Mit dem Donaulimes- und dem Obergermanisch-Raetischen Limes sind in und um Bad Gögging gleich zwei UNESCO-Welterbetitel „zuhause“. Doch diese antiken Schätze sind mehr als bloße Titel – sie werden gelebt! Das bewies auch in diesem Jahr das Römerfest „Salve Abusina“, das Mitte August im ehemaligen Kohortenkastell in Eining stattfand. Bei der 11. Auflage des Festes strömten tausende Besucherinnen und Besucher auf das historische Kastellgelände, um eine spannende Zeitreise in die Welt der Römer zu erleben. „Ich bin stolz darauf, wie viele Menschen sich immer wieder von unserem Römerfest begeistern lassen. Die überwältigende Resonanz zeigt, dass das Erbe der Römer in Bad Gögging und Eining lebendig ist“, betonte Erster Bürgermeister Thomas Memmel.
Römische Gewänder, glänzende Rüstungen und originalgetreu nachgestellte Lager brachten das UNESCO-Welterbe-Gelände eindrucksvoll zum Leben. Rund 170 Darstellerinnen und Darsteller aus verschiedenen Nationen ließen die antike Welt für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher lebendig werden. Ein besonderes Highlight: Gäste aus Rom und Prag marschierten gemeinsam mit den deutschen Truppen – die lateinischen Kommandos ermöglichten eine reibungslose Verständigung und verdeutlichten eindrucksvoll die bis heute verbindende Kraft der römischen Sprache.
Den römischen Alltag hautnah erleben
Unter dem Motto „Geschichte zum Anfassen für Groß und Klein“ gab es für junge Römerfans viele spannende Aktionen, um spielerisch und altersgerecht in die Antike einzutauchen: Ob erste Versuche mit Pfeil und Bogen, Mosaiklegen oder das Arbeiten mit Metall und Holz – es gab zahlreiche spannende Aktionen, die einen spielerischen und altersgerechten Zugang zur Antike ermöglichten. In der „Schola Romana“ – der römischen Schule – und bei spannenden Kinderführungen erfuhren die Kinder ganz nebenbei viel Wissenswertes über den römischen Alltag und das Leben im ehemaligen Kohortenkastell Abusina.
Das ultimative Familienabenteuer
Auch für die Erwachsenen hielt das Römerfest „Salve Abusina“ zahlreiche Höhepunkte bereit. So boten verschiedene Vorführungen wie der Einzug der Truppen mit Zählappell und Weihezeremonie oder die spektakulären Gladiatorenkämpfe einen authentischen Einblick in das Leben der antiken Welt. Besonders beeindruckend war das geschlossene Auftreten der internationalen Gäste aus Prag und Rom und der in Deutschland beheimateten Darstellerinnen und Darsteller. Sie marschierten Seite an Seite und ließen so die Einheit und Disziplin der römischen Legionen lebendig werden.
Neben dem militärischen gab es auch das zivile Leben zu entdecken: Handwerkerinnen und Handwerker wie Schmied, Schuhmacher oder Holzarbeiter zeigten ihr Können. Auch das alltägliche Leben der römischen Bevölkerung wurde durch die originalgetreue Ausstattung anschaulich: Wie wurde damals gelebt, gekocht und geschlafen? Für historisch Interessierte gab es zudem spannende Vorträge renommierter Wissenschaftler. Prof. Dr. Christoph Schäfer von der Universität Trier nahm das Publikum mit auf eine Reise in die Zeit der Soldatenkaiser, während Dr. Veronika Fischer erläuterte, was das UNESCO-Welterbe „Westlicher Donaulimes“ so besonders macht. Ein weiterer Höhepunkt des Festes war eine römische Modenschau, die die Vielfalt der Kleidung und Frisuren je nach sozialer Rolle zeigte.
Touristischer Erfolg und organisatorische Herausforderungen
Das Team der Tourist-Information Bad Gögging freute sich über den großen Erfolg des Festes: „Das Römerfest ‚Salve Abusina‘ hat sich längst zu einem wichtigen touristischen Highlight in der Region entwickelt. Die Anzahl der Gäste, die uns aus ganz Bayern, Deutschland und sogar aus dem Ausland erreichen, unterstreichen die Attraktivität der Veranstaltung. Trotz mancher Herausforderungen konnten wir dank der aufwändigen Planung und der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten ein einzigartiges Erlebnis bieten, das unser kulturelles Erbe lebendig vermittelt und gleichzeitig Bad Gögging als attraktive Reisedestination weiter stärkt“.
Bericht: Tourist-Information Bad Gögging / Fotos: Reindl – Am vergangenen Wochenende ist das Kastell Abusina bei Bayerns größtem Römerfest wieder zum Leben erwacht und mit ihm Legionäre, Gladiatoren und Handwerker
Höhepunkte des Römerfestes waren wieder die Vorführungen wie Gladiatorenkämpfe oder Formations- und Kampftraining.
Der römische Biergarten lud bei herrlichem Wetter zum Verweilen und Pausieren ein.
Ein Highlight der Römertage: Die detailgetreuen Lager, in denen man viel Wissenswertes anschaulich erfahren kann.
