Kirche

Kardinal im Radio zum Leid in der Welt

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Kardinal Reinhard Marx fordert Christinnen und Christen auf, einen unverstellten Blick auf das Leid in der Welt zu behalten. In seinem Beitrag für die Rundfunkreihe „Zum Sonntag“ ermutigt der Erzbischof von München und Freising dazu, auch angesichts „zahlloser Toter durch Gewalt, Katastrophen und Kriege“ an der Botschaft Jesu festzuhalten: „Das fordert unseren Glauben und unsere Hoffnung radikal heraus“. Der Beitrag wird am Sonntag, 6. April, um 7.25 Uhr auf Bayern 2 Radio ausgestrahlt.

Kardinal Marx äußert Verständnis dafür, wie schwierig es sei, trotz der vielen schmerzhaften Nachrichten und Ereignisse nicht den Blick abzuwenden. Oft könne es einfacher erscheinen, „die Kreuze der Welt zu verhüllen und damit gar nicht erst das Leiden zu betrachten und an sich heranzulassen“. Unter dem Eindruck persönlicher Schicksalsschläge und der globalen Nachrichtenlage sei es für viele Menschen eine Herausforderung, noch „wirklich an einen Gott zu glauben, der den Tod ein für allemal besiegt und Heil für alle Welt und alle Zeit ermöglicht“.

Neben Verzweiflung und Verdrängung gebe es, so der Erzbischof, jedoch eine weitere Option, die im Kreuzestod Jesu sichtbar werde. „Der Blick auf den Gekreuzigten, auf den, der ungerecht leidet und darin zugleich Erlösung, Heil und ewiges Leben verheißt, ist eine ungeheure Provokation.“ Kardinal Marx sieht im Kreuz die Möglichkeit verdeutlicht, das Leiden nicht beiseitezuschieben und ihm dennoch mit Hoffnung und Zuversicht zu begegnen. „Jesus weicht dem Leiden nicht aus“, sondern „der Blick auf den Gekreuzigten zeigt: Wir sind nicht allein in unserem Leid“. Jesus, so der Erzbischof, zeige sich im Kreuz als „ein Gott, der das Leiden der Welt nicht verdrängt, sondern aufnimmt und heilt. Das gibt eine Hoffnung, die dem Tod und der Gewalt, die der Ungerechtigkeit und der Verzweiflung standhält.“ (fho)

Bericht: Erzbischöfliches Ordinariat – Foto: Hötzelsperger


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Toni Hötzelsperger

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