Natur & Umwelt

Seltener Schmetterling im Priental entdeckt

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Russischer Bär“ im Chiemgau gesichtet! – Waldnaturschützer erfassen seltene Art im Alpenraum  – Keine Sorge, es handelt sich nicht um einen Raubtieralarm in den bayerischen Alpen, sondern um eine seltene Schmetterlingsart mit einem außergewöhnlichen Namen: Der „Russische Bär“ auch bekannt als „Spanische Flagge“. Diese beeindruckende Art wurde erstmals im Rahmen des Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Monitorings im oberbayerischen Alpenraum und so auch nahe der Kampenwand von Förstern systematisch erfasst.

„Bei geeigneter Witterung – es muss mehrere Tage trocken und heiß sein – kann der besondere Schmetterling am Wasserdost, seiner bevorzugten Nahrungspflanze, gefunden werden,“ erklärt Stefan Gatter (Fachstelle Waldnaturschutz Oberbayern der Bayerischen Forstverwaltung). Der „Russische Bär“ ist ein vagabundierender Wanderfalter, der bei hohen Temperaturen große Strecken zurücklegt. Er sucht kühlere Gebiete auf, um Nahrung zu finden und kehrt später in seine Ursprungsgebiete zurück, um sich fortzupflanzen. Dass wir diese besondere Art heute in unseren Wäldern finden dürfen, haben wir der nachhaltigen Forstwirtschaft zu verdanken. Die Bayerische Forstverwaltung setzt

Die Europäische Union hat 1992 die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) ins Leben gerufen, um europaweit bedeutende Tier- und Pflanzenarten zu schützen. In Deutschland werden 258 Arten regelmäßig überwacht. Die Mitgliedsstaaten sind zu einer regelmäßigen Überwachung (Monitoring) der in der FFH-Richtlinie gelisteten Arten verpflichtet. Auch deren Lebensräume werden erfasst. Die Bayerische Forstverwaltung ist zuständig für die Arten mit einer engen Bindung an Wälder, wie dem „Russischen Bär“. Zusätzlich kümmert sich die Forstverwaltung auch um Arten wie die Bechsteinfledermaus, den Kammmolch oder den Frauenschuh.
Das Monitoring liefert wichtige Daten über den Zustand dieser Arten in Deutschland und ganz Europa.

Bericht und Bilder: AELF Rosenheim

Bild 1: Stefan Gatter, Stellvertretender Leiter der Fachstelle Waldnaturschutz Oberbayern, bei der Aufnahme der Monitoring Fläche (Foto: Julia Wurzenberger)

Bild 2: „Russischer Bär“ / „Spanische Flagge“ auf seiner bevorzugten Nahrungspflanze dem Wasserdost (Foto: Julia Wurzenberger)

Bild 3: „Russischer Bär“

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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