In Kürze erscheint erstmals seit 150 Jahren ein Buch über den Wallfahrtsort Birkenstein, das den Titel „Birkenstein – Wo sich Himmel und Erde berühren“ trägt. Es enthält eine DVD mit der Kapellenführung von Schwester Eresta, die 64 Jahre im Kloster gelebt hat.
Es gibt Orte, an denen der Himmel der Erde näher erscheint. Der oberbayerische Wallfahrtsort Birkenstein im Landkreis Miesbach gehört zweifelsfrei dazu. Rund 200.000 Pilger kommen pro Jahr in die Kapelle hoch über dem Leitzachtal. Manche marschieren 100 Kilometer weit, wie die Wallfahrer aus St. Ottilien, andere gehen 40 Kilometer durch die Dunkelheit, wie die Nachtwallfahrer aus Lenggries und Gaißach, manche reisen bis aus Hamburg, Wien oder Meran an. In der Region um den Wendelstein bringen die Menschen seit mehr als 300 Jahren ihre Sorgen zur „Muttergottes von Birkenstein“. Hunderte historische Votivtafeln, Pilger- und Opferkerzen erzählen von Bitten und Gebetserhörungen – bis heute. „Maria hilft jede Woche“, berichten die Klosterschwestern, die den Ort betreuen. Birkenstein ist ein spiritueller Ort, ein „Schutzraum für die Seele“ – und er ist kunsthistorisch ein Juwel.
In der Loretokapelle, die 1710 erbaut wurde, ist der Geist des miƩelitalienischen Wallfahrtsortes Loreto allgegenwärƟg. Das Heilige Haus in Loreto zählt zu den größten Heiligtümern der katholischen Welt. Es war das Wohnhaus der MuƩer GoƩes und wurde im MiƩelalter von Nazareth nach Loreto transferiert. Im 17. Jahrhundert wurde es in Österreich und Bayern Zeitgeist, das Heilige Haus nachzubauen. Birkenstein hat deshalb die typischen Merkmale einer Loretokapelle: den Grundriss, die Ziegelwände, den „welschen Ofen“ und den Küchenkasten der MuƩer GoƩes. Dazu wurde sie zwischen 1759 und 1770 mit einer reichen BarockausstaƩung ausgeziert. Mehr als 90 Engel „schwirren“ und sitzen auf goldenen und silbernen Wolken unter einem dunkelblauen Sternenhimmel, den der Maler SebasƟan Troger 1768 in das Tonnengewölbe malte. Typisch für das piƩoreske Ensemble sind auch das Priesterhaus und das Kloster. Sie gehen zurück auf den Münchner Hofwagenfabrikanten Georg Lankensperger, der die nobelsten Kutschen seiner Zeit baute. Darunter auch zwei Krönungswagen für König Max I. Joseph. Er haƩe Birkenstein in sein Herz geschlossen und neben einem Priesterhaus auch das Kloster für die Armen Schulschwestern gesƟŌet, die 173 Jahre lang in Birkenstein lebten und arbeiteten. Im Oktober 2022 haben sie Birkenstein aus Altersgründen verlassen. Im Frühjahr 2023 sind ihnen die Missionsschwestern vom Heiligsten Erlöser aus Gars am Inn gefolgt. Sie betreuten seitdem Kapelle und Wallfahrt.
Für das neue Buch hat der BR Journalist Andreas Estner die Schulschwestern vor ihrem Abschied intensiv begleitet und ihre Arbeit dokumenƟert. Dazu hat er das Archiv der WallfahrtskuraƟe Birkenstein und die Akten im Archiv des Erzbistums München und Freising studiert. Dabei gab es manche Entdeckung: Unter anderem, dass Birkenstein einmal eine „schwarze Madonna“ haƩe. Das Buch ist eine intensive, berührende und spannende Reise durch die Geschichte des Wallfahrtsortes und es gibt viele Einblicke in den Alltag von Kapelle, Kloster und Wallfahrt.
Das Buch ist aufwendig gestaltet. Es enthält mehr als 240 Bilder und einen Film (auf DVD und via QR-Code) mit der Kapellenführung von Schwester Eresta Mayr, die 64 Jahre im Kloster Birkenstein gelebt hat und hunderttausende Wallfahrer betreut hat.
Über den Autor – Andreas Estner stammt aus Fischbachau und arbeitet seit 2001 als Journalist beim Bayerischen Rundfunk im Bereich Bayern und Heimat.
Informationsübersicht:
- Titel: Birkenstein – Wo sich Himmel und Erde berühren
- Erscheinungsdatum: 10. November 2023
- Seitenzahl: 188
- Produktart: Hardcover, gebunden, durchgehend farbig mit mehr als 240 Abbildungen.
- Zusatz:
- mit Film auf DVD und via QR-Code
- Mit einem Geleitwort von Reinhard Kardinal Marx Preis: 45.-
- Verlag: Leitzachtal Verlag, Fischbachau (http://www.leitzachtal-verlag.de)
- ISBN: 978-3-00-076201-7
Text und Bildmaterial: Leitzachtal Verlag