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Mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer und Fußgänger

Etwa ein Drittel aller Verkehrsunfälle geschehen während der Dunkelheit. Die Gefahr im Straßenverkehr getötet zu werden, ist nachts mehr als doppelt so hoch wie am Tage. Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd weist deshalb zu Beginn der „dunklen Jahreszeit“ auf das richtige Verhalten und die richtige Ausstattung für Radfahrer und Fußgänger hin. 

Sehen und gesehen werden – so lautete der Slogan, der gerade für Radfahrer und Fußgänger möglicherweise lebensrettend ist.

Sobald die Witterung es zulässt, sind auch im Herbst im Straßenverkehr noch viele Radfahrer unterwegs. Bei tiefstehender Sonne oder wenn die Kraftfahrer bereits das Fahrlicht eingeschaltet haben, fallen Radfahrer ohne Licht nur mehr unzureichend auf und werden daher oftmals zu spät erkannt. Bei kaltem und schlechtem Wetter wird die Sicht zudem durch Kapuzen oder Mützen, die tief ins Gesicht gezogen werden, beeinträchtigt.

Im Vergleichszeitraum der ersten 9 Monate 2020 zum Vorjahr stieg im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Fahrradfahrern (einschließlich Pedelec-Fahrern) um 21% an, die Zahl der hierbei verletzten Radfahrer um 24% und der dabei getöteten Radfahrer um 11%.

Die meisten Fahrradunfälle geschehen mit Beteiligung von Radfahrern, die „klassisch“, also nicht-elektrifiziert unterwegs sind. Dafür sind die Unfälle, in die Pedelecs verwickelt sind, meist mit deutlich schwereren Verletzungen verbunden.

Daher ist es umso wichtiger, dass Radfahrer, aber auch Fußgänger, von anderen Verkehrsteilnehmern rechtzeitig erkannt werden. Das Tragen von heller, auffälliger Kleidung ist wichtig, lässt sich aber im Büroalltag nicht immer kombinieren. Daher sollten Sie auf Leuchtbänder oder Reflexstreifen zurückgreifen, auch Katzenaugen an Aktentaschen können die Sichtbarkeit erhöhen. Dies gilt natürlich auch für jede Art von Sport, der im öffentlichen Verkehrsraum durchgeführt wird, wie etwa Joggen oder Walken.

Für Radfahrer gilt besonders, die Beleuchtung des Rades nochmals zu überprüfen. Vorgeschrieben sind

  • ein Dynamo oder eine Batterie-/Akku-Dauerbeleuchtung
  • ein weißer Scheinwerfer und weißer Reflektor vorne
  • eine rote Schlussleuchte mit Rückstrahler und zusätzlicher Großflächenrückstrahler hinten
  • mindestens zwei Speichenreflektoren je Rad
  • und ein Pedalrückstrahler.

Batteriebetriebene Standleuchten vorne und hinten erhöhen die Sichtbarkeit z.B. an Kreuzungen, wenn Sie als Radfahrer den Vorrang beachten müssen. Retroreflektierende Speichen, die es auch zum Nachrüsten gibt, bringen ein weiteres Sicherheitsplus. Das zahlt sich aus. Da sie rund sind, strahlen sie Scheinwerferlicht auch dann zurück, wenn es in spitzem Winkel einfällt.

Schützen Sie sich als Fußgänger – mit heller Kleidung und/oder Reflektoren

Fußgänger können in der dunklen Jahreszeit einen besonderen Beitrag zur Verkehrssicherheit leisten. Bei dunkler, kontrastarmer Kleidung werden Fußgänger erst aus etwa 25 Metern Entfernung wahrgenommen. Hell gekleidet werden sie von Autofahrern dagegen schon aus einer Entfernung von 80 bis 90 Metern gesehen. Noch besser ist es, wenn Fußgänger an der Kleidung oder an mitgeführten Gegenständen (Schulranzen, Büchertasche, Rucksack etc.) Reflektoren befestigen. Sie sind dann sogar schon aus einer Entfernung von 150 Metern erkennbar!

Deshalb folgende Tipps der Polizei:

  • Schon für wenig Geld gibt es eine Vielzahl von Reflektoren zum Anstecken, Leuchtstreifen mit Klettverschluss oder ganze Kleidungsstücke, die reflektieren. Rüsten Sie insbesondere Ihre Kinder damit aus!
  • Tragen Sie die Reflektoren bewegungsaktiv: befestigen Sie die Leuchtstreifen am unteren Ärmel oder am unteren Bein. Das bringt auffällige Signale, nämlich sich bewegende.

Bericht und Foto: Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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