Bei bestem Bergwetter trafen sich Carmen Neumann, die Gebietsbetreuerin Alpen von der Unteren Naturschutzbehörde Rosenheim, Christoph Schnurr, Leiter der Geschäftsstelle der Alpenvereinssektion Rosenheim und Dr. Georg Kasberger, Behördenleiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten am Auerbach-Wanderparkplatz.
Von diesem Parkplatz aus erschließt sich Skitourengehern und Schneeschuhwanderern das Brünnstein- und Traithengebiet. Dort befinden sich auch sensible Lebensräume des heimischen Auer- und Birkwilds sowie der Gams, des Rotwildes und des Steinbocks. All diese Arten sind besonders im Winter auf Ruhe angewiesen, erklärt die Gebietsbetreuerin Carmen Neumann. Da es für die Tiere ums Überleben geht, sind Störungen durch Menschen, die ihren Lebensraum durchqueren besonders schlecht. Die Tiere flüchten dann und verbrauchen ihre Energiereserven. Bei besonders empfindlichen Arten wie dem Birkwild können Störungen sogar zum Totalverlust des Nachwuchses führen.
Das Birkwild ist z.B. nur an ein bis zwei Tagen im Jahr fruchtbar. Wird es an diesen Tagen bei der Fortpflanzung gestört, kann das immensen Schaden für die Art bedeuten. Damit Erholungssuchende auf diesen wichtigen Lebensraum aufmerksam gemacht werden, hat die Alpenvereinssektion Rosenheim am Auerbachparkplatz eine Informationstafel mit eingezeichneten Wald-Wild-Schongebieten aufgestellt. Christoph Schnurr erörterte den Behördenvertretern das Projekt Natürlich auf Tour des DAV, welches Grundlage für die Erarbeitung der naturverträglichen Skitourenkarte ist. Im Rahmen dieses Projektes wird auch am 12.Februar 2022 ein Aktionstag am Sudelfeld stattfinden, an dem die Alpenvereinssektion zusammen
mit Carmen Neumann an den Ausgangspunkten über naturverträgliche Skitouren aufklären wird. Dr. Georg Kasberger begrüßt ausdrücklich diese Aktivitäten des Alpenvereins und appelliert an alle Erholungssuchenden und Freizeitsportler, die Empfehlungen der Skitourenkarte zu befolgen. Nach seiner Erfahrung hat die Verringerung der Störungen des Wildes auch positive Effekte auf den Schutzwald. Ruhige Wildtiere benötigen unterm Strich weniger Nahrung als gestresstes Wild, was den Verbiss an Jungpflanzen insgesamt in dem Gebiet reduziert. Das ist dort besonders wichtig, da sich hier viele Steilhänge befinden, in denen Förster und Waldbesitzer für die Pflege des Schutzwalds verantwortlich sind.
Bericht und Foto: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim