Ab 22. März lädt das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern zu einer faszinierenden Zeitreise durch fünf Jahrzehnte Wohnkultur ein. In der neuen Sonderausstellung „Wohntrends in Miniatur. Moderne Puppenmöbel von 1950 bis 2000“ können die Besucherinnen und Besucher in die Vergangenheit eintauchen und Design-Klassiker im Miniaturformat entdecken: Sie sehen Highlights wie den kultigen Nierentisch der 1950er, den legendären aus Kunststoff von der Firma Vitra gefertigten Stuhl von Verner Panton oder das charmante Puppenhaus „Ambiente“ von 1990 mit seinem pyramidenförmigen Glasdach. Alles detailgetreu in kleinem Maßstab! Doch das ist noch nicht alles: In der Ausstellung gibt es auch lebensgroße, authentisch eingerichtete Räume, die die Wohntrends von fünf Jahrzehnten zum Leben erwecken.
Die Puppenmöbel
Entwickelt und hergestellt hat die Puppenmöbel der aus dem Erzgebirge stammende Bodo Hennig (1928-2013) im Allgäu. Der gelernte Drechsler und Spielzeugmacher begann 1950 in Dietmannsried (dann Wildpoldsried) mit der Produktion. Seine Firma entwickelte sich bis in die 1980er Jahre zum Marktführer in Deutschland.
Besonderes Kennzeichen von Hennigs Puppenmöbeln war das frühe Aufgreifen moderner Wohntrends. Nachdem nämlich eine erste Teilnahme an der Spielwarenmesse in Nürnberg enttäuschend verlaufen war – seine Möbel galten bei den Händlern als zu altmodisch und von gestern – fasste er den Entschluss, moderne Wohn- und Designtrends möglichst zeitnah in seinen Produkten abzubilden. Durch den Besuch von Messen und eifriger Lektüre von einschlägigen Zeitschriften hielt sich Hennig auf dem Laufenden und griff die Trends in seinen Puppenmöbeln auf.
Rahmenprogramm
Jeweils einmal im Monat heißt es während der Laufzeit von „Wohntrends in Miniatur“: mitmachen! Beim Programm „Das Haus und wir“ steht das Wohnen im Mittelpunkt, immer am Beispiel eines ausgewählten historischen Gebäudes. Mit der Glentleitner Museumsexpertin Marlene Kleemann können Erwachsene und Familien Neues über das Schlafen, Kochen, über Wäsche oder das Saubermachen erfahren und selbst aktiv werden. Sei es beim Duftsäckchen oder Putzmittel Herstellen, beim Weben oder Stoffdruck oder gar beim Buttern! Die Termine sind: 12.4., 10.5., 14.6., 12.7., 2.8. und 11.10. – von 14 bis 16 Uhr.
Wer die Ausstellung innerhalb einer Führung besichtigen möchte, hat dazu an den Sonntagen 18.5., 27.7. und 7.9. Gelegenheit. Jeweils um 11 Uhr führt bei den ersten beiden Terminen der Glentleitner Volkskundler Jan Borgmann durch die Sonderschau, im September kommt die Macherin der Ausstellung, Dr. Eva Bendl, vom Museum Oberschönenfeld, ins Museum. „Wohntrends in Miniatur“ wurde nämlich im Museum Oberschönenfeld konzipiert und an der Glentleiten für das oberbayerische Freilichtmuseum angepasst.
Die Angebote sind kostenfrei, es fällt lediglich der Museumseintritt an (Erwachsene 9 Euro, Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahre frei).
Die Ausstellung läuft vom 22. März bis 9. November 2025, dem letzten Saisontag der Glentleiten. Derzeit ist die Glentleiten von Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Bericht: Bezirk Oberbayern, FLM Glentleiten – Wohnzimmerensemble aus den 1950er Jahren im Miniformat: In den Puppenmöbeln spiegeln sich die Wohntrends der damaligen Zeit wider – da darf der Nierentisch natürlich nicht fehlen.
Bildquelle: Museum Oberschönenfeld, Foto: Brücklmair Bezirk Oberbayern / Museum Oberschönenfeld