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Ortstermin beim Alten Schulhaus in Oberwössen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Zur Fortsetzung der im Jahr 2018 von Vorsitzendem Johannes Weber ins Leben gerufenen Ortsterminsreihe des CSU-Ortsverbandes Wössen kam eine Delegation des selbigen kürzlich zusammen. Es waren dies Ortsvorsitzender und Zweiter Bürgermeister Johannes Weber, Stellvertretender Ortsvorsitzender und Erster Bürgermeister Ludwig Entfellner, Stellvertretender Ortsvorsitzender Hermann Minisini, Stellvertretende Ortsvorsitzende und Ortsverbandsgemeinderatsfraktionssprecherin Katharina Wagner sowie Gemeinderatsmitglied Andrea Größ und Elfriede Entfellner.

Auf Organisation von Hermann Minisini und Katharina Wagner hin war Objekt des Ortstermins dieses Mal das Dorfhaus „Altes Schulhaus“ in Oberwössen und dabei im Speziellen die dort beheimatete Gemeindebücherei. Dort hieß sie die Verwalterin des Alten Schulhauses Christina Aberger willkommen. Aberger ist zudem Mitglied des Teams der Gemeindebücherei Oberwössen. Mit dem Besuch wurde dabei seit dem Start der Reihe im Jahr 2018 nun bereits zum 12. Mal eine Einrichtung der kommunalen Daseinsvorsorge in den Blick genommen. Zählt man die weiteren, nichteinrichtungsbezogenen Ortstermine, etwa beim Naturdenkmal Eglsee oder beim Naturwaldreservat Voglspitz, hinzu, so waren es bereits an die rund 20. Die Ortstermine dienen dabei einerseits als Zeichen und Ausdruck der Wertschätzung gegenüber der geleisteten Arbeit, andererseits gerade auch der Information der politisch Engagierten auf Seiten des Ortsverbandes. Denn im Austausch mit den Verantwortlichen vor Ort lassen sich Dinge noch besser aufzeigen und verstehen.

Das Alte Schulhaus in Oberwössen kann auf eine vielfältige Geschichte zurückblicken. Erbaut in der Zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als einstöckiges Gebäude und aufgestockt in den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts, wurde es zumeist als Schulhaus genutzt und leistete somit Raummöglichkeit für den Unterricht von Generationen an Schülerinnen und Schülern aus Oberwössen und auch den Nachbarorten. Dabei stand es – soweit zurückverfolgbar – wohl stets im Eigentum der Gemeinde: Bis 1972 im Eigentum der damals noch eigenständigen Gemeinde Oberwössen, seit der Eingemeindung dieser im Jahre 1972 in die Gemeinde Unterwössen im Eigentum derselben. Stückweise wurde in den 1970er und 1980er Jahre die Anzahl der dort unterrichteten Klassen reduziert, ehe es schließlich in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre zur Schließung der Dorfschule in Oberwössen kam.

Im Verlauf fand sich im Erdgeschoss hauptstraßenseitig unter anderem die Volksbank-Raiffeisenbank mit einer Filiale ein, die zunächst noch im Schalterbetrieb, später als reiner Automatenstandort betrieben und schließlich in den 2010er Jahren geschlossen wurde. Auch die heuer ihr 80-jähriges Bestehen feiernde Gemeindebücherei Oberwössen, damals unter Leitung von Johanna Sedlmeir, sowie der Trachtenverein d’Rechlberger Oberwössen entdeckten bald die freigewordenen und für Nutzung zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten für sich. Während die Bücherei in den ersten Stock einzog, bezog der Trachtenverein mit seinem Probenraum das Kellergeschoss. Der Kirchenchor der Katholischen Kuratie Mariä Sieben Schmerzen Oberwössen nutzte den sogenannten Lesesaal im Ersten Stock für Proben.

