Freizeit

Wandertipp: Dötzenkopf hoch über Bad Reichenhall

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die Berchtesgadener Alpen zählen zu den großen Gebirgsgruppen der Alpen. Mit dem bekanntesten Gipfel, dem Watzmann, besitzt Deutschland nach der Zugspitze seinen zweithöchsten Gipfel. Doch neben den bekannten Größen hat das Gebirge auch mit vielen kleinen Wanderbergen für die ganze Familie aufzuwarten. Für unsere heutige Tour haben wir uns den kleinsten Tausender der Berchtesgadener ausgesucht, den Dötzenkopf, der gerade noch mit 1001 Meter diese Schwelle überschreitet. Der kleine, aber feine Aussichtsberg gehört zur Untergruppe „Lattengebirge“ bei Bad Reichenhall, dessen bekannteste Gipfel der mit einer Seilbahn erreichbare Predigtstuhl und die „Schlafende Hexe“ sind. Gerade Kinder werden den kurzweiligen Aufstieg lieben, denn er ist nicht zu lang. Manchmal müssen sie auf den Holzstufen nach oben kraxeln, dafür laden immer wieder Holzbänke zu einer Pause ein. Als Krönung wartet dann das Gipfelkreuz mit seiner Aussicht hinab auf die Ortschaften im Tal. Häuser, Kirchen und Fahrzeuge wirken auf die Kinder wie aus der Spielzeugkiste, und Papas Digitalkamera muss immer wieder für selbstgemachte Fotos herhalten. Da es auf dieser Wanderung keine Einkehrmöglichkeit gibt, sollten wir unsere Brotzeit in den Rucksack packen.

Start:
Unser Ausgangspunkt ist das Wanderzentrum Bayerisch Gmain (570 m). Mit dem PKW fahren wir auf der Autobahn A8 bis zur Ausfahrt Bad Reichenhall, von dort über Piding nach Bad Reichenhall und weiter auf der B20 und B21 (beide Bundesstraßen verlaufen einige Kilometer gemeinsam) in Richtung Berchtesgaden. Nach einigen Kilometern fahren wir auf der B20 weiter nach Bayerisch Gmain. Kurz nach dem Ortseingang fahren wir über die Lattenbergstraße und Alpentalstraße zum Wanderzentrum (beschildert). Der geräumige Wanderparkplatz liegt am Ende der Straße (GPS-Wegpunkt für’s Handy: N47 43.001 E12 53.866).
Öffentliche Verkehrsmittel: Vom Bahnhof Bad Reichenhall erreichen wir mit dem Bus die Haltestellen „Bayerisch Gmain“ oder „Bayerisch Gmain Brücke“. Von beiden gelangen wir in wenigen Minuten nach Süden über die Lattenberg- und Alpentalstraße zum Wanderparkplatz.

Die Tour:
Vom Wanderparkplatz folgen wir auf dem breiten Wanderweg der Beschilderung zum Dötzenkopf. Bald sehen wir weit unter uns die Schlucht mit dem Stauwehr des Wappbaches und kurz darauf eine Furt, über die wir mit etwas Geschick den plätschernden Bach überqueren können. Kleine Gumpen verführen unsere Kleinsten zum Plantschen. Hat der Bach zu viel Wasser, dann gehen wir ca. 50 m weiter, wo ein Steg aus Metall die Schlucht überspannt. Beide Wege führen nach wenigen Metern wieder zusammen. Danach folgen wir dem schmalen, aber gut begehbaren Steig nach oben. Er führt durchgehend durch lichten Mischwald und nicht zu flach nach oben, zwischendurch laden uns immer wieder hölzerne Bänken zu einer kurzen Rast ein. An Bäumen angebrachte Markierungen zeigen uns, dass wir uns hier auf einer Teilstrecke des über 230 Kilometer langen Salzalpensteiges befinden. In einem Sattel stoßen wir auf einen Wegweiser, der in fünf Minuten zum kreuzlosen Wappbachkopf (750 m) verweist, tatsächlich gelangen wir aber bereits nach einer Minute auf diesen schönen Aussichtspunkt. Hier sind sogar zwei Rastbänke angebracht, von denen der Ausblick hinunter ins Tal lohnt. Im Frühsommer blühen etwas weiter unten Maiglöckchen (Vorsicht giftig). Wieder zurück auf dem Sattel, folgen wir nun weiter dem gut angelegten Steig, der zuerst kurz absinkt, dann aber weiter zügig ansteigt, wobei die vielen Holztreppen zwischen den Wurzeln eine willkommene Aufstiegshilfe sind. Kleinere Kinder müssen wir hier ab und zu unterstützen, da die Stufen einige Male sehr hoch sind. Nicht zu kleine Hunde können dagegen tapfer die vielen Treppchen hinauf springen. Gelegentlich gibt es seitlich etwas steilere Abhänge, aber deshalb muss man noch lange nicht schwindelfrei sein. Nach vielen kleinen Serpentinen und einem letzten steilen Anstieg erreichen wir dann das Gipfelplateau. Bei einer gemütlichen Brotzeit auf einer der vier Ruhebänke können wir dann die weite Aussicht auf Bad Reichenhall, Salzburg und den Hochstaufen genießen. Die vier Ruhebänke auf dem kleinen Gipfelplateau laden dazu und zu unserer wohlverdienten Brotzeit ein.
Unser Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg.

Informationen kompakt:
Erreichter Gipfel: Dötzenkopf 1001 m
Dauer: insgesamt ca. 3 Std.
Höhenunterschied: 430 m
Schwierigkeit: immer gut begehbare Bergwege über viele Wurzeln und Holztreppen, bei Nässe nicht zu empfehlen, im Winter meist gut ausgetreten
Orientierung: bis hin zum Gipfel gut beschildert

Aus dem Wanderführer „Familienwandern – Bayerische Alpen und Tirol”, erschienen im Rosenheimer Verlagshaus. Erhältlich im Buchhandel sowie im Internet: https://amzn.to/2E6I7O9

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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