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Herreninsel: Historischer Inseldom wird wiedereröffnet

„Wir wollen das einzigartige Gebäude des historischen Inseldoms für Besucher öffnen. Vorgesehen ist daher auch ein barrierefreier Zugang. Der Freistaat investiert für dieses spannende Bauprojekt rund 2,1 Millionen Euro in Sanierungs- und Erschließungsmaßnahmen“, teilte Finanz- und Heimatminister Füracker zum Beginn der Arbeiten am Inseldom des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstift Herrenchiemsee durch die Bayerische Schlösserverwaltung am Montag (29.4.) mit. „Der Inseldom ist ein Zeugnis des Chiemsee-Bistums und der Klosterzeit, aber auch der Säkularisation, der nach Abschluss dieser Baumaßnahmen auch für Führungen in kleinen Gruppen im Sommerhalbjahr geöffnet wird“, kündigte Füracker an.

Seit dem Jahr 1917 ist das ehemalige Kirchengebäude, das nach der Säkularisation zu einer Brauerei umgebaut wurde, ungenutzt und derzeit für die Öffentlichkeit geschlossen. Für eine Wiederöffnung sind umfangreiche Erschließungs- und Sanierungsmaßnahmen nötig. Der Inseldom soll als ein „für sich sprechendes Museum“ der Bayerischen Schlösserverwaltung für die Säkularisation ausgestaltet werden. Geplant sind Führungen in kleinen Gruppen von Mai bis Oktober durch mehrere Räume mit Schautafeln. Dieser Rundgang soll den Besuchern die noch vorhandene Bausubstanz und die einstigen Funktionen des Gebäudes als Kirche sowie als Brauhaus vermitteln.

Nach der Schließung der Brauerei 1917 stand das Bauwerk leer und wurde in den Jahren 1995 bis 1997 mit Investitionen von rund zwei Millionen Euro in Dachstuhl, Dacheindeckung sowie Außenfassaden instandgesetzt. Die Schlösserverwaltung baut nun eine Steg- und Plattformkonstruktion sowie eine neue Treppenanlage in den Inseldom ein. Zudem sollen Bodenflächen geschlossen werden, freigelegte Fundamente jedoch sichtbar bleiben. Für eine barrierefreie Erschließung ist auch ein Aufzug als freistehende Stahlglaskonstruktion geplant. Zusätzlich werden auch Brandschutzmaßnahmen vorgenommen.

Das ehemalige Kloster Herrenchiemsee ist eine der ältesten Klosteranlagen nördlich der Alpen. Der Inseldom ist ein steinernes Zeugnis der wechselvollen Geschichte Bayerns. Ursprünglich um 1130 durch Erzbischof Konrad von Salzburg als Kirche des Augustinerchorherrenstifts Herrenchiemsee errichtet, diente das Gotteshaus ab 1215 auch als Kathedrale der Bischöfe des Bistums Chiemsee. In den Jahren 1676 bis 1679 wurde die Domstiftskirche durch den Graubündner Barockbaumeister Lorenzo Sciasca auf älteren Fundamenten weitgehend neuerbaut. Nach der Säkularisation wurde der Inseldom 1807 profaniert und ab 1818 zu einer Brauerei umgebaut.

König Ludwig II. erwarb die Insel Herrenchiemsee 1873 als Standort für sein Neues Schloss und richtete im sogenannten Konventstock der Klosteranlage Privaträume ein. Im Konventstock tagte 1948 der Verfassungskonvent zur Vorbereitung des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland. An dieses Ereignis erinnert eine Ausstellung, die im Rahmen eines Museumsrundganges bereits jetzt besichtigt werden kann.

Bericht und Foto: Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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