Beim REC Filmfestival in Berlin zeichnete die Jury kürzlich den Film „Insekteffekt“ von Kilian Beierl, Tim Dinter und Emil Schwarzenbacher aus dem Berchtesgadener Land mit dem „Silbernen Clip“ aus. Der Film, den die Schüler im Rahmen eines Nationalpark-Projekts gedreht hatten, erreichte in der Sektion „REC for Kids“ den zweiten Platz. Unter der Leitung von Medienpädagoge Mark Walter hatten die Kinder den Film vollständig in Eigenregie erstellt: Von der Idee über das Drehbuch, die technische Umsetzung und das Schauspiel bis hin zum Schnitt.
Im Film zeigen die Jugendlichen eindrucksvoll, wie wichtig Insekten sind: Für die biologische Vielfalt ebenso wie für die Verfügbarkeit von Grundnahrungsmitteln für die Menschen. Die Festival-Verantwortlichen Reinhilde Godulla und Tobias Rahm würdigten die Arbeit der Schüler mit einer herausragenden Bewertung: „Mit klaren Einstellungen, passendem Score, durchdachter Ausstattung und einem ausgezeichneten Schauspiel zeigt uns der Film die Unentbehrlichkeit der Insekten für unsere täglichen Grundnahrungsmittel auf. Der Film bringt die Wichtigkeit des Artenschutzes auf den Punkt und verdeutlicht nebenbei auf originelle Weise dessen Einfluss auf die gesellschaftliche Gerechtigkeit. (…) Eine eindrückliche Umsetzung auf einem technisch hohen Niveau – Chapeau!“. In der Kategorie „Kids“ waren neben dem Film aus Berchtesgaden noch 75 weitere Filme aus ganz Europa ins Rennen um die begehrten Filmtrophäen gegangen. „Umso höher ist der Erfolg zu bewerten“, freut sich Medienpädagoge Mark Walter, unter dessen Leitung die Kinder den Film erstellt hatten. „Die größte Herausforderung war es wohl, komplett ohne Sprache auszukommen“, erinnert sich Walter. „Das Ziel der Jungs war es, komplett visuell zu arbeiten, damit der Film in der ganzen Welt verstanden wird“. Diese Herausforderung haben Emil, Tim und Kilian eindrucksvoll gemeistert.
Emil Schwarzenbacher (stehend), Kilian Beierl (l.) und Tim Dinter (r.) bei den Dreharbeiten zu „Insekteffekt“ im Nationalparkzentrum „Haus der Berge“
Zur Preisverleihung waren die Schüler im September 2020 nach Berlin eingeladen. In Begleitung von Betreuern reisten sie zum REC Filmfestival in die Hauptstadt, das unter strengen Corona-Infektionsschutzauflagen abgehalten wurde. Vier Tage lang standen für die Jugendlichen Drehbuchworkshops, Stadtführungen und das Kennenlernen anderer Filmemacher auf dem Programm. Bei der Preisverleihung war die Freude der Jungen besonders groß, denn bis zum Schluss hatten die Festivalveranstalter offengelassen, ob es für den Film aus dem Nationalpark Berchtesgaden für einen der vorderen Plätze reicht. Motiviert von den anerkennenden Rückmeldungen der Jury planen Tim, Kilian und Emil bereits ihr nächstes Filmprojekt, das sie 2021 beim Mediencamp im Nationalpark Berchtesgaden umsetzen möchten.
Den 2. Platz in der Kategorie „REC for Kids“ erreichten Kilian Beierl, Emil Schwarzenbacher und Tim Dinter (v.r.) kürzlich beim Filmfestival in Berlin. Ihren Film mit dem Titel „Insekteffekt“ hatten die drei Schüler unter der Leitung von Medienpädagoge Mark Walter (l.) im Rahmen eines Projekts im Nationalpark Berchtesgaden erstellt. Unter 76 eingereichten Filmen musste sich der Film nur einem Beitrag aus Berlin mit dem Titel „Dinosauriergeschichte“ geschlagen geben.
Entstanden war „Insekteffekt“ im Jahr 2019 bei einem Mediencamp des Nationalparks Berchtesgaden. Unter dem Motto „Biologische Vielfalt in den Alpen“ arbeiteten insgesamt elf Kinder und Jugendliche vier Tage lang an verschiedenen Filmprojekten. Die Veranstaltung war Teil des internationalen YOUrAlps-Projekts, das Jugendliche im Alpenbogen zum Erhalt ihrer Heimat motivieren soll. Nationalpark-Sachgebietsleiterin Andrea Heiß schätzt den Wert derartiger Bildungsangebote hoch ein: „Im Workshop haben sich die Jugendlichen sehr stark engagiert und dabei nicht nur Medienkompetenz erworben, sondern auch umfangreiches Umweltwissen“. Unter www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de ist der Film „Insekteffekt“ unter der Rubrik „Medien / Videos“ zu finden.
Pressemeldung Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
Bildnachweis (Credit: privat_Mark Walter)