Nach einer Konzeptions- und Planungsphase und dem anschließenden Umbau, konnte 2017 die Neueröffnung des Dorfhauses „Altes Schulhaus“ in Oberwössen feierlich begangen werden. Aus baukulturellen aber auch aus förderungstechnischen Gründen wurde dabei der Bestandsbau erhalten, jedoch grundlegend saniert, auch energetisch. Innenarchitektonisch wurde der Bestandsbau dagegen weitestgehend neu gestaltet, wobei räumlich andere Zuschnitte erfolgten und auch die Nutzungen wechselten. So fand der Trachtenverein mit seinem neuen Probenraum sowie einem neugeschaffenen Küchenraum im Ersten Stock sein neues Zuhause. Im Kellergeschoss findet sich neben dem Heizungsraum ein großzügiger Kinder- und Jugendraum mit neuer Küche. Dieser wurde in den vergangenen Jahren für den Jugendtreff Oberwössen des Wössner Regenbogen e.V. genutzt. Zur Zeit pausiert der Jugendtreff. Auch neue und dabei barrierefreie Sanitäranlagen wurden im Erdgeschoss geschaffen sowie die barrierefreie Erreichbarkeit des Ersten Stockwerks durch einen Rollstuhltreppenlift ermöglicht.

Der neugeschaffene barrierefreie Dorfsaal im Erdgeschoss des Alten Schulhauses bietet seit 2017 Platz für etwa bis zu 70 Personen. An ihn gliedert sich eine neugeschaffene Küche an. Er wird für verschiedenste vereinsmäßige und gesellschaftliche Anlässe und Termine genutzt. Zu diesen Veranstaltungen zählen vor allem Veranstaltungen, insbesondere Jahreshauptversammlungen örtlicher Vereine sowie Veranstaltungen der Katholischen Kuratie Mariä Sieben Schmerzen Oberwössen, ihres Pfarrgemeinderats, ihrer Kirchenverwaltung, ihres Chores und ihrer Ministrantinnen und Ministranten. Regelmäßig statt finden dort etwa der Palmbuschen- und Osterbastelsachenverkauf sowie der Adventskranz- und Adventsgesteckverkauf der Frauengemeinschaft Oberwössen, Qigong-Kurse, Tanzkurse, das vom Wössner Regenbogen e.V. veranstaltete und von Heidemarie Haslberger und Susi Leuhuber betreute „Frühstück für jedermann“, ein vom Wössner Regenbogen e.V. veranstalteter Baby- & Kleinkindtreff sowie Unterricht und Schülervorspiele sowie -vorsingen der Musikschule. Ferner wurde beispielsweise der Kinderfasching der Rettenburger Brem dort veranstaltet. Auch private Feiern, vor allem zu runden Geburtstagen, finden dort Raum. Die Frage der Teilnehmenden, ob sich das Schulhaus für die Mehrzahl der Veranstaltungen eigne, konnte Christina Aberger bejahen.

Für größere Veranstaltungen stehe bei schönem Wetter zudem die Terrasse zur Verfügung. Diese wurde etwa auch für die Zusammenkunft nach dem Gottesdienst zum Volkstrauertag der Gemeinde Unterwössen für die beiden Ortsteile Unterwössen und Oberwössen im vergangenen Jahr genutzt. Dadurch erweiterten sich die Sitzplatzmöglichkeiten auf bis zu rund 100 Personen. Mit dem Gemeindesaal im Ersten Stock des Gebäudekomplexes „Altes Bad“ in Unterwössen für bis zu rund 150 Personen sowie der Achental Halle in selbigem Gebäudekomplex mit Platz für bis zu rund 400, 500 Personen, stehen weitere Raummöglichkeiten für Veranstaltungen unterschiedlichster Art zur Verfügung.

Der Stellvertretende Ortsvorsitzende, Erster Bürgermeister Ludwig Entfellner stellte abschließend fest: „Das Alte Schulhaus, auch mit seinem Dorfsaal, ist zu so etwas wie der guten Stube der Oberwössener geworden.“.

Bericht und Foto: Klaus Hellmich, Unterwössen – Das Bild zeigt Hausverwalterin und Gemeindebüchereiteammitglied Christina Aberger, die die Räumlichkeiten der Gemeindebücherei im Ersten Stock des Alten Schulhauses in Oberwössen vorstellt. Die unter Leitung von Elisabeth Göbl stehende Gemeindebücherei Oberwössen ist dabei am steten Weiterentwickeln ihrer Angebote. Bild: Klaus Hellmich, Unterwössen.

 

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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