Der engste Familienkreis nahm zusammen mit dem Trachtenverein „D‘ Innviertler“ am Friedhof in Rosenheim Abschied von Juliane Danzl, die im 100. Lebensjahr verstorben ist. In seiner Trauerrede beschrieb der Innviertler-Vorstand Alfred Licht die Verstorbene, welche seit 1978 im Verein Mitglied war, als lebenslustige Frau, die die Vereinstracht stets mit Stolz getragen und bis zuletzt Interesse am Vereinsleben gezeigt hat. Jahrzehntelang hatte sie auf den Trachtenfesten die Kinder mit Süßigkeiten versorgt und mit großer Freude ihre analog geschossenen Bilder der Mitglieder kostenlos verteilt und damit das Vereinsleben über viele Jahre hinweg bildlich festgehalten. Wegen dieser Verdienste wurde sie 2017 zum Ehrenmitglied ernannt.
Bei Freunden und Nachbarn war sie sehr beliebt durch ihr freundliches Wesen und ihren unerschütterlichen Optimismus. Doch nur wenigen war bekannt, dass Juliane Danzls Leben gerade in jungen Jahren einige schwere Prüfungen für sie bereithielt. 1922 geboren im Sudetenland, war sie gerade mal 17 Jahre alt, als sie durch den zweiten Weltkrieg ihren ersten Mann und die Heimat verlor. Durch die Flucht verschlug es sie nach Rosenheim, wo sie ihren Mann Ludwig kennenlernte und mit ihm rund 60 Jahre gemeinsam durchs Leben ging. Die Ehe blieb kinderlos, nachdem der 1948 geborene gemeinsame Bub im frühen Kindesalter verstarb.
Trotz dieser schweren Schicksalsschläge, richtete Juliane Danzl ihren Blick immer nach vorne. Sie war gerne unter Menschen, hat es gerne zünftig gehabt, Witze erzählt und in selbst verfassten Gedichten oft betont, dass es sie glücklich machte, in Bayern eine neue Heimat gefunden zu haben. Zum Abschluss seiner Traueransprache lobte Alfred Licht den ansteckenden Lebenswillen von Juliane Danzl und zeigte sich dankbar für den langen Weg, den der Verein mit ihr gehen durfte. Als Zeichen der großen Verbundenheit, senkte sich die Vereinsfahne, der die Verstorbene oft als Trachtlerin mit Stolz gefolgt ist, zum letzten Gruß.
Bericht und Bilder: Trachtenverein Innviertler Rosenheim