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Gebirgsschützen-Gedenken in Wasserburg

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Grausige Szenen spielten sich am 23. November 1705 am Magdalenen-Berg in Wasserburg ab. Dort endete der Aufstand der Bauern gegen die feindlichen kaiserlichen Truppen aus Österreich mit einem Gemetzel: 300 Menschen starben.

Daran erinnern alljährlich die Gebirgsschützen aus Bayern, auch heuer wieder am 23. November. Die Kompanien Rosenheim, Bad Endorf und Hofmark Söllhuben versammelten sich zu einer Gedenkfeier mit Gottesdienst und Fackelzug in Wasserburg. Gastgeber war diesmal die Gebirgsschützenkompanie Rosenheim. Als Ehrengäste nahmen unter anderem Landtagsabgeordneter Josef Lausch und Willi Schmid für den Bayernbund an dem Gedenken teil. Die Gebirgsschützen nahmen Aufstellung am Rathaus. Nach der Meldung durch die 3 Hauptmänner der Kompanien an den Bürgermeister Kölbl zogen alle unter Begleitung der Stadtkapelle Wasserburg, unter der Leitung von Barbara Pschorr zur Kirche. Stadtpfarrer Bruno Bibinger hielt die Predigt und erinnerte in beeindruckender Weise an die Vorgeschichte des Spanischen Erbfolgekriegs, und an den damals Herrschenden Kurfürst Max-Emanuel. Pfarrer Bibinger mahnte mit Nachdruck zum Frieden in der Welt.

Mit Fackeln der Feuerwehr Wasserburg, die den Zug absicherte, zogen die Gebirgsschützen danach zum Gedenken an die Achatzkirche, dem Platz der Schlacht vom 23. November 1705. Die Bevölkerung lehnte sich gegen die kaiserlichen-österreichische Besatzungsmacht auf und wagte den Aufstand: Etwa 100 Menschen, vornehmlich Bauern, zogen bereits am 21. November nach Wasserburg. Dort hatten 250 Soldaten der kaiserlichen Truppen die Altstadt besetzt. Versuche, die Konflikte mit Verhandlungen zu lösen, scheiterten. Es kam zum Gemetzel mit über 300 Toten aus der einheimischen Bevölkerung.

Daran erinnerte Kölbl in seiner Rede und schlug den Bogen zur Gegenwart: Wasserburg, Bayern und Deutschland seien Teil eines geeinten Europas, ständen fest auf dem Boden einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Doch diese werde bedroht, durch neue Kriege wie jener von Russland in der Ukraine, dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel und den verheerenden Krieg im Gaza-Streifen. Friede sei nicht selbstverständlich und jeder könne seinen Beitrag leisten, um den Frieden und die Demokratie zu schützen – appellierte er an die Teilnehmer. Danach  wurde ein Kranz am Kreuz niedergelegt und die Stadtkapelle spielte zum Totengedenkenden den guten Kameraden. Die GSK Rosenheim schoss einen 3-fachen Ehrensalut. Nach der Bayernhymne bedankte sich Hauptmann Willi Berger bei allen Teilnehmern. Nach dem geordneten Rückmarsch zum Rathaus wurde mit einem gemütlichen Beisammensein der Gebirgsschützen und der befreundeten Vereine im Gasthof Paulaner die Veranstaltung beendet.

Bericht: Willi Berger – Bilder: Sepp Lausch, MdL

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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