Wirtschaft

Tag der offenen Tür bei Priental-Halle

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ihrem Ziel, der Fertigstellung einer neuen Sporthalle, kommt die Gemeinde Aschau i. Chiemgau und die von ihr eingesetzte „Steuerungsgruppe Priental-Halle“ am Samstag, 22. Juni ein gutes Stück näher. An diesem Tag wird feierlich und mit großer Programmbeteiligung  durch die Ortsvereine die Einweihung vorgenommen und für die gesamte interessierte Bevölkerung von Aschau und Umgebung ein Tag der Offenen Tür angeboten. 

 Ziemlich genau vor 54 Jahren wurde die vorherige und damals moderne Sportstätte mit Turnhalle, Hallenbad und Sauna für den Gast der Tourismusgemeinde zu Füßen der Kampenwand eingeweiht. Auch damals gab es einen Festakt und eine Besichtigungsmöglichkeit. Im Bericht des Oberbayerischen Volksblattes vom 29. Mai 1970 hieß es unter anderem: „Aufgabe der Architekten war es, in dieses Gelände ein Bauwerk zu stellen, das sich in die Landschaft einfügt. Aus diesem Grund wurden die beiden großen geschlossenen Giebelmauern, zwischen denen die Fensterwände der Schwimm- und Sporthalle eingespannt sind, mit Bruchsteinen errichtet. Besonderer Wert wurde auf eine handwerksgerechte Arbeit, ohne modischen Firlefanz gelegt“. Hohe handwerkliche Qualität war auch für Entkernung und Abriss der alten Halle als auch nunmehr für den Wiederaufbau und für die Neugestaltung oberste Priorität für die Verantwortlichen. Bereits im August 2020 mit Beginn der Konzeptionsphase wurde versucht, viele Ideen und Wünsche von Betroffenen und Beteiligten zu berücksichtigen. „Fundierte Überlegungen sind nötig, denn nachträgliche Änderungen sind zu vermeiden“ – so ein Grundsatz der Planer für die das Sortieren und Zuordnen der Funktionsbereiche sowie die Ausarbeitung der optimalen Nutzung.

Planungs-, Abriss- und Bauzeit mit rd. 2 Jahren voll im Zeitplan

2022 ging es dann mit den Arbeiten los. Im März galt es, die bestehenden Parkplätze zum Baustellenbereich umzunutzen und für die benachbarten Kindergärten Ausweichparkplätze zu schaffen. Zu dieser Zeit wurde dann auch die ehemalige Mehrzweckhalle mit Hallenbad, Sauna, Hausmeisterwohnung und Jugendtreff abgerissen. Die nächsten Schritte waren die Entkernung der alten Turnhalle und die Vorbereitungen für deren Abriss und Rückbau. Von September bis Dezember  2022 konnten dann der Spatenstich, die Schaffung des Fundamentes sowie die Betonarbeiten bis zum Obergeschoss erfolgen. Im April 2023 begannen die Holzbauarbeiten und im Mai die Dachdeckerarbeiten und mit gebührendem Abschluss – dem traditionellen Richtfest. Alsdann waren in vielen Gewerken im Innen- und Außenbereich weiterhin fleißige Hände gefragt. Die letzten Handwerker werden wohl bis zum Einweihungstag ihre Hand an den vielen Stellen anlegen.

