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Paneuropa-Protestfahrt für offene EU-Binnengrenzen

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Eine Protestfahrt vom luxemburgischen Schengen an den nach wie vor geschlossenen Grenzübergang zwischen der ostbayerischen Stadt Waldsassen und dem tschechischen Eger (Cheb) veranstaltete der Präsident der Paneuropa-Union Deutschland und langjährige CSU-Europaabgeordnete Bernd Posselt.

Die 600 Kilometer lange Tour einer Paneuropa-Delegation begann vor dem Informationszentrum des luxemburgischen Weinortes, in dem vor 35 Jahren das Schengener Abkommen zur Beseitigung von innereuropäischen Grenzkontrollen unterzeichnet wurde. Dort überreichte einer der führenden Politiker des Großherzogtums, der Vorsitzende der Christlich-Sozialen Volkspartei, Frank Engel, den Paneuropäern das Schengener Stadtwappen und betonte, daß sich seine Landsleute durch die erst jetzt aufgehobene Schließung der luxemburgisch-deutschen Grenze völlig isoliert und abgeriegelt gefühlt hätten. Er dankte der Paneuropa-Union als der ältesten europäischen Einigungsbewegung, daß diese für eine rasche und endgültige Wiederherstellung der Schengen-Freiheit in der ganzen EU eintrete.

In Waldsassen demonstrierten deutsche und tschechische Persönlichkeiten gemeinsam für die unverzügliche Beseitigung der dortigen Barrieren. Posselt forderte in einer kurzen Ansprache, daß das Schengener Abkommen, bei allem Verständnis für die spontanen Maßnahmen der zuständigen Behörden zu Beginn der Corona-Krise, so überarbeitet werden müsse, „daß es nie mehr zu unkoordinierten und einseitigen Grenzschließungen kommen kann. In Katastrophenfällen müssen Hotspots abgeriegelt werden, aber nicht ganze Nationalstaaten.“ Die Verantwortlichen in den nationalen Hauptstädten hätten zunächst weder an die Pendler noch an den kleinen Grenzverkehr gedacht. Die EU-Bürger besäßen das prinzipielle Grundrecht, ungehindert von einem EU-Mitgliedstaat in den anderen zu wechseln, wie innerhalb ihres Landes von einer Region in die andere: „Dies ist kein Gnadenerweis von Regierungen, sondern wir Europäer haben uns die Schengen-Freiheit in jahrzehntelangem Einsatz erkämpft.“

Bei der Waldsassener Kundgebung, die direkt am wiederaufgerichteten Grenzposten bei Eger stattfand, sprachen auch Bürgermeister Bernd Sommer, der grenzüberschreitend tätige Unternehmer Luis-Andreas Hart vom Ziegel- und Tonwerk Schirnding sowie der Vorsitzende der tschechischen Handelskammer in der Region Karlsbad, zu der Eger gehört, Tomáš Linda. Dieser überbrachte mit den Grüßen des Egerer Oberbürgermeisters Antonín Jalovec ein Ortsschild der seit der Stauferzeit berühmten Stadt.

An der ganzen Tour wirkten aus der Münchner Paneuropa-Zentrale Stephanie Waldburg und der Bundesgeschäftsführer der Paneuropa-Union Deutschland, Johannes Kijas, mit. In Schengen vertrat der Landesvorsitzende Christoph Metzger die Paneuropa-Union Saarland, in Waldsassen beteiligten sich an der Demonstration u.a. der Landesvorsitzende der Paneuropa-Jugend Bayern, Christian Hoferer, das für die Oberpfalz zuständige Landesvorstandsmitglied der Paneuropa-Union Bayern, Gerhard Hermann, die Paneuropa-Kreisvorsitzende Birgit Trottmann und Kreisvorstandsmitglied Gabriele Hagemann.

Bild 1: Vor dem Schengen-Informationszentrum in Luxemburg weht auch die tschechische Fahne. Von rechts nach links: Christoph Metzger, Landesvorsitzender der Paneuropa-Union Saarland; Bernd Posselt, Präsident der Paneuropa-Union Deutschland, mit dem Stadtwappen von Schengen; der luxemburgische Abgeordnete Frank Engel, Vorsitzender der Christlich-Sozialen Volkspartei, mit der tschechischen Fahne und Stephanie Waldburg mit der Paneuropa-Fahne (Foto: Johannes Kijas).

Bild 2: Nach wie vor geschlossen: Der Grenzübergang nach Eger (Cheb). Von links nach rechts: Luis Hart, Stephanie Waldburg, Bernd Posselt, Christian Hoferer, Tomáš Linda, Brigit Trottmann, Johannes Kijas, Bürgermeister Bernd Sommer, Gabriele Hagemann (Foto: Gerhard Hermann).

Weitere Informationen:  paneuropa-union@t-online.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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