Der Biber ist eine stark geschützte Tierart, die aber mit über 20000 Tieren in Bayern nicht mehr vom Aussterben bedroht ist. Im Landkreis Rosenheim nimmt deshalb auch die Biberpopulation stetig zu, was zu Schäden an der Biodiversität, Hochwasserdämmen und öffentlichen oder privaten Eigentum führt.
Stellvertretender Landrat Sepp Hofer kritisiert auch die verzögerte Reaktion der Unteren Naturschutzbehörde und stellt auch manch fachliche Expertise der ehrenamtlichen Biberbeauftragen in Frage, da diese auch in Einzelfällen idiologisch geprägt seien.
Josef Lausch, Landtagsabgeordneter und Kreisrat betonte, dass es zahlreiche, sogar bedeutend kleinere, Landkreise wie Rosenheim gibt, die zum Teil das dreifache an Biber- Entnahmen vorweisen können. Dies liege auch an der Vorgabe des Umweltministeriums, das die Weisung “ Entnahme vor Entschädigung“ herausgab, die aber die jeweilige Behörde je nach eigenen Ermessen auslegen könne, so Lausch.
Daher stellt die FW-Fraktion den Antrag, dass das Landratsamt eine oder einen hauptamtlichen Biberbeauftragten anstelle, ähnlich wie es in anderen oberbayerischen Landkreisen schon gemacht wurde. Damit könne die Reaktionszeit bei akuten Problemen mit Bibern und das fachliche Urteilsvermögen verbessert werden. „Niemand will den Biber im Rosenheimer Land ausrotten, aber der Leidensdruck bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürger ist so hoch, das unmittelbarer Handlungsbedarf besteht! Wenn aber ein Bürger wegen eines Baumfrevels an einem Baum zu einer vierstelligen Strafe verurteilt wird, der Biber aber dutzende Bäume zum Schaden der Natur umlegt, dann ist die Verhältnismäßigkeit nicht mehr gegeben.“ so die FW-Fraktionsvorsitzende und Bezirksrätin Barbara Stein.
Bericht und Fotos: Freie Wähler Rosenheim