Gastronomie

Katastrophale Stimmungslage im Gastgewerbe

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

72 Prozent der Betriebe sehen sich in ihrer Existenz gefährdet / Trotz des zurückhaltenden Verhaltens der Gäste, der geringeren Auslastung durch Abstandsregelungen und das vielerorts wegfallende Geschäft auf Außenflächen wollen die meisten Betriebe (59 Prozent) lieber geöffnet haben / „Statt ständigen Alarmismus braucht es Zuversicht und Hoffnung. Wir dürfen nicht leichtsinnig sein, müssen aber anfangen, mit dem Virus leben zu lernen. Dazu gehört auch, den sicheren Betrieb mit funktionierenden Hygienekonzepten aufrechtzuerhalten,“ so Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert

Die Zahl der gastgewerblichen Betriebe, die sich momentan stark in ihrer Existenz gefährdet sehen, steigt rapide an. So sehen sich laut einer neuesten Umfrage des DEHOGA Bayern derzeit 72 Prozent der Betriebe in Ihrer Existenz gefährdet. Trotz des zurückhaltenden Verhaltens der Gäste, der geringeren Auslastung durch Abstandsregelungen und das vielerorts wegfallende Geschäft auf Außenflächen wollen die meisten Betriebe (59 Prozent) lieber geöffnet haben. „Statt ständigen Alarmismus braucht es Zuversicht und Hoffnung. Wir dürfen nicht leichtsinnig sein, müssen aber anfangen, mit dem Virus leben zu lernen. Dazu gehört auch, den sicheren Betrieb mit funktionierenden Hygienekonzepten aufrechtzuerhalten,“ so auch Dr. Thomas Geppert, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Bayern.

Betroffene Betriebe sollen entschädigt werden. Ohne Details zu kennen, sollen Betriebe bis 50 Mitarbeiter 75 Prozent des entsprechenden Umsatzes des Vorjahresmonats und Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeiter mindestens 60 Prozent erstattet werden. 72 Prozent der befragten Betriebe geben an, mit einer Entschädigung dieser Größenordnung den November zu überstehen. 89 Prozent sagen aber auch, dass die geplanten einmaligen Entschädigungen für eine längere Schließung über den November hinaus nicht ausreichen. „Wir brauchen dringend Planungssicherheit, was die Dauer dieses zweiten Lockdowns angeht. Seit bereits über einem halben Jahr, führen wir unsere Häuser, ohne zu wissen, mit welchen neuen Gegebenheiten und Maßnahmen wir uns am nächsten Tag konfrontiert sehen werden. Von Betriebsführung im eigentlichen Sinne kann hier keine Rede mehr sein. Sollte die Schließung im Dezember – im umsatzstärksten Monat des Jahres – fortgesetzt werden, wäre das für uns alle ein Desaster mit ungewissem Ausgang,“ kommentiert Theresa Albrecht, Vorsitzende der Kreisstelle Rosenheim des DEHOGA Bayern.

Wichtige weitere Maßnahmen um der Branche langfristig zu helfen sehen die Betriebe in einer Entfristung der Umsatzsteuerreduzierung unter Einbezug der Getränke (73 Prozent), eine Umsatzausfallentschädigung (69 Prozent), keine Schließung von Betrieben (56 Prozent), Überbrückungshilfen (36 Prozent) und ein Tilgungskostenzuschuss (26 Prozent), so die Ergebnisse der Blitzumfrage.

Bericht und Foto: DEHOGA Bayern – Kreisstelle Rosenheim – Vorsitzende Theresa Albrecht

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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