Zweimal ein volles Haus hatten die Reichertsheimer Trachtler bei den beiden ersten Aufführungen des Stücks „Das sündige Dorf“ im Gutsgasthof in Thambach. Die beiden Spielleiter Georg Hanslmeier und Richard Schwarzenbeck bewiesen einmal mehr ihr gutes Geschick für die Rollenbesetzung und die Regie. Geschminkt und kostümiert wurden die Laiendarsteller von Resi Huber, Monika Lechner und Christine Hanslmeier. Als Einsagerin fungiert Sabine Schwarzenbeck.
Das Spielgeschehen ist auf dem Stanggassingerhof angesiedelt, auf dem Thomas Stanggassinger (Konrad Nußreiner) zwar der Bauer, aber seine Frau Stasi (Bettina Hollerith) die Herrin im Haus ist. Die beiden strammen Söhne Sepp (Tobias Ludwig) und Toni (Georg Wimmer) verlieben sich unglücklicherweise in die Sägfeilerstochter Vevi (Verena Knollhuber), die keinerlei Mitgift zu erwarten hat. Sie kommt öfter auf den Hof, um in ihrer bescheidenen und fleissigen Art der Stanggassingerbäuerin Stasi zu helfen. Die Bäuerin würde sie deshalb gerne als Schwiegertochter sehen und stellt, damit im Haus wieder Ruhe einkehrt, das Mädchen vor die Wahl: Entweder den Sepp oder den Toni, worauf sich die Vevi für den Sepp entscheidet. Das bringt aus zunächst nicht nachvollziehbaren Gründen den Bauern in Rage. Er gerät darüber mit seiner Frau in einen argen Konflikt. Um die Konfliktsituation zu lösen, vereinbart er die Heirat seines Sohnes Sepp mit der drallen Tochter Afra (Antonia Kirchthaler) des reichen Voglhuber (Richard Schwarzenbeck). Die beiden erscheinen auch prompt zur Brautschau, die Afra verliebt sich aber sofort in den Stanggassinger-Toni. Aus ebenso nicht nachvollziehbaren Gründen passt dies der Stanggassingerbäuerin nicht. Durch Intrigen wird nun von beiden Seiten versucht, die Liebenden auseinanderzubringen. Eine Schlüsselrolle spielt der spitzbübische Sägfeiler Korbinian Roßberg (Josef Konstantin), da er die Zusammenhänge kennt. Er versucht nebenbei ein Geschäft für sich aus der Sache zu machen. Schließlich trägt er aber dazu bei, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen und am Ende stellt sich heraus, dass einer Doppelhochzeit nichts im Wege steht. Weitere Darsteller sind der Bürgermeister Michael Riedlechner (Hardl Holzgaßner) und der Knecht Hans (Kilian Fluhrer).
Das Theaterstück wird von wechselnden Volksmusikgruppen musikalisch umrahmt, während die Bewirtungsmannschaft des Trachtenvereins die Versorgung der Gäste im Saal sicherstellt. Beeindruckt sind die Besucher immer wieder von der adventlichen Dekoration des historischen Gutsgasthofs von Thambach.
Weitere Vorstellungen sind am Freitag, 13. Dezember und Samstag, 14. Dezember jeweils um 20.00 Uhr und am Sonntag, 15. Dezember um 14.00 Uhr und 20.00 Uhr. Kartenvorbestellungen sind bei freier Platzwahl unter Telefon 08073/3741 oder per E-Mail an vorstand@trachtenverein-reichertsheim.de möglich.
Text und Foto: Augustinus Grundner: Der reiche Voglhuber (Mitte) preist gegenüber dem Stanggassinger die Vorzüge seiner Tochter Afra als Schwiegertochter an