Die Regierung von Oberbayern hat am 20. Juni zum 9. Netzwerktreffen der oberbayerischen Bildungsregionen eingeladen. Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie haben Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Behörden, Schulleitungen und Institutionen im Heimatmuseum Schliersee zum Thema „Sicherung des Ausbildungs- und Fachkräftebedarfs“ diskutiert. Am Beispiel der Bildungsregion Miesbach und dem Medizintechnikhersteller OPED GmbH wurden Lösungsansätze zu einer engen Zusammenarbeit von Bildungsregion und Industrie aufgezeigt, die Schülerinnen und Schülern den Eintritt in das Berufsleben nach der Schulzeit erleichtern und dadurch den Fachkräftemangel abmildern.
Der Mangel an Auszubildenden und Fachkräften macht sich übergreifend in allen Branchen bemerkbar und führt zu vielen Herausforderungen. Die Generation Z, die nun auf den Arbeitsmarkt drängt, misst Aspekten wie Flexibilität oder Sinnhaftigkeit der Arbeit einen höheren Stellenwert bei als vergangene Jahrgänge und die Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen müssen sich dementsprechend anpassen. In seinem Grußwort betonte Regierungspräsident Dr. Konrad Schober: „Wichtig ist, dass das Zusammenspiel zwischen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und den jungen Menschen funktioniert. Über Praktika, Mentoring-Programme und informelle Austauschmöglichkeiten können Einblicke in Berufsfelder gewährt und Interesse geweckt werden. Bildungsregionen knüpfen hier direkt vor Ort an und können Netzwerke schaffen und Kontakte herstellen.“
Impulsvorträge gab es von der Agentur für Arbeit, die die aktuelle Ausbildungs- und Fachkräftesituation in Oberbayern dargelegt hat, und von der Regierung von Oberbayern rund um die aktuelle Bedarfssituation in der Pflege und der Kindertagesbetreuung. Im Anschluss haben die Vorträge der Bildungsregion Miesbach und der Firma OPED GmbH an Praxisbeispielen die erfolgreiche Kooperation zwischen Bildungsregion, die in Miesbach in die Regionalentwicklung Oberland (REO) eingebunden ist, und Industrie aufgezeigt. Die Firma OPED GmbH beteiligt sich etwa regelmäßig an der vom Landkreis Miesbach veranstalteten Ausbildungstour. In diesem Jahr wurden insgesamt über 600 Schülerinnen und Schüler in 15 Bussen zu den teilnehmenden Betrieben gefahren, um sich dort ein Bild von den jeweiligen Ausbildungsberufen machen zu können. Dabei ist das Azubi-Team bei OPED Gastgeber für die Schülerinnen und Schüler und organisiert eigenständig das Programm.
Zum Abschluss des Treffens haben die Veranstalter noch einmal die Relevanz des Netzwerks betont: So kann man sich zu gleichartigen Problemen austauschen, voneinander lernen und die Bildungsregionen in Oberbayern für die sich stetig ändernden Herausforderungen des Arbeitsmarktes fit machen.
Über die Initiative „Bildungsregionen in Bayern“:
Mit dem Qualitätssiegel „Bildungsregion in Bayern“ zeichnet das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus diejenigen Landkreise und kreisfreien Städte aus, die an der Umsetzung ihres regionalen Konzepts arbeiten und auf die Nachhaltigkeit ihrer Angebote, Programme und Strukturen achten. So soll die Zukunft der jungen Menschen in der Region mit einem passgenauen Bildungsangebot gesichert werden, das ihnen die Wahrnehmung ihrer Bildungs- und Teilhabechancen ermöglicht.
Im Regierungsbezirk Oberbayern gibt es derzeit 17 Bildungsregionen und 8 digitale Bildungsregionen.
Bericht: Regierung von Oberbayern – Bilder: Regionalentwicklung Oberland KU