Kultur

Übersee: Julius-Exter-Ausstellung

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Ausstellung „Julius Exter (1863-1939) – Sommer, Berge, Wasser“ vom 26. Mai bis 8. September 2024  – Die Bayerische Schlösserverwaltung und der Verein Kunsthaus Übersee-Feldwies e. V. eröffnen am 25. Mai 2024 die Sonderausstellung „Julius Exter (1863-1939) – Sommer, Berge, Wasser“ im Künstlerhaus Exter in Übersee-Feldwies, ab 26. Mai ist die Ausstellung für Besucherinnen und Besucher zugänglich.

Das Thema der Ausstellung ist zugleich ihr Programm: Knapp 100 Gemälde aus allen Schaffensphasen des Malers geben einen umfassenden Einblick in das Œuvre des Meisters. Zu sehen sind Landschaften und Naturausschnitte vom Voralpenland, aber auch Badende, die sich am Ufer des Chiemsees sonnen oder Müßiggänger im eigenen Garten. Schon 1897 hatte Exter erstmals den Chiemsee besucht, aber erst 1902 in Feldwies ein ehemaliges Bauernhaus erworben. Dort ließ er sich von der umliegenden Landschaft inspirieren. In den folgenden Jahren suchte er Bäche und Berge sowie das Ufer des Chiemsees auf. Seine Malerei wurde mit der Zeit zunehmend freier, der Pinselstrich wurde breiter und die Verteilung von Licht und Farbe immer expressiver. Die akademische Malerei hatte er am Chiemsee gänzlich hinter sich gelassen.

Schon bald gründete er eine Malschule, zu der angehende Künstlerinnen und Künstler aus München und anderswo zu ihm nach Feldwies kamen. Exter hatte ihnen angeboten, sich in der Freilichtmalerei zu üben, was in den Kunstakademien in München, Berlin oder Wien zur Jahrhundertwende noch unüblich war. Auch durften sich angehende Künstlerinnen Anfang des 20. Jahrhunderts nicht an den Kunstakademien immatrikulieren und am dortigen Unterricht teilnehmen. In München war dies erst ab dem Wintersemester 1920/21 möglich. Hier boten private Malschulen Abhilfe. Exter erlaubte seinen Eleven sogar das Malen und Zeichnen nach dem Modell. Immer wieder hat sich der Maler unter seine Schülerinnen und Schüler gemischt und mit ihnen im Freien nach der Natur gemalt. Die Sonderausstellung zeigt einige Werke, die während des Malunterrichts entstanden sind. Es sind Momentaufnahmen, in denen Exter das aufziehende Gewitter, das wärmende Licht der Nachmittagssonne oder die kühlen Morgenstunden einzufangen versucht. Ihm geht es fast immer darum, seinem Motiv mithilfe von Farbe und Licht Atmosphäre einzuhauchen.

Für die Sonderausstellung wurden zehn Gemälde aufwendig gereinigt und neu gerahmt. Dr. Thorsten Marr, Museumsreferent der Bayerischen Schlösserverwaltung, berichtet: „Der künstlerische Nachlass wird auch zukünftig gepflegt und der Öffentlichkeit vorgestellt.“ Kunstfreundinnen und Kunstfreunden bietet die diesjährige Ausstellung eine hervorragende Möglichkeit, das Atelier und das Wohnhaus des Künstlers kennenzulernen, in dem Exter nach 1917 permanent gelebt und gearbeitet hat.

Weitere 120 Werke des Malers sind während des Sommers auf der Herreninsel im Augustiner-Chorherrenstift Herrenchiemsee in einer Dauerausstellung der Bayerischen Schlösserverwaltung zu sehen. Mit den Gemälden der Dauerausstellung zu Julius Exter im Künstlerhaus in Übersee am Chiemsee zeugen am „Bayerischen Meer“ etwa 220 Gemälde vom Schaffen dieses einzigartigen Malers. Die Sonderausstellung „Julius Exter (1863-1939) – Sommer, Berge, Wasser“ läuft vom 26. Mai bis 8. September 2024. Sie ist dienstags bis sonntags jeweils von 17 bis 19 Uhr und am Sonntag, 8. September 2024 von 14 bis 19 Uhr geöffnet. Zusätzlich können Sondertermine für Gruppen ab 15 Personen unter der Telefonnummer 08642 895083 vereinbart werden. Der Eintritt beträgt 2,- Euro pro Person. Weitere Informationen zum Künstlerhaus Exter erhalten Sie hier.

Die Schloss- und Gartenverwaltung Herrenchiemsee

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Außenverwaltung auf der Herreninsel im Chiemsee kümmern sich mit viel Sorgfalt und Mühe nicht nur um das Neue Schloss mit dem König Ludwig II.-Museum, sondern auch um das Augustiner-Chorherrenstift (Altes Schloss) mit seinen Museen. Im Augustiner-Chorherrenstift befinden sich unter anderem das Museum „Der Wille zu Freiheit und Demokratie – der Verfassungskonvent von Herrenchiemsee 1948“, die „Galerie Julius Exter“ im Prälaturstock und die „Galerie Maler am Chiemsee“. Rund 75 festangestellte Mitarbeitende sowie 50 Saisonkräfte und Aushilfen arbeiten auf der Herreninsel und sorgen für ein einmaliges Schlosserlebnis sowie einen angenehmen Besuch im Schlosspark. Zu den weiteren Aufgaben gehören das Künstlerhaus Exter in Übersee am Chiemsee sowie die Pflege und der Unterhalt von Flächen auf der Fraueninsel. In den einmaligen Kulissen der Schlösser auf der Herreninsel im Chiemsee können Veranstaltungsräume vielfältig genutzt werden.

Die Bayerische Schlösserverwaltung

Die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen ist eine der traditionsreichsten Verwaltungen des Freistaates Bayern. Als Hofverwaltung der Kurfürsten und der Könige entstanden, ist sie heute mit 45 Schlössern, Burgen und Residenzen sowie weiteren Baudenkmälern einer der größten staatlichen Museumsträger in Deutschland. Dazu kommt noch ein ganz besonderes geschichtliches Erbe: die vielen prachtvollen Hofgärten, Schlossparks, Gartenanlagen und Seen. Die einzigartigen Ensembles europäischer Architektur gepaart mit reichhaltiger künstlerischer Ausstattung ziehen jährlich ein Millionenpublikum aus aller Welt an.

Bericht und Bild: Bayerische Schlösserverwaltung (Uferstudie)

Redaktion

Toni Hötzelsperger

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