Kultur

Ausstellung „Julius Exter in Übersee am Chiemsee

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wie die Bayerische Schlösserverwaltung bekannt gibt, wird ab sofort die Sonderausstellung „Julius Exter (1863-1939) – Wasser, Berge, Wolken“ im Künstlerhaus Exter in Übersee-Feldwies am Chiemsee gezeigt. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Landschaftsbilder, auf denen Exter den Chiemsee, Badende am Seeufer, Bachläufe, Felder und Wiesen, Waldlichtungen aber auch das Gebirge und Wolkenformationen in kräftigen Farben festzuhalten versucht. Die Motive entstammen dem eigenen Garten und der Landschaft, die sich unmittelbar an das Künstlerhaus anschließen. Immer wieder hat sich Exter zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Natur begeben, um im Freien zu malen und die Farben in der Natur mit dem Pinsel auf die Leinwand oder die Malpappe zu bannen. Meist verwendet er die Farbe, um Stimmungen wiederzugeben, die der Anblick eines Bachlaufs am Morgen oder einer Gebirgskette im Nachmittagslicht beim Betrachter hinterlässt.

Es ist kein Zufall, dass viele Maler des Voralpenlandes die eigene Landschaft zum Thema ihrer Werke machen. Vor 1900 bis weit in die 1920er Jahre reisen zahlreiche nord- und mitteldeutsche Touristen in die Berge und das Voralpenland, um dort die unberührte Natur zu erleben. Die Künstler reagieren darauf und halten die Natureindrücke für potentielle Käufer fest.

Die Sonderausstellung zeigt über 70 Werke aus dem Nachlass des Künstlers. Über 12 Werke können nach ihrer Restaurierung überhaupt erstmals öffentlich ausgestellt werden. „Die Restaurierung hat sich gelohnt. Die Farbenpracht der Werke kommt wieder voll zur Entfaltung“, freut sich Museumsreferent Dr. Thorsten Marr von der Bayerischen Schlösserverwaltung.

Der Maler Julius Exter

Julius Exter (1863-1939) zählt zu jenen modern gesinnten Künstlern, die 1892 aus der Münchener Künstlergenossenschaft aus- und der Künstlervereinigung der „Münchener Secession“ beitreten. Exter stellt in München, Berlin, Düsseldorf und anderen deutschsprachigen Kunstmetropolen aus. Seine Werke finden ein kaufkräftiges Publikum. Aber noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges geht der wirtschaftliche Erfolg des Künstlers zurück. Julius Exter stirbt am 16. Oktober 1939. Judith Exter, die Tochter des Künstlers, erbt das Haus und das Grundstück.

Das Künstlerhaus Exter

Judith Exter (1900-1975) hat das Exter-Anwesen dem Freistaat Bayern vermacht. An das Erbe ist die Auflage geknüpft, das Künstlerhaus zur Erinnerung an das Werk des Künstlers öffentlich zugänglich zu machen. Seit der Eröffnung am 1. Juni 1980 wird der Ausstellungsbetrieb vom eigens gegründeten Trägerverein Kunsthaus Übersee-Feldwies e.V. finanziert und organisiert. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat das Anwesen originalgetreu restauriert und widmet sich der Sicherung des künstlerischen Nachlasses.

Inzwischen besuchen etwa 15 000 Kunstinteressierte pro Jahr das von Exter umgebaute rund 500 Jahre alte Bauernanwesen, in dem über den Exter-Nachlass hinaus auch andere Ausstellungen gezeigt werden. Besonderer Anziehungspunkt ist der nach Vorbild Monets und anderer berühmter Vertreter der Plein-Air-Malerei von Exter geschaffene und vor einigen Jahren nach Gemälden, Fotos und anderen Dokumenten restaurierte Staudengarten mit dem markanten Blumenweg.

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Öffnungszeiten der Ausstellung:

Dienstag bis Sonntag jeweils 17 bis 19 Uhr oder für Gruppen ab 20 Personen nach vorheriger Vereinbarung. Am „Tag des offenen Denkmals“ (Sonntag, 10. September 2017) ist das Exter-Haus von 10 bis 19 Uhr geöffnet.

Künstlerhaus Exter mit Garten

Blumenweg 5

83236 Übersee-Feldwies

Telefon (0 86 42) 89 50 83

Fax (0 86 42) 89 50 85

 

Die Bayerische Schlösserverwaltung

Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich über fünf Millionen Besucher aus aller Welt an.

www.schloesser.bayern.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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