Samerberger Stiftung baut Millionenprojekt in Rosenheim: „Inklusive Wohngemeinschaft“
Vor knapp zwei Jahren stand die Idee im Mittelpunkt der OVB-Weihnachts-Spendenaktion, jetzt wird aus der Idee Wirklichkeit: Menschen mit und ohne Beeinträchtigung leben in einer Wohngemeinschaft unter einem Dach, Studenten brauchen keine Miete zahlen und müssen dafür ihre Hilfsdienste einbringen und den Behinderten unter die Arme greifen. Dafür suchte das Katholische Jugendsozialwerk (KJSW) eine geeignete Immobilie, am besten in der Nähe der Technischen Hochschule (TH).
Nun wurde ein passender Partner und damit eine perfekte Lösung gefunden: die gemeinnützige Samerberger Paula Schamberger Stiftung baut in der Schillerstraße, tatsächlich nur wenige Fahrradminuten von der Hochschule entfernt, ein neues Studentenwohnheim für neun Bewohner. Ein langfristiger Mietvertrag ermöglicht die inklusive Wohngemeinschaft des Katholischen Jugendsozialwerks in einem Neubau, für den nun der erste Spatenstich erfolgte.
Die Zusammenarbeit zwischen dem KJSW und der Samerberger Stiftung vermittelten MdL Klaus Stöttner (CSU) und TH-Präsident Dr. Heinrich Köster, beide kennen den enormen Bedarf an Wohnraum in Rosenheim und unterstützten deshalb das Vorhaben von Beginn an.
Mit Professor Dr. Jochen Stopper, der an der Rosenheimer TH energieeffizientes und nachhaltiges Bauen lehrt, war ein fundierter Experte im Boot, der mit einer Gruppe von engagierten Studierenden der Fakultät für Innenarchitektur, Architektur und Design das Grundstück der Schamberger Stiftung an der Schillerstraße untersuchte und Planungsmöglichkeiten für eine Studenten-Wohngemeinschaft entwickelte.
„Energieeffizienz und Nachhaltigkeit standen bei unseren Planungen immer im Mittelpunkt“, so Samerbergs Bürgermeister Georg Huber, der Vorsitzende der Schamberger Stiftung. Tatsächlich bildete der beste Entwurf aus den Studentenarbeiten eine gute Grundlage.
Unter der Federführung von Planer Christian Würfel (Bruckmühl) wurde die Planung fertiggestellt, der fünfköpfige Stiftungsrat entschied sich für eine nachhaltige Holzbauweise, die den derzeit höchsten KfW-Energiestandart 40 plus erreicht. Die Baukosten werden rund 1,6 Mio Euro betragen, wobei das Katholische Jugendsozialwerk einen Teil davon aus der OVB Spendenaktion beiträgt, den Großteil übernimmt die Schamberger Stiftung.
Thomas Bacher vom KJSW sprach beim Spatenstich stolz von einem „Leuchtturmprojekt“ für die Behindertenarbeit in Rosenheim und bedankte sich bei den Verantwortlichen der Paula Schamberger Stiftung für die gute Partnerschaft.
Im Herbst 2022 sollen nach rund einem Jahr Bauzeit die neun Bewohner in die inklusive Wohngemeinschaft einziehen.
Bildunterschrift: Zum Spatenstich für das Studentenwohnheim trafen sich Samerbergs Bürgermeister und Stiftungsratsvorsitzender Georg Huber, Stiftungsratsmitglied Hans Peter Maier, Christian Würfel und Renata Petrovic (Planungsbüro Würfel), Thomas Bacher vom Katholischen Jugendsozialwerk (KJSW), Stiftungsrätin Christine Eckert, Stiftungsrat Christian Staber, Werner Lang (KJSW) und Stiftungsrat Christoph Heibler (von links).
Foto: Rainer Nitzsche