bald in eine neue wissenschaftliche Forschung ein?

Online Zugänglichkeit
In Zusammenarbeit mit bavarikon wird das Archivgut des Stadtarchivs Wasserburg digital zugänglich: In einem umfangreichen Projekt digitalisiert das Archiv seine Altbestände bis 1808, das „Alte Archiv“, und stellt die Digitalisate in bavarikon zur Verfügung. In einem ersten Schritt wurden nun Teilbestände des „Kommunalarchivs“ und „Stiftungsarchivs“ online gestellt, die das Schriftgut der Bürgermeister und der Ratsämter der Stadt, der Stadtschreiberei und -kämmerei, des Stadtgerichts und -bauamts sowie der Stiftungsverwaltungen umfassen. Dieses Angebot wird allmählich ausgebaut und über die nächsten Monate hinweg von den aktuell ca. 1.300 Archivalien auf über 9.000 anwachsen.

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Bericht und Bildmaterial: Stadt Wasserburg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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