Besonderes Energie- und Betriebskosten-Konzept

„Aschau – ein Musterbeispiel moderner Kommunalpolitik“ – so hieß es 1970 in der Heimatzeitung bei der Einweihung des neuen Sportzentrums. Viel Lob wird es auch in diesem Jahr wieder geben, denn die kommunalpolitisch Verantwortlichen haben es sich in Zeiten geänderter Anforderungen und knapper Kassen nicht leicht gemacht, ein so großes und wichtiges Projekt zu realisieren. Bürgermeister Simon Frank mitsamt dem Gemeinderat,  die gesamte Steuerungsgruppe, Architekt Raphael Schulik als Chef des beauftragten Architekturbüros SRW-Plan aus München und die schon genannten Handwerker mit ihren Firmen aus der Region haben ihr gesamtes Fachwissen mit eingebracht. Wissend, dass die Betriebskosten während der Nutzungsdauer eines Gebäudes meistens höher sind als die Investitionskosten, wurde hierauf besonderes Augenmerk gelegt. Maßgebend für das Energie- und Betriebskostenkonzept war daher jeweils die auf Dauer wirtschaftlichste und ökologische Lösung. Die Finanzierung für die 1,5-Fach-Sporthalle erfolgt mit ca. einem Drittel durch Eigenkapital, Zuschüsse des Freistaates Bayern im Rahmen des Schulsportprogrammes und Spenden und mit zwei Dritteln durch zinsgünstige Kapitalmarktdarlehen. Die Kostenschätzungen für die ursprünglich geplante große 2,5-Fach-Halle lagen bei 12 Millionen Euro, im Worst-Case- Szenario sogar bei 15 Mio. Euro. Angesichts dieser hohen Kostenschätzungen hatte Bürgermeister Frank die Planung der 2,5-fach-Halle gestoppt und sich zusammen mit dem Gemeinderat auf die kleinere Variante verständigt. Mit viel Kreativität konnte das Raumprogramm in der nun präsentierten 1,5-fach-Halle inkl. div. Mehrzweckräumen umgesetzt werden.  Letztlich wird die neue Priental-Halle Gesamtkosten von rund 10,2 Millionen Euro (brutto) verursachen. Ursächlich für die hohe Kostensteigerung war ausschließlich die  exorbitante Steigerung des allgemeinen Baukosten-Index um satte 23 Prozent während der Bauphase.

Die Priental-Halle – eine Halle für Alle

Für den Aschauer Gemeinderat ist die Priental-Halle ein Treffpunkt für Alle, für Jung und Alt sowie für Inklusion und Integration. Entsprechend sind die verschiedenen zum Teil parallel möglichen Nutzungsmöglichkeiten geschaffen worden. Sport in allen Variationen, Bewegung, Bildung, Kultur sowie die allgemeine Förderung des guten Miteinanders und vieles mehr sollen für alle Aschauer und Sachranger, aber auch für alle Nachbargemeinden möglich sein. Ausgeschlossen sind laut Gemeinderatsbeschluss lediglich politische Veranstaltungen und große Bewirtungen als Konkurrenz zur heimischen Gastronomie. Möglich durch eine Ausgabeküche ist die Form einer kleinen Bewirtung. Die Sporthalle ist für alle Breitensport-Arten geeignet und zur multifunktionalen Nutzung zusätzlich teilbar. Die in diesem Fall kleinere und größere Sporthalle sowie drei Mehrzweckräume stellen insgesamt fünf Räume dar, in denen unterschiedliche Aktivitäten zur gleichen Zeit möglich sind und den gemeldeten Bedarf der unterschiedlichen Nutzergruppen und Vereine somit bestens deckt. Die drei Mehrzweckräume „Kampenwand“, „Geigelstein“ und „Zellerhorn“ (mit Ausgabeküche) haben nicht nur einen imposanten Ausblick auf die südlich zu sehende Bergwelt, sondern bieten auch beste Voraussetzungen für eine breitgefächerte Nutzung.

Mit der Eröffnungsfeier am 22. Juni freuen sich die Verantwortlichen auch darauf, dass sich fortan viele Nutzer melden und die Priental-Halle beleben. Dienlich für Anmeldung, Organisation und Nutzung ist auch ein innovatives Schließ-System mit einem elektronischen Schlüsselsystem. Die Registrierung und das Schlüssel-Management erfolgen im Aschauer Rathaus bei Frau Michaela Bauer unter Telefon 08052-95-109-34  oder  per E-Mail unter bauer@gemeinde-aschau.de. Nähere Informationen zur Priental-Halle erhalten Sie auch unter: www.gemeinde-aschau.de/freizeit-sport-kultur/sport/priental-halle.

 Fotos/Repros: Gemeinde Aschau i. Chiemgau

Anlage: Das Programm für die Einweihung und für den Tag der offenen Tür der Priental-Halle am 22. Juni 2024 von 10 Uhr bis 17 Uhr.

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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