Gastronomie

Bayernbund besucht Aicher-Holzbau in Halfing

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Bayernbund KV Rosenheim besuchte die Holzbaufirma Peter Aicher in Holzham bei Halfing. Das Familienunternehmen, bereits in 3. Generation tätig, besteht seit nun mehr 90 Jahren und beschäftigt 30 Fachleute.

Peter Aicher Präsident der Timber Construction Europe, Vorsitzender des Holzbaus Deutschland und Präsident des Landesinnungsverbandes des Bayerischen Zimmerhandwerks legt höchsten Wert auf die Qualität der erstellten Gebäude. Kein Wunder, denn der Betrieb hat immerhin 650 Wohnhäuser, Kindergärten, Mehrfamilienhäuser ja sogar ganze Siedlungen gebaut. Holz ist leicht, ist wärmedämmend, hat eine hohe Festigkeit  und ist gerade deshalb für den Holzhausbau der richtige Baustoff.

Peter Aicher stellte das Passivhaus vor, das optimale Wärmedämmung und eine maximale Energieeffizienz bietet. Das gesamte Dämmkonzept ist so abgestimmt, dass die Wände mit der eingebrachten Dämmschicht,  3-fach verglasten Energiesparfenster und  gedämmten Decken- und Dachelemente einen Dämmverbund bilden. Dieses Konzept  lässt Energie kaum entweichen. Der Energieverbrauch wird auf ein Minimum reduziert. Dank der  kontrollierten Be- und Entlüftung und einer  Wärmerück-gewinnung wird  ein  Maximum an Wohnqualität erreicht. Jede Gebäudehülle wird zudem auf seine Luftdichtigkeit mit dem sogenannten Blower-Door-Messverfahren geprüft.

Das System konnten die Besucher erleben, denn die automatische Frischluftzufuhr erneuerte ständig die Luft im Vortragsraum. Der Wärmetauscher lässt die in der Abluft enthaltene Wärme im Haus. Es wird keine herkömmliche Heizanlage benötigt. Ist die Luft einmal zu kalt, so erledigt dies eine mitverbaute Wärmepumpe. Die Zuhörer hatten ein ständig gleiches Klima, frische Luft, nicht zu warm und nicht zu kalt. Entsprechende Gebäudehüllen werden sogar vom Staat gefördert.
Gesundes Raumklima wird zusätzlich durch die Verwendung von Fichten-, Tannen- oder Zirbelholz geschaffen. Da beim Holzbau weder Leime noch Lacke verwendet werden, ist ein Holzhaus zudem frei von Schadstoffen.

Die Bauwerke werden sowohl in Dickholz-, Holzrahmen-, Holzblock- oder Hybridbauweise erstellt. So wird in Wien gerade ein 84 m hohes Gebäude mit 24 Etagen in Hybridbauweise erstellt (Stahlskelett und Holzbau).

Für den Holzbau werden nur heimische Holzarten, vorwiegend Nadelhölzer eingesetzt, die nachhaltig nachwachsen. Man muss wissen, wie Peter Aicher ausführte, in einer Sekunde wächst in Deutschland das gesamte Material für ein komplettes Holzhaus nach. Ebenso wird größter Wert auf das sogenannte Re- und Upcycling  gelegt. Nicht Holz verbrennen, sondern bei einem Abbruch wieder verwenden, das ist unsere Aufgabe. Richtig produziert ist die Lebensdauert eines Holzhauses weit über 100 Jahre und behält zudem seinen Wert. Somit ist der Holzhausbau auch eine wichtige und sicherer C02 Speicherung.

Hohe Wirtschaftlichkeit wird durch den Holzbau garantiert. Durch die Vorfertigung wird an einem Tag das Haus wind-und regendicht erstellt. Spätestens nach 3 Monaten zieht man ein. Mit der neuen geplanten Robotiktechnik wird der Vorfertigungsgrad sogar auf 95 % gehoben. Schallschutz, sowohl Luft-und Trittschall sind gelöst. Auch die Brandlast hat die gleichen Eigenschaften wie bei Mauerwerk oder Stahlbau.

Nach einer Diskussionsrunde, gestärkt mit Butterbrezn und selbstgepressten Birnensaft führte Peter Aicher seine Besucher durch die Fertigungshallen.

Noch beeindruckt von der Fertigung stellte Aicher dann ein doppelstöckiges Siedlungsgebäude mit ca. 20 Wohneinheiten vor. Gerade in unsere Zeit, wo große Wohnraumnot herrscht ist im Holzhaus eine Nachverdichtung genauso wie Aufstockungen durch die Holzleichtbauweise problemlos. Durch den Holzbau kann auch sehr leicht unser eigener Lebenszyklus geplant werden – die Kinder ziehen aus –  das Haus ist zu groß – Umbau kein Problem.

Nach einem gemeinsames Mittagessen mit der Übergabe des Gastgeschenkes der Campanile von Frauenwörth am Chiemsee, verabschiedete sich die Bayernbundgruppe hochzufrieden von Familie Peter Aicher.

Bericht und Fotos: Kurt Franz


